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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Knie.«
    Pat Lanigan grinste.
    Als die gelbe Linie endete, wurde die Straße ganz schmal. Auf beiden Seiten standen kleine Pylonen mit Bändern dazwischen.
    »Sind wir hier richtig?«
    »Klar doch.«
    Das Navigationssystem teilte ihnen mit, sie hätten ihr Ziel erreicht.
    Unmittelbar vor ihnen befand sich ein hohes, graugestrichenes Tor.
    Pat hielt an, öffnete das Fenster und drückte einen Knopf an der Sprechanlage. Das Zyklopenauge einer Überwachungskamera schaute misstrauisch auf sie hinunter.
    »Ja, hallo, bitte?«, fragte eine Stimme in gebrochenem Englisch.
    »Polizei.« Pat hielt seine Dienstmarke vor die Kamera. Sekunden später schwangen die Tore auf und ließen sie hindurch.
    Vor ihnen ragte jenseits einer gewaltigen Rasenfläche und inmitten von Pflanzen, die aus einem tropischen Regenwald zu stammen schienen, ein eindrucksvolles modernes Haus empor. An der linken Seite befand sich ein rundes Gebäude, das Pat an den Kommandoturm eines Atom-U-Bootes erinnerte.
    »Sieht das Haus deiner neuen Freundin in etwa so aus?«
    »Nein, ihres ist größer. So etwas wie das hat sie neben dem Pool stehen, für die Gartenmöbel.«
    Pat grinste, während er über den mit Mulch bestreuten Weg fuhr. Das Haus besaß eine Garage, in der man einen Jumbo Jet hätte unterbringen können. Er parkte neben einem goldenen Porsche Cayenne. Als sie ausstiegen und sich umschauten, öffnete sich die Haustür, und ein philippinisches Hausmädchen in Uniform blickte ihnen nervös entgegen.
    »Wir suchen Mr und Mrs Revere«, erklärte Pat und zeigte erneut die Dienstmarke vor. Sein Kollege tat es ihm nach.
    Sie wurde noch nervöser, und Pat verspürte Mitleid. Die Frau wurde nicht gut behandelt, das konnte man erkennen.
    Sie sagte etwas, das sie nicht verstehen konnten, und führte sie in eine gewaltige Eingangshalle mit grauem Steinboden und einer prachtvollen geschwungenen Treppe, die nach oben und unten führte. Die Wände waren mit aufwändig verzierten Spiegeln und abstrakter moderner Kunst geschmückt.
    Sie folgten ihren nervösen Handbewegungen in einen palastartigen Wohnraum mit hoher Decke. Es gab sogar eine Galerie wie jene, auf der in Burgen die Spielleute gesessen hatten. Pat Lanigan kam sich vor wie bei den Dreharbeiten zu einem Film, der im England der Tudorzeit spielte. Eichenbalken, Gobelins an den Wänden, Ahnenporträts – auf denen er niemanden erkannte. Vermutlich eher ersteigert als geerbt.
    Alle Möbel waren antik, Sofas, Stühle, eine Chaiselongue. Durch ein Panoramafenster blickte man auf einen Rasen, Büsche und den Atlantik. Hier drinnen war der Steinboden mit Teppichen ausgelegt, und es roch ein wenig süß und moschusartig wie in einem Museum.
    Es war ein Haus, für das man sterben würde, und ein Zimmer, für das man sterben würde, und eines wusste er ganz genau. Eine Menge Leute waren hierfür gestorben.
    Im Zimmer saß eine attraktive, aber hart aussehende Frau Anfang vierzig. Kurzes blondes Haar und maßgeschneiderte Nase, rosa Jogginganzug und glitzernde Turnschuhe. In einer Hand hielt sie eine Packung Marlboro Light, in der anderen ein Feuerzeug. Als sie eintraten, schüttelte sie eine Zigarette heraus, steckte sie in den Mund und zündete sie an, als wollte sie sie herausfordern. »Ja?« Sie nahm einen Zug und stieß den Rauch in Richtung Decke aus.
    Lanigan zeigte erneut seine Marke vor. »Detective Investigator Lanigan und Detective Investigator Bootle. Sind Sie Mrs Fernanda Revere?«
    Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie imaginäre lange Haare nach hinten werfen. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ist Ihr Ehemann hier?«, fragte Lanigan geduldig.
    »Er spielt Golf.«
    Die beiden Polizeibeamten schauten sich um. Suchten nach Fotos. Es gab viele, über dem Kamin, auf Tischen und Regalen, doch auf allen waren nur Lou und Fernanda Revere mit ihren Kindern zu sehen. Zu ihrer Enttäuschung gab es keine Bilder von Freunden oder – Geschäftspartnern.
    »Kommt er bald nach Hause?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht in zwei oder drei Stunden.«
    Die Beamten sahen einander an. »Tut mir leid, dass ich es Ihnen allein mitteilen muss, Mrs Revere. Sie haben einen Sohn namens Tony?«
    Sie wollte an ihrer Zigarette ziehen, schaute ihn aber besorgt an. »Ja?«
    »Die Polizei aus Brighton in England hat uns mitgeteilt, dass Ihr Sohn heute Morgen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.«
    Sie setzten sich unaufgefordert hin.
    Schweigen. »Was?«
    Pat Lanigan wiederholte seine Worte.
    Sie starrte sie an wie

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