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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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»Meine Mutter bekommt ein Baby.«
    Tja, schön für deine Mutter, dachte ich zuerst. Wahr scheinlich, weil mein Gehirn vom langen Liegen genauso verkümmert war wie meine Muskulatur und ich deshalb nicht gleich schnallte, was das bedeutete.
    Doch als Finn so breit grinste, dass locker eine Banane quer reingepasst hätte, da ging mir langsam ein Lichtlein auf. Bevor ich allerdings Helena-like in Ohnmacht fallen konnte, keuchte ich: »Ist-ist mein Vater der Vater?«
    »Sag mal«, regte Finn sich auf und starrte mich empört an. »Natürlich. Wer denn sonst?«
    Hilflos hob ich die Hände. Und ließ sie wieder fallen. Vor Schwäche. Und Entsetzen.
    »Nein, nein, nein«, war ich nur noch in der Lage vor mich hin zu murmeln.
    Erst die Sache mit Trick und Track, dann der Zoodienst mitsamt dem antiquierten Stubenarrest, mein flennender Vater und nun das. Wobei, gegen diese Nachricht waren alle anderen Peanuts. Mal abgesehen von Daddy Cool war dieses Wochenende das grausamste meines bisherigen Le bens, schätzte ich.
    »Mensch, Rick, freust du dich denn gar nicht? Das ist doch total schön. Wir werden große Brüder. Ich könnte platzen vor Glück.«
    Ich fasste es nicht. Finn freute sich wirklich. Er war tatsächlich völlig aus dem Häuschen wegen dieser Hor rorneuigkeit und hüpfte vor mir herum, als ob er sich für Rumpelstilzchen persönlich hielt. Wenn ich ihn nicht schnell ausbremste, würde er bestimmt gleich anfangen, ein Liedchen zu trällern. Also würgte ich den fetten, fetten Kloß hinunter, der es sich in meiner Kehle bequem gemacht hatte, und krächzte: »Bist du jetzt vollkommen bekloppt, oder was? Weißt du eigentlich, was DAS bedeutet? Mann, Finn, rund um die Uhr so ein kreischendes Blag im Haus. Vollgekackte Windeln. Gestank ohne Ende. Eltern, die nur noch in der Dutschi-dutschi-Sprache labern.«
    Finn bekam Billardkugelaugen. »Wie redest du denn, Rick? Das ist ja … absolut mies.«
    Ich schüttelte den Kopf, sprang aus dem Bett, umfasste Finns Karohemdkragen und zwang ihn, mir direkt in die Augen zu blicken.
    »Finn«, redete ich beschwörend auf ihn ein. »Ich weiß, wovon ich spreche. Ich hab es oft genug bei Vladi erlebt. Nicht ich bin absolut mies , sondern ein großer Bruder zu sein ist es. Glaub mir!«
    Finn löste sich aus meinem Griff und trat einen Schritt zu rück. »Unsinn. Ich habe mir das schon immer gewünscht.«
    »Das hat Vladi auch«, stöhnte ich verzweifelt. Ich schlug mir die Hände vors Gesicht und fühlte mich auf einmal schwächer als schwach. Diese Nachricht hatte mir tatsächlich das allerletzte Fünkchen Lebensenergie ausgesaugt. Stöhnend schaffte ich es gerade noch zu meinem Baseballhandschuhsessel und plumpste wie ein nasser Sack hinein.
    »Dich möchte ich sehen, wenn das Brabbelmonster erst mal deine geliebten Bücher vollsabbert«, sagte ich schließ lich, nachdem ich etwas zu Kräften gekommen war, »oder du stundenlang auf den Schreihals aufpassen, ihn überall hin mitnehmen musst, weil Linda und Pa sich von den schlaflosen Nächten erholen wollen. Echt, Finn, seitdem Vladi einen kleinen Bruder hat, ist es für ihn die Hölle auf Erden. Der ist nur ein Schatten seiner selbst. Zuckt bei jeder Kleinigkeit zusammen und kriegt schon ’ne Panik attacke, wenn im Umkreis von einem Kilometer ein Blag losplärrt.«
    Aber egal, was ich sagte, wie sehr ich Finn klarzuma chen versuchte, dass uns beiden wirklich und wahrhaftig nichts Schlimmeres passieren konnte – Finn ließ sich nicht beirren.
    Dann fiel mir zum Glück etwas ein. Eine Tatsache, der Finn nichts entgegenzusetzen hatte. Die ihn einfach nur überzeugen konnte.
    »Es hat längst angefangen, Finn. Zukünftig sind wir zwei bei unseren Eltern komplett abgeschrieben. Oder warum, denkst du, hat mein Vater mir Stubenarrest aufgebrummt? So was ist noch nie passiert. Never!«
    Okay, nun war er da, der erste kleine Zweifelsfunke in Finns Augen. Ich erkannte ihn sehr deutlich.
    »Klar«, murmelte er. »Das hat mich auch gewundert … Besonders die Verlängerung …«
    »Ha!«, machte ich triumphierend. »Siehst du es endlich ein? Der ist bereits ein ganz anderer. Dabei ist die Sirene noch nicht mal auf der Welt.«
    Betretenes Schweigen. Ziemlich ausgedehnt. Langsam bekam ich wieder Oberwasser, spürte die Energie in mei nen Körper zurückkehren, jetzt, wo Finn es endlich begr…
    »Papperlapapp!«, schepperte er voll in meine Hoffnungs gedanken. »Das ist alles Blödsinn, Rick. Keine Ahnung, was Vladi für ein Problem damit

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