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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Gläubiger mit dem knurrenden Geschöpf bekannt machte und sie fragte, ob sie lieber ihre Schulden bezahlen oder mit seinem Haustier spielen wollten.
    Danach hatte man Lanigan dem Team zugeteilt, das die berüchtigte Brooklyner Gemini Lounge infiltriert und schließlich hochgenommen hatte. Dort hatten Mitglieder der Gambino-Familie fünfzehn Jahre lang in einem Hinterzimmer über zweihundert Feinde ermordet, zerstückelt, in Folie eingeschweißt und die Körperteile auf der Müllkippe in der Fountain Avenue oder im Hudson River entsorgt.
    Lanigan hörte sich an, was der Beamte von Interpol zu sagen hatte. Die Sache mit der Fahrerflucht gefiel ihm nicht. Vergeltung war ein wesentlicher Bestandteil der Gangsterkultur. Jede Familie hatte ihre Feinde, alte Rivalen und auch neue, die sie sich beinahe täglich schufen. Am besten, er fuhr nach East Hampton und schaute persönlich bei der Familie vorbei. Er besuchte die Wise Guys gern zu Hause, dort bekam man einen völlig anderen Eindruck als auf Polizeiwachen oder in Kneipen. Und wenn er ihnen die schockierende Nachricht überbrachte, würden sie vielleicht irgendetwas ausplaudern.
    Dreißig Minuten später hatte er den Nudelsalat mit Huhn gegessen, den ihm seine Frau mitgegeben hatte, und eine Cola light und einen Kaffee getrunken. Er rückte seine Krawatte zurecht, zog die Sportjacke über und holte seinen Partner Dennis Bootle ab. Sie stiegen in einen schlammbraunen Ford Crown Victoria und machten sich auf den Weg.
    Pat Lanigan war ein Anhänger Obamas und engagierte sich in seiner Freizeit für verwundete Veteranen. Dennis Bootle hingegen war ein waschechter Republikaner, der seine Freizeit als Aktivist der Waffenlobby und auf der Jagd verbrachte. Anders als Lanigan, der in seinen langen Dienstjahren trotz der vielen Kontakte zur Mafia niemals eine Waffe abgefeuert hatte, hatte er drei Menschen angeschossen und zwei von ihnen getötet. Sie waren wie Feuer und Wasser. Stritten ständig. Und standen einander dennoch nahe.
    Obwohl Bootle zwei Jahre älter war als sein Kollege, war sein Haar noch blond und zu einer jugendlichen Tolle frisiert. Lanigan fragte sich insgeheim, ob er es färbte, hatte sich aber nie getraut, seinen Kumpel darauf anzusprechen.
    Als Lanigan den Motor anließ und Gas gab, fiel ein Stück Pappe mit der Aufschrift STAATSANWALTSCHAFT BROOKLYN vom Armaturenbrett auf Bootles Schoß. Bootle legte es auf den Rücksitz. Er war ein schweigsamer Mann und sagte manchmal stundenlang gar nichts, registrierte aber jede Kleinigkeit.
    Jetzt fragte er unvermittelt: »Wie hört sich das für dich an?«
    »Keine Ahnung. Was meinst du?«
    »Klingt nach Mord. Eindeutig.«
    Am frühen Nachmittag herrschte wenig Verkehr auf Long Island, und so blieb es auch während der neunzig Minuten, die sie bis zu den Hamptons brauchten. In der Hochsaison war die Strecke ein einziger Stau. Entspannt steuerte Lanigan den Wagen über den üppig grünen, von Büschen und Gras gesäumten Freeway und behielt die Ausfahrten im Auge. Er traute den Anweisungen des Navigationssystems, das an der Windschutzscheibe haftete, nicht so ganz.
    Bootle erzählte von seiner neuen Freundin, die viel Geld und ein großes Anwesen in Florida besaß. Er habe vor, in den Ruhestand zu gehen und mit ihr dorthin zu ziehen. Pat war traurig, er würde seinen Kumpel vermissen. An Ruhestand wollte er gar nicht denken, dazu liebte er seinen Job viel zu sehr.
    Das Navigationssystem schickte sie nach rechts, und sie erreichten die Ausläufer von East Hampton mit seinen großzügigen, im Grünen liegenden Häusern und einer Reihe weiß gestrichener, teuer aussehender Geschäfte. Sie bogen noch einmal rechts ab und fuhren eine baumbestandene Straße mit einer gelben, durchgezogenen Mittellinie entlang.
    »Weißt du, worauf du dich in den Hamptons immer verlassen kannst?«, fragte Bootle nach zwanzigminütigem Schweigen in seinem gepflegten Bostoner Akzent.
    »Worauf denn?« Wenn Lanigan sprach, hörte es sich an, als rollten Murmeln in seinem Mund herum.
    Bootle deutete auf ein gewaltiges Herrenhaus im Kolonialstil mit Säulen vor der Tür. »Hier findest du keinen einzigen pensionierten Polizisten!«
    »Und gewöhnlich auch keine Wise Guys«, konterte Pat Lanigan.
    »Die Mutter des Jungen ist mit Lou Revere verheiratet.«
    »Stimmt.«
    »Und der ist der Bankier des Mobs, oder? Angeblich hat er den Republikanern bei der letzten Wahl zehn Millionen gespendet.«
    »Umso mehr Grund, ihn hochzunehmen.«
    »Fick dich ins

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