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Richard Dübell

Richard Dübell

Titel: Richard Dübell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allerheiligen
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weiterreden.«
    Harald hatte bereits Luft geholt. Jetzt stieß er sie wieder aus und nickte schroff.
32 .
    Zu Floras Wohnblock gehörte ein Stück allgemein zugänglicher Garten auf der Rückseite mit einer Handvoll hoher Birken und Pappeln. Peter führte Harald dorthin. Floras Exmann musterte ihn feindselig. Peter suchte nach einem Anfang.
    »Wie lange geht das schon zwischen Ihnen und Flora?«, fragte Harald, als Peter nichts sagte.
    »Ich hatte mir vorgenommen, friedlich mit Ihnen zu reden, aber ich lasse mich nicht verhören«, erwiderte Peter.
    »Ist ohnehin völlig unerheblich«, sagte Harald missmutig.
    » Sie sind der Typ, den sie an die Luft gesetzt hat, nicht ich«, sagte Peter.
    Harald fuhr auf. Im selben Moment meldete sich sein Handy. Harald grinste verächtlich. »Das ist Flora«, sagte er. »Hat sie es doch noch geschafft, sich gegen den Backfisch durchzusetzen …« Er nahm das Gespräch an. »Ja? Oh … Robert?« Eine Pause entstand. » Was hast du getan?« Sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr.
    Peters Mobiltelefon meldete sich ebenfalls. Die Gitarrenklänge von Eric Claptons »Wonderful Tonight« sagten ihm, dass es Flora war. Peter, der solchen technischen Gags nie widerstehen konnte, hatte verschiedenen Nummern auf seinem Mobiltelefon verschiedene Ruftöne zugeordnet. Wenn sein Chef anrief, ertönte die Titelmusik von Halloween .
    Peter trat einen Schritt beiseite und meldete sich, auf ein Riesendonnerwetter gefasst.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Flora stattdessen.
    »Ist doch nichts passiert«, erwiderte Peter automatisch.
    Flora hatte ihm nicht zugehört. »Du weißt, dass das nicht stimmt. Julia ist ein Teenager und zieht ihre eigenen Schlüsse, und die sind nicht immer richtig.«
    Peter hörte Julias empörten Protest im Hintergrund. Sein Herz sank, trotzdem musste er die Frage stellen: »Dass was nicht stimmt?«
    »Dass du mein …«, sie räusperte sich, »… mein Freund bist. Natürlich sind wir Freunde, aber nicht so, wie Julia meint …«
    Im Hintergrund rief Julia: »Du hast mit ihm gepennt, Mama!«
    »Sei ruhig, Julia. Es tut mir leid, Peter, dass sie dich so in Verlegenheit gebracht hat. Wenn sie wieder halbwegs normal ist, wird sie sich bei dir entschuldigen.«
    Peter sagte: »Meine Vorstellungen sind von Julias nicht so weit entfernt …«
    »Wo seid ihr jetzt, du und Harald?« Es war klar, dass Flora nicht auf seine Bemerkung eingehen wollte.
    Es kostete Peter enorme Kraft, seine Stimme nicht so niedergeschlagen klingen zu lassen, wie er sich auf einmal fühlte. »Wir sind im Garten und einigen uns gerade auf die Waffen.«
    »Waffen!?«
    Harald rief plötzlich in sein Telefon: »Ich hab Rolf und Florian auf die verdammte Mailbox gesprochen! Die sollen ihr beschissenes Diensthandy abhören, verdammt noch mal! Was soll die Fragerei, Robert?«
    »Wegen des Duells …«, sagte Peter.
    Harald sagte: »Wie, nichts drauf? Sind die zwei zu blöd, ihr Handy zu bedienen? Du hast doch danebengestanden, als ich sie angerufen habe!« Harald machte eine Pause. »Soll das heißen, Rolf und Florian behaupten, ich würde lügen?« Eine noch längere Pause, dann: »Behauptest du, dass ich lüge, Robert?«
    »Duell?«, fragte Flora fassungslos.
    »War ein Scherz«, sagte Peter, dessen Aufmerksamkeit sich auf Harald Sander verlagert hatte. »Tut mir leid.«
    »Mit wem brüllt Harald da herum?«
    »Mit Robert Kalp. Flora … wir müssen reden.«
    Sie seufzte. »Wir reden immer über das Gleiche.«
    »Ich meine, was den Mord an Natalie Seitz betrifft.«
    »Robert …«, sagte Harald drängend, »ich weiß nicht, was da schiefgegangen ist. Ich hab Rolf und Florian Bescheid gegeben. Aber ehrlich gesagt bin ich gar nicht traurig, dass das Team nicht hier ist. Wir sind so nah dran an Blofeld. Bis wir den Kollegen alles erklärt und uns mit den …«, ein verächtlicher Seitenblick traf Peter, »… Superbullen hier abgestimmt haben, ist der Kerl über alle Berge. Du und ich, Robert! Mehr brauchen wir nicht für Blofeld.«
    Flora sagte: »Nachdem ich Natalies Leiche gesehen hatte, bekam ich auf einmal solche Angst um Julia, dass ich nur noch nach Hause und sie sehen wollte. Harald hat mich hergefahren. Tut mir leid, das war unprofessionell.«
    »Nein, war es nicht«, murmelte Peter, der versuchte, Haralds Gespräch mit seinem Stellvertreter zu folgen. »Ich kann dich verstehen. Kommst du heute noch mal in die Dienststelle?«
    »Ja. Später, okay?« Flora erwähnte nicht, dass sie erst

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