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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Bildschirm. „In der Zwischenzeit führt eine weitere potenzielle Spur in eine Sackgasse. Wann ist er gestorben?“
    „2000.“ Rook schloss die Website. „Das schließt ihn zumindest als Verdächtigen für den Mord an Nicole Bernardin aus.“
    Nikki versuchte, in Anbetracht der Tatsache, dass gerade offenbar eine weitere Spur ins Leere gelaufen war, nicht den Mut zu verlieren. Sie nahm sich vor, später selbst noch ein wenig über Ari Weiss zu recherchieren, als Roach sie aus ihren Gedanken rissen.
    „Detective Heat?“ Nikki drehte sich um und sah die Partner mit düsteren Gesichtsausdrücken vor ihr stehen.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    „Das zeigen wir Ihnen besser“, meinte Ochoa.
    Während sie und Rook ihnen quer durch den Hauptraum folgten, sagte Raley: „Ich bin schon vor ein paar Minuten darauf gestoßen, aber ich habe gewartet, bis Sharon Hinesburg in ihre zweistündige Mittagspause verschwunden ist.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch und tippte auf seiner Tastatur herum.
    „Es ist der Kontoauszug des separaten Kontos Ihrer Mutter bei der New Amsterdam Bank für November 1999“, erklärte Ochoa. Auf dem Bildschirm erschien ein PDF. Raley rollte mit seinem Stuhl zurück, damit sich Nikki nach vorn lehnen und die Datei lesen konnte.
    Rook beugte sich neben ihr vor und stieß ein leises Keuchen aus. Heat wandte sich ab und war sehr blass geworden.
    Als ob er die Wahrheit, die sie fürchtete, bestätigen wollte, sagte Detective Raley mit leiser Stimme: „Diesem Kontoauszug zufolge erhielt Ihre Mom am Tag vor ihrer Ermordung eine Einzahlung von zweihunderttausend Dollar.“
    „Detective, haben Sie irgendeine Ahnung, was das bedeuten könnte?“, fragte Ochoa.
    Nikki antwortete nicht. Denn dann hätte sie sagen müssen, dass es so aussah, als ob ihre Mutter ihr Land verkauft hätte.
    Ihr Kopf schwirrte. Heat drehte sich wieder herum, um sich das Dokument noch einmal anzusehen, da sie hoffte, es würde sich um einen Fehler handeln, doch das Bild verschwamm vor ihren Augen. Ihre Hände begannen zu zittern, und als sie ihre Arme vor der Brust verschränkte, um diesen Umstand zu verbergen, fing ihr ganzer Körper an, von innen heraus zu beben, sodass ihre Gelenke zuckten. Als ihre Beine schwach wurden, hörte sie Rooks Stimme, die so klang, als käme sie vom Ende eines Tunnels. Er fragte, ob sie in Ordnung sei. Nikki wandte sich ab, um zu ihrem Schreibtisch zurückzugehen, überlegte es sich auf halbem Weg jedoch anders und wankte unsicher aus dem Hauptraum hinaus. Auf dem Weg zur Tür stieß sie mit dem Oberschenkel gegen einen Stuhl oder vielleicht auch einen Schreibtisch.
    Als sie die Straße erreichte, half die frische Luft kein bisschen. In Nikkis Kopf wütete immer noch ein Wirbelsturm aus Panik. Selbst im hellen Morgenlicht blieb ihr Blick von einem dichten blauen Dunst benebelt, so wie Wasserdampf, der eine Duschwand beschlug. Sie rieb sich die Augen, doch als sie sie wieder öffnete, hatte sich der Nebel kristallisiert und ihre Sicht in eine feste Wand aus blauem Eis verwandelt. Dahinter bewegten sich schemenhafte Gestalten, die ihr zwar bekannt vorkamen, sich jedoch nicht identifizieren ließen. Ein Gesicht starrte sie durch den Frost an. Es sah wie ihr eigenes in einem beschlagenen Spiegel aus. Aber es hätte auch das ihrer Mutter sein können.
    Sie wusste nicht, welches es war.
    Irgendwo hinter sich hörte Heat, wie ihr Name gerufen wurde. Sie rannte los.
    Sie wusste nicht, wohin.
    Gummi quietschte, und die Hupe eines Lasters kreischte. Nikki streckte verteidigend die Hände aus und berührte den heißen Kühlergrill eines Sattelschleppers, der schlitternd zum Stehen kam. Sie blieb auf den Beinen, aber der Aufprall zerschlug die Eisschicht vor ihren Augen genug, um sie erkennen zu lassen, wie kurz davor sie gewesen war, von einem Laster überfahren zu werden.
    Nikki drehte sich um und stürzte durch den Verkehr auf der Columbus Avenue davon. Sie rannte einfach los, ohne zu wissen, wohin.
    Einfach weg.

FÜNFZEHN
    Vor dem Eingang des amerikanischen Naturkundemuseums auf der anderen Seite des Central Parks steht eine Statue von Theodore Roosevelt auf einem Pferd. In die steinerne Brüstungsmauer, die die berühmte Bronzestatue umgibt, sind ein Dutzend Begriffe eingraviert, die die zahlreichen Leistungen des großen Präsidenten wiedergeben: Rancher, Gelehrter, Entdecker, Wissenschaftler, guter Unterhalter, Naturforscher, Staatsmann, Autor, Historiker, Menschenfreund, Soldat und Patriot.

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