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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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haben, sich an diese Regeln zu halten oder nicht.“ Sie wandte eine seiner Methoden an und wartete zur Abwechslung nun selbst schweigend ab. Also sprach er weiter. „Manchmal … aber wirklich nur manchmal … versuchen Menschen in einer Krise ihren Schmerz durch Umlenkung zu verbergen. Versuchen Sie sich eine unterbewusste Bemühung vorzustellen, die Radiosender im eigenen Kopf auf eine andere Art von Schmerz umzustellen als den, mit dem man sich gerade nicht auseinandersetzen will. Worüber haben Sie und Mr. Rook sich gestritten?“
    Die Abschirmung, mit der sie sich zuvor umgeben hatte, sank. Trotz ihrer Einstellung beim Betreten des Raums fühlte sich Heat nun sicher und fand Trost in dem Gespräch. Sie erzählte ihm von Rooks Anschuldigung bezüglich ihrer Schutzmauer und wie daraufhin ein Streit entbrannt war.
    „Und warum, glauben Sie, war dieses Thema so konfliktgeladen?“
    „Er hat mich in letzter Zeit auf eine Weise bedrängt, die mir nicht gefällt.“
    „Erzählen Sie mir davon.“
    „Rook hat mich regelrecht belästigt. Er bestand darauf, mich mit alten Familienproblemen zu konfrontieren, um den Mord an meiner Mut…“ Keiner von ihnen musste das Ende dieses Satzes hören, um die potenzielle Bedeutung dessen zu begreifen, was sie ihm gerade enthüllte. Nikki geriet in Panik. Sie sah sich schon in einer ewigen Therapiesitzung gefangen, aus der es keine vorzeitige Entlassung wegen guter Führung gab, und versuchte sofort, ihre Worte zurückzunehmen. „Aber Sie wissen ja, wie das ist“, sagte sie. „Manchmal streitet man sich in Beziehungen. Wenn es nicht das eine Problem ist, dann ist es ein anderes, nicht wahr?“
    „Aber hier ging es um ein ganz bestimmtes Problem. Nicht um irgendeins.“
    Während das Schweigen sie erdrückte, wartete der Therapeut. Und wartete.
    „Was bedeutet das?“, fragte sie.
    „Das kann ich nicht beantworten. Ich kann lediglich fragen, auf wen sie wirklich wütend waren. Und wen es am meisten verletzt hätte, wenn sie mit Don geschlafen hätten?“ Er lächelte und warf dann einen Blick auf die Uhr hinter ihr. „Unsere Zeit ist um.“
    „Schon?“ Als er ihre Papiere einsammelte und sie in eine Aktenmappe steckte, sagte sie: „Also?“
    „Nach all den Jahren und all den Sitzungen endet es immer noch damit, dass ein Polizist ‚Also?‘ fragt.“ Er lächelte wieder. „Nikki, Sie müssen einen sehr großen Verlust verarbeiten und haben mehr Traumata erlebt als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben.“ Ihr Mund wurde trocken. „Aber nachdem ich das nun gesagt habe, sehe ich auch, dass Sie bemerkenswert widerstandsfähig sind. In meinen Augen stellen Sie eine starke, hochfunktionale, zielgerichtete Person dar, die das ausstrahlt, was Hemingway als Würde unter Druck bezeichnete. Sie sind sehr viel gesünder als die meisten Ihrer Kollegen, die ich behandle.“
    „Danke.“
    „Aus diesem Grund werden Sie zweifellos froh über meine Empfehlung sein, dass Sie Ihren Dienst wieder aufnehmen können – nach einer Woche Ruhe.“
    „Aber meine Arbeit. Mein Fall …“
    „Nikki. Bedenken Sie, was Sie durchgemacht haben. Sie brauchen ein wenig Zeit, um zu sich selbst zurückzufinden. Würde unter Druck hat immer ihren Preis.“ Er zückte einen Stift und schrieb etwas in ihre Akte. „Deswegen ordne ich diese erzwungene Freistellung vom Dienst für sieben Tage an, bei voller Bezahlung.“ Er drehte die Kappe auf den Stift. „Für meine letztendliche Entscheidung wäre es vermutlich hilfreich, wenn Sie Bemühungen zeigen würden, getrennte Verbindungen zu kitten, die mit Ihrem Trauma zusammenhängen. Das könnte man als gesundes Zeichen werten.“
    „Sie meinen Rook?“
    „Das wäre durchaus von Bedeutung.“ Er klappte die Akte zu und sagte: „Wir sollten uns heute in einer Woche wiedertreffen, um Ihren Fortschritt zu beurteilen.“
    „Sie meinen, diese Beurlaubung könnte sich verlängern, wenn ich das nicht tue?“
    „Treffen wir uns in einer Woche. Dann sehen wir, wo Sie stehen.“

ACHT
    Auf dem Display des Handys stand „20. Revier“. Nikki trat von der Kassentheke zurück, um den Kunden hinter sich vorzulassen, während sie den Anruf entgegennahm. „Heat.“
    „Roach“, erklangen Raleys und Ochoas Stimme gleichzeitig.
    „Hey, in stereo.“
    „Äh, eigentlich ist diese Technologie noch längst nicht entwickelt“, korrigierte Raley. „Ihr Ohrhörer ist traurigerweise nur monaural.“
    „Spielverderber“, kommentierte Ochoa. „Detective Sean

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