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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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dieser Geschäftspartner ? Wird er überhaupt auftauchen? Bist du dir sicher? Bist du dir wirklich sicher, Ricky?«
    Sie schaute ihren Bruder misstrauisch an. Er saß ihr mit einem Glas Whisky in der Hand gegenüber und saugte an einer Zigarre, die so groß wie ein Dildo war.
    Lou sah Ricky mit harter Miene an. »Er wird doch auftauchen, oder? Ist er zuverlässig? Kennst du den Typen?«
    »Er ist zuverlässig. Einer der Besten. Er sitzt im Auto, müsste jeden Augenblick hier sein.«
    Ricky griff nach dem braunen Umschlag, den er vorbereitet hatte, prüfte noch einmal den Inhalt, legte ihn zufrieden weg und konzentrierte sich wieder auf das Spiel.
    Ricky Giordino war vierzig Jahre alt und hatte das italienische Aussehen seines Vaters geerbt, wenn auch nicht dessen kräftige Gesichtszüge. Seine waren ein bisschen weichlich wie bei einem Baby und von Aknenarben gezeichnet. Seine Haut schimmerte fettig, es war ein angeborenes Problem mit den Schweißdrüsen. Sein schwarzes Haar war zu einer Tolle frisiert und sein Mund ein wenig missgebildet, als hätte er als Kind eine Hasenscharte gehabt. Er trug eine dicke schwarze Strickjacke, weite Jeans, unter der sich eine Schusswaffe verbarg, die er ständig um den Oberschenkel geschnallt hatte, und schwarze Chelsea-Boots. Er war zum Missfallen seiner Mutter nicht verheiratet, sondern schleppte ständig irgendwelche hirnlosen Püppchen mit sich herum. An diesem Abend war er aus Pietätsgründen allerdings allein gekommen.
    »Hast du mit dem Kerl schon mal Geschäfte gemacht?«, wollte Fernanda wissen.
    »Er wurde mir empfohlen.« Ricky lächelte selbstzufrieden. »Von einem Geschäftspartner. Und er hat einen ganz besonderen Vorteil. Er kennt sich in Brighton aus. Hat da mal einen Job erledigt. Er tut, was wir von ihm verlangen.«
    »Das möchte ich ihm auch geraten haben. Sie sollen leiden. Das hast du ihm gesagt, oder?«
    »Er weiß Bescheid.« Ricky paffte an seiner Zigarre. »Hast du mit Mamma gesprochen? Wie geht es ihr?«
    »Was glaubst du wohl?« Fernanda trank ihren Sea Breeze aus und ging mit unsicheren Schritten zum Barschrank.
    Ricky wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Footballspiel zu. Kurz darauf sprang er aus dem Sessel, drohte dem Fernseher mit der Faust und verstreute dabei Zigarrenasche.
    »Scheiße! Was machen diese Arschlöcher nur?«
    Als er sich wieder gesetzt hatte, erklang eine schrille Glocke aus der Eingangshalle.
    Sofort war er wieder auf den Füßen. »Da ist er.«
    »Mannie geht schon hin«, erwiderte Lou.
    *
    Tooth saß auf dem Rücksitz des Lincoln Town Car. Er war lässig, aber schick gekleidet, trug einen Sportmantel, ein Hemd mit offenem Kragen, Chinos und braune Lederslipper, ein Outfit, in dem er sich überall sehen lassen konnte. Neben ihm auf dem Sitz stand seine braune Reisetasche.
    Der Fahrer hatte sie in den Kofferraum packen wollen, als er ihn am Kennedy Airport abgeholt hatte, doch Tooth ließ sie nie aus den Augen. Er gab sie auch nie auf, sondern nahm sie stets als Handgepäck mit. In der Tasche befanden sich saubere Unterwäsche, ein Ersatzhemd, Hose, Schuhe, sein Laptop, vier Handys, drei Pässe und verschiedene gefälschte Dokumente, die in drei ausgehöhlten Taschenbüchern versteckt waren.
    Tooth reiste nie mit Waffe, er nahm nur eine gewisse Menge des Psychokampfstoffs Benzilsäureester mit, der in zwei Deostiften in seinem Kulturbeutel versteckt war. Außerdem trug er die besten Waffen am Ende seiner Arme – seine Hände.
    Im Scheinwerferlicht sah er, wie sich die hohen grauen Tore elektrisch öffneten. Sie fuhren weiter, bis vor ihnen die Umrisse eines eindrucksvollen modernen Anwesens auftauchten.
    Der Fahrer hatte unterwegs kein Wort gesprochen, was Tooth durchaus gefiel. Mit Fremden hatte er nichts am Hut. Nun ergriff der Mann zum ersten Mal das Wort, seit er ihn in der Ankunftshalle des Flughafens angesprochen hatte.
    »Wir sind da.«
    Tooth antwortete nicht. Das sah er selbst.
    Der Fahrer öffnete die Hintertür, und Tooth stieg aus. Die Haustür wurde sofort von einem nervös wirkenden philippinischen Hausmädchen in Uniform geöffnet. Ein feindselig aussehender Mann mit Bierbauch trat dazu, der eine gewaltige Zigarre in der Hand hielt.
    Tooths erster Gedanke war, dass die Zigarre ein gutes Zeichen war. Also konnte man hier drinnen rauchen.
    Er betrat eine gewaltige Eingangshalle mit grauem Steinboden. Eine riesige Wendeltreppe schraubte sich nach oben. Er sah vergoldete Spiegel und riesengroße, bizarre abstrakte

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