Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
Vom Netzwerk:
hat. Ich weiß, bei uns wird es richtig toll mit so einem kleinen, niedlichen Racker in der Familie werden.«
    Stöhnend sank ich mit dem Oberkörper vornüber und jaulte: »Was habe ich nur verbrochen …«
    »Nun beruhig dich mal«, gab Finn zurück. »Und vor allem: Sag den anderen kein Wort davon. Ich bin mir nicht so ganz sicher …«
    Ich schnellte hoch. »Wie meinst du das?«
    Optimismus. Du zuckersüßer Silberstreif am Horizont, schoss es mir durch den Kopf und wärmte meinen Körper.
    »Na ja«, druckste Finn herum. » Noch haben sie es nicht zugegeben. Ich glaube nur, dass es so ist.«
    »Hä?« Ich schüttelte perplex den Kopf. »Wie, und warum meinst du, dass es so ist?«
    Finn wurde etwas verlegen, pulte sich irgendwelche unsichtbaren Flusen vom Pullunder und starrte auf seine Fußspitzen.
    »Sieh mich an, Junge«, befahl ich, »und sag mir, ob du es weißt oder nur vermutest!«
    »Na gut«, erwiderte Finn nun ziemlich trotzig. »eben habe ich gehört, wie meine Mutter zu Philipp gesagt hat, dass sie echt zugenommen hätte. Daraufhin hat er gemeint, dass er das nicht schlimm findet, weil es dafür ja schließ lich einen guten Grund gebe …«
    No!
    Ich schnappte nach Luft. Deshalb glaubte Finn, Linda sei schwanger? Die ganze Aufregung, der unfassbare Schock, die Fast-Ohnmacht nur, weil Linda ein bisschen fett ge worden war?
    Ich sackte in mich zusammen wie ein Luftballon, in den man hineingestochen hatte.
    »Mannomann, Finn, wie blöd bist du eigentlich?«
    »Es gibt noch weitere Indizien, die dafürsprechen«, be hauptete er unbeirrt.
    Doch ich winkte nur ab. Ich hatte echt genug gehört. Schweigend und kopfschüttelnd kroch ich in mein Bett zu rück und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.
    Himmel, Arsch und Zwirn, Finn hatte mehr als nur eine durchgebrannte Glühbirne in der Rübe.
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, blöd vor mich hin zu gaffen und mich zwischendurch über Finns absurde Theorie zu ärgern.
    Als ich mich kurz vorm Abendessen aufs Klo schleppte und im Vorbeigehen einen Blick ins Wohnzimmer warf, entdeckte ich Linda. Sie lag der Länge nach auf dem Sofa. Neben ihr auf dem Tisch stand eine Kanne ihres geliebten Tote-Füße-Yogi-Tees. Die Hände hatte sie auf den Bauch gepflanzt, der eindeutig dicker war als sonst.
    Und da, ganz plötzlich, fiel es mir wieder ein: Hatte Pa vorhin nicht unbedingt mit mir reden wollen? Über meine Mutter und wie es damals mit ihrer Schwangerschaft so war. Konnte es wirklich Zufall sein, dass er ausgerech net jetzt davon angefangen hatte? Und neulich die Sache in Lindas und Pas Zimmer. Die Brote mit Heringsdip und Marmelade? Und was hatte Linda da rauf und runter ge leiert? Kind der Erde?!
    AUWEIA!
    Finn lag mit seiner Vermutung nicht daneben. Linda brütete tatsächlich etwas aus – ein zahnloses, glatzköpfi ges, sabberndes, Windeln vollkackendes Kreischmonster.
    Wenig später saßen wir alle zusammen am Abendbrottisch. Weil Pa es so wollte. Kein Plan, warum, denn er saß mit fie sester Kerkerlaune da und starrte auf seinen Teller, als ob Regenwurmsalat darauf wäre.
    Linda war ebenso übel drauf. Angeblich litt sie unter einer Magenverstimmung – wer’s glaubt, wird selig!
    Ich schaffte es kaum, einen Moment nicht total entgeis tert auf ihrem Bauch zu gaffen. Obwohl Finn mich mit heftigen Schienbeintritten unterm Tisch davon abzuhal ten versuchte. Nur Gismo war alles egal. Er lag in seinem Körbchen und schnarchte.
    Gerade als die Stimmung ihren absoluten Tiefstand er reicht hatte, kam Mary in die Küche geflattert und brachte ein bisschen Schwung in den Laden. Mit glühenden Wan gen und leuchtenden Augen erzählte sie uns von ihrer ge nialen ersten Tour mit Daddy Cool. Für einen Augenblick war ich von ihren Schilderungen so geflasht, dass ich den ganzen anderen Mist komplett ausblendete.
    Wow, wow, wow, war ich nur in der Lage zu denken. Das ist so was von hammercool!
    Doch schnell war es vorbei mit der guten Stimmung, denn Pa ranzte Mary dermaßen blöd an, dass sie ihm prompt einen Vogel zeigte und sich wieder verdünnisieren wollte. Vorher musste sie aber noch was loswerden. So ernst und eindringlich, wie ich meine Oma selten erlebt hatte.
    »Philipp, ich kann deine Besorgnis nachvollziehen. Ich habe für all das, was gerade in dir vorgeht, großes Ver ständnis, denn es beschäftigt mich selbst sehr. Nur weißt du, was? Davon wird nichts ungeschehen gemacht und au ßerdem ist es Blödsinn.«
    Als ich mehr zufällig in Pas Augen blickte,

Weitere Kostenlose Bücher