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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Vor diesen Worten befindet sich eine Reihe grüner Granitbänke, die so angeordnet sind, dass man die Statue von dort betrachten kann.
    Als Rook Heat einholte, saß sie mit vorgebeugtem Oberkörper auf der Bank vor dem Wort „Staatsmann“ und hyperventilierte.
    Nikki erkannte seine Schuhe und Hosenbeine, bevor er zu sprechen anfangen konnte, und ohne den Kopf zu heben, flüsterte sie: „Geh weg.“ Er ignorierte die Aufforderung und setzte sich neben sie auf die Bank. Eine ganze Weile lang sagte keiner von beiden etwas. Sie hielt den Blick auf den Boden gerichtet, er hatte seine Hand auf ihren Rücken gelegt. Sie hob und senkte sich mit ihren Atemzügen.
    Er dachte darüber nach, wie sie sich noch vor ein paar Tagen auf der Pont Neuf in Paris in den Armen gehalten hatten, während er über die dicken Steinmauern nachgegrübelt hatte, die die Seine unter der Brücke herführten. Und Rook erinnerte sich daran, wie er sich gefragt hatte, was passieren würde, wenn eine dieser Mauern jemals Risse bekam.
    Jetzt wusste er es.
    Und er machte sich daran, den Schaden abzustützen.
    „Das beweist gar nichts, weißt du“, sagte er, sobald sich ihre Atmung wieder normalisiert hatte. „Es ist nur eine Bankeinzahlung. Du kannst meinetwegen vom Schlimmsten ausgehen, wenn du willst, aber für mich klingt das so, als würdest du eine deiner eigenen Regeln brechen, wenn du ohne unwiderlegbare Beweise Schlussfolgerungen ziehst. Das ist doch meine Aufgabe.“
    Sie kicherte nicht, sie schnaubte nicht einmal. Stattdessen schlang sie ihre Arme um ihre Knie und legte ihren Kopf darauf. Schließlich sprach sie doch. „Ich frage mich, ob es das wert ist. Ernsthaft, Rook, vielleicht sollte ich die Sache einfach ruhen lassen und alles abbrechen. Die ganze Ermittlung. Die Vergangenheit in der Vergangenheit lassen und all die schlimmen Dinge, ich weiß auch nicht … in der Zeit einfrieren.“
    „Meinst du das wirklich ernst?“
    „Es ist nicht undenkbar, und das wäre eine Premiere.“ Nikki seufzte und ihr Atem zitterte. Dann fügte sie mit leiser trauriger Stimme hinzu: „Aber dann sage ich mir immer wieder, dass ich es für sie tue.“
    „Tust du das denn?“
    „Warum denn sonst?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht tust du es für dich selbst, weil du herausfinden willst, welcher Teil ihrer damaligen Persönlichkeit jetzt ein Teil deiner Persönlichkeit ist. Das ist der beste Grund, den ich mir vorstellen kann, um weiterzumachen.“ Er hielt inne und fügte dann hinzu: „Oder du kannst einfach das Handtuch werfen, weil es schwierig geworden ist, so wie Carter Damon es tat.“ Heat setzte sich auf und funkelte ihn böse an. „Hey“, sagte er, „ich ziehe hier alle Register.“
    „Das merke ich. Du vergleichst mich mit diesem Versager? Das ist ja kein bisschen manipulativ.“
    „Ich habe meine Momente.“ Er schaute an ihr vorbei zu der Reiterstatue von Teddy Roosevelt, die über der westlichen Seite des Central Parks aufragte. „Er war eine Naturgewalt, nicht wahr? Wusstest du, dass er mal Commissioner beim NYPD war? Sie sagten ihm, das Dezernat sei hoffnungslos korrupt und faul. Teddy Roosevelt krempelte es innerhalb von zwei Jahren komplett um. Du erinnerst mich an ihn. Allerdings ist sein Schnurrbart beeindruckender als deiner.“
    Nikki lachte. Dann wurde sie nachdenklich und sah ihm tief in die Augen, wo sie etwas Wertvolles und Unendliches entdeckte. Schließlich stand sie auf. „Zeit, zurück an die Arbeit zu gehen?“
    „Wenn du darauf bestehst. Und wenn du verrückt genug bist, um weiterzumachen, bin ich verrückt genug, um dir zu folgen.“
    Algernon Barrett war der nächste Name auf der Liste der reichen Musikunterrichtskunden, die Nikki von dem Privatdetektiv erhalten hatte, der mit der Überwachung ihrer Mutter beauftragt worden war. Als Heat auf das Eingangstor seines Geschäftsanwesens zufuhr, fragte sie Rook, ob sie die falsche Adresse hatten. Am Ende einer Sackgasse voller Zementfabriken und Autoschrotthöfe in der Bronx wirkte Barretts jamaikanisches Cateringunternehmen namens Do The Jerk alles andere als erfolgreich. „Du weißt ja sicher, dass man sagt, man soll etwas nicht nach dem Äußeren beurteilen, oder?“, fragte Rook, während er auf ihrem Weg zum Haupteingang um ein paar Unkrautpflanzen herumlief, die durch den brüchigen Asphalt gewachsen waren. „Tja, einen Caterer sollte man aber nach seinen Kakerlaken beurteilen.“
    Als sie in dem kleinen Eingangsbereich warteten, der eher zu einer

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