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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Au genblick nur denken: Herrje, gleich platzt ihr der Reißver schluss weg!, so sehr streckte sie ihren stolz-geschwellten Busen vor.
    Es war früh und ich noch nicht ganz Herr meiner Worte. »Ma-Mary, sa-sag mal, warum bist du denn komplett in Leder gekledert?«
    »Ge kledert?«, kicherte mein Fast-Halbbruder prompt neben mir. »Was ist denn das? Ge kledert? «
    Verdammt, eben … na, äh … El Shitto, wie heißt das Wort noch mal???
    »Meinst du ge kleidet? «, kam Linda mir zu Hilfe und schenkte mir ein seliges Lächeln.
    Aber, ey, Leute, vor mir stand eine Harley Davidson mit locker dreizehnhundert Kubik, megacoolen Schlappen hin ten drauf, einer komplett offenen Auspuffanlage und so viel glänzendem Chrom, dass ich die Augen zusammenkneifen musste, wenn ich nicht auf der Stelle erblinden wollte. Da konnten einem doch schon mal die Worte fehlen, oder?
    Okay, die knallrote Ledersitzbank ging gar nicht. Den noch war dies das coolste Bike, das es auf diesem Planeten gab.
    »Sundowner Fahrersitz inklusive Soziussitz mit kleiner Rückenlehne«, trällerte Mary glückstrahlend weiter. »Der Schriftzug auf dem Tank ist nach meiner eigenen Glimmer goldlackkomposition gespritzt worden.«
    »Wem«, konnte ich nur keuchen, »wem gehört diese Wahnsinnsmaschine?«
    Mary spitzte die knallroten Lippen. »Mir! Wem sonst?!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht doch, Mary, mit so was macht man keine Scherze …«
    »Ich scherze nicht«, erklärte Mary. »erst wollte ich sie Tausendschön nennen, aber dann dachte ich mir, ein Kerl an meiner Seite«, sie kicherte albern und fuhr dann mit ziemlich verklärtem Gesichtsausdruck fort, »wäre auch nicht schlecht. Also ist aus Frau Tausendschön Herr Daddy Cool geworden.«
    GIGANTOMANISCH!
    »Und warum hast du gerade so laut geschrien und so wild getanzt?«, wollte Finn nun wissen.
    Mary bedachte ihn mit einem nachsichtigen Lächeln. »Finnilein, Daddy Cool ist just geliefert worden.«
    Okay, das erklärte alles! Wenn ich in meinem Leben je mals so ein Teil besitzen sollte, würde ich den ganzen lieben Tag lang kreischen, tanzen und dem Teil peinliche Namen geben.
    Nur unser hochintelligenter Bücherwurm wollte es noch immer nicht raffen und gaffte Mary planlos an.
    »Mann, Finn!« Ich verpasste ihm einen Klaps gegen den Oberarm, »versteh es doch, das Teil gehört Mary und ist soeben gebracht worden!«
    Inzwischen war ich wieder komplett auf der Höhe. Sah mich lässig hinten auf der Sitzbank hocken. Ebenso in schwarzes Leder gekleidet und mit ’nem endcoolen Halb schalenhelm auf der Birne.
    YEAH!!! Vergessen waren all die schmählichen Stuben arreste und nervigen Samstagsdienste im Zoo.
    Finn schüttelte leicht empört den Kopf. »Ich habe schon verstanden, dass Marys Motorrad gerade vom Händler ge liefert worden ist. Und das am Sonntag. Welch ein Service. Ich bin ja nicht begriffsstutzig.«
    Okaaay, da war ich zwar anderer Meinung, aber im Augenblick war nicht der passende Zeitpunkt, um sich mit Finn zu zoffen: Jetzt musste Daddy Cool mit Aufmerksamkeit überschüttet und Mary umschmeichelt werden.
    »Mary, das ist wirklich die schönste Maschine, die ich je gesehen habe«, säuselte ich zuckersüß und schenkte mei ner Oma einen Bester-Enkel-Augenaufschlag. »Können wir gleich eine Proberunde drehen?«
    Mary nickte.
    JEP! JUCHHU! WAHNSINN!
    Doch Pa knurrte: »Vergiss es, Rick!«
    Ich war schon auf dem Weg zurück ins Haus, um mich anzuziehen, da holte mich die volle Tragweite seiner Worte hammerhart ein. Dorthin, wo mein Stubenarrest verlän gert worden war (wie lächerlich, wie altmodisch, wie päda gogisch unklug), um eine ganze Woche. Und das nur, weil Pa mich gestern Abend noch beim Billardspielen oben in Wutz’ Bude erwischt hatte. Was normalerweise nicht so schlimm wäre, wenn ich nicht just den angeblich schwer verstauch ten kleinen Finger elegant um den Queue gekrümmt hätte.
    »Aber, Pa«, maulte ich los. »Das kannst du doch nicht machen …«
    Pa nickte. »Ich kann!«
    »Nö«, jaulte ich.
    Pa nickte erneut. »Es bleibt dabei!«
    Linda stupste ihn leicht von der Seite an. So nach dem Motto: Bärchen, nun sei nicht so streng.
    Doch Pa blieb hart. »Es bleibt dabei!«, erklärte er noch einmal – und absolut endgültig!
    Der Kacker!
    Jawohl, mein Vater war ein verspießerter Kacker mit dauer-angepisstem Gesicht! Und das wollte ich ihm jetzt endlich sagen. War schon längst überfällig. Der sollte seine Entscheidung treffen, welche auch immer, und mal wieder normal

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