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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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werden, aber das hilft uns natürlich nicht weiter.«
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße«, sagte er und schlug mit den Fingerknöcheln aneinander. Dann schüttelte er den Kopf. »Ziemlich großer Zufall.«
    »In dieser Tiefgarage gibt es oft Probleme, Sir, genau wie in der ganzen Gegend«, erinnerte sie ihn und deutete über die Straße zur Ruine des West Pier – einem der größten Wahrzeichen der Stadt, das vor einigen Jahren von Randalierern niedergebrannt worden war.
    Grace und Branson folgten Inspector Carpenter zum Eingang und stiegen eine stinkende Betontreppe hinunter. Sie gingen durch die unterste Ebene der Tiefgarage, die fast verlassen war und in der es nach trockenem Staub und Motoröl roch. Rissiger Betonboden, weiße Metallpfeiler, rote Leitungen an den Wänden, ein Muster aus Parkmarkierungen.
    Rechts entdeckte er ein Skoda Taxi, das halb hinter einem Betonpfeiler verborgen war. Man hatte es rückwärts in eine Parklücke gesetzt, mit dem Heck gegen die Wand. Daneben standen zwei junge Polizeibeamte.
    Beim Näherkommen bemerkte Grace einige schwarze Plastikstücke auf dem Boden. Er nahm die blauen Handschuhe aus der Tasche, zog sie über, hob die Teile auf und verstaute sie in einem Plastikbeutel.
    In diesem Augenblick meldete sich eine Stimme in Inspector Carpenters Funkgerät. Sie war deutlich zu hören. Anscheinend war die Mitarbeiterin bei Streamline besorgt, weil sie seit kurz nach Mitternacht keinen Kontakt mehr zu dem Fahrer aufnehmen konnte.
    »Haben wir einen Namen?«, erkundigte sich Carpenter.
    »Mike Howard.«
    »Fragen Sie nach seiner Handynummer«, sagte Grace.
    Er schaute in den Wagen, bevor er die Türen ausprobierte, doch alle waren verschlossen.
    Sue Carpenter gab die Frage durch. Kurz darauf nannte sie ihm die Nummer, die er notierte und anrief.
    Sofort erklang ein gedämpfter Klingelton aus dem hinteren Bereich des Taxis. Grace beendete das Gespräch und bat einen der Polizisten um seinen Schlagstock. Mit besorgter Miene übergab ihn der junge Beamte.
    »Zurücktreten!«, kommandierte Grace und schlug mit aller Gewalt gegen das Fenster der Fahrertür.
    Es gab einen lauten Knall, doch die Scheibe blieb intakt. Er schlug noch einmal dagegen, und diesmal zerbrach sie. Er entfernte mit dem Schlagstock einige gezackte Splitter, schob den Arm hinein und öffnete die Tür. Dann löste er die Handbremse.
    »Helfen Sie mir mal«, sagte er zu den Beamten und schob den Wagen an.
    Er widersetzte sich einen Moment, dann rollte er langsam und lautlos nach vorn. Sie schoben ihn ein Stück von der Wand weg. Grace zog die Handbremse wieder an. Er betrachtete das Armaturenbrett und die Plakette des Fahrers an der Windschutzscheibe, die einen bulligen Mann mit schütterem braunen Haar zeigte, den er auf Mitte vierzig schätzte. Darunter stand der Name Mike Howard. Grace hielt Ausschau nach dem Hebel, mit dem sich der Kofferraum öffnen ließ. Er fand ihn, und der Deckel hob sich mit einem Klick.
    Glenn Branson war als Erster da.
    Als er in den Kofferraum schaute, klappte sein Mund auf.
    »Oh, Scheiße.«

91
    CARLY SASS IM HEKTISCHEN Wartebereich an Gate 47 und schaute auf die Uhr. Dann warf sie einen Blick auf die beiden Mitarbeiterinnen von British Airways, die sich hinter dem Schalter unterhielten. Gelegentlich ertönte ein Gong, gefolgt von einer kurzen Ankündigung. Der letzte Aufruf für einen anderen Flug. Sie sah wieder auf die Uhr. 20.22 Uhr. Ihr Flug sollte in weniger als zwanzig Minuten starten, und das Boarding hatte noch nicht einmal begonnen. Was war los?
    Sie umklammerte Handtasche und Reisetasche. Sie hatte nur Handgepäck dabei, da sie keine Verzögerung riskieren wollte. Ihre Beine zitterten und schlugen aneinander. Sie brauchte dringend eine Tasse Tee und etwas zu essen, hätte aber nichts heruntergebracht.
    Sie rief ihre Mutter an, der es fast noch schlimmer ging als ihr. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie ihren Arzttermin nicht abgesagt und Tyler selbst abgeholt hatte. Dann saß Carly wieder nur da, zitternd, mit roten Augen, betrachtete ihre Mitpassagiere und warf gelegentlich einen Blick auf die E-Mails, die ständig auf ihrem iPhone eingingen. Die meisten waren beruflicher Natur. Fragen oder Informationen von Mandanten. Nachrichten von Kollegen. Witze von Freunden, die noch nichts von Tylers Verschwinden wussten. Sie las keine davon. Sie wollte nur wissen, ob irgendeine Nachricht von ihrem Sohn eingegangen war.
    Neben ihr saßen zwei amerikanische Paare mittleren Alters, die

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