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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Lieferwagen, statt auf der vierzig Kilometer entfernten Baustelle zu arbeiten?«
    »In der Tat«, sagte Potting.
    »Außerdem hauen Mustergefangene nicht ab«, fügte sie in scharfem Ton hinzu.
    »Nein, das tun sie nicht, Bella«, sagte er herablassend, als spräche er mit einem Kind.
    Grace behielt die beiden im Auge, da es zwischen ihnen häufig zu Auseinandersetzungen kam.
    »Die gute Neuigkeit ist«, fuhr Potting fort, »dass sich die Sache mit der Belohnung im Gefängnis herumgesprochen hat. Mehrere Insassen, die mit ihm Kontakt hatten, haben sich an die Leitung gewendet und Hinweise gegeben, wo er sich aufhalten könnte. Ich habe eine Liste mit sechs Adressen und Kontaktpersonen, die sofort bearbeitet werden kann.«
    »Gute Arbeit, Norman.«
    Potting gestattete sich ein selbstzufriedenes Lächeln und trank einen Schluck Tee. »Es gibt aber auch eine schlechte Neuigkeit. Ewan Preece hat einen Freund im Gefängnis, die beiden kennen sich seit Jahren.« Er schaute in seine Notizen. »Warren Tulley – ein ähnlicher Vorstrafenkatalog wie Preece. Die beiden waren dicke Freunde da drinnen. Daher wollte ich mit Tulley reden. Jemand ging in die Zelle, um ihn ins Büro zu holen – und fand ihn erhängt vor.«
    Im Raum herrschte Schweigen, während das Team die Nachricht verdaute. Graces erster Gedanke war, dass Spinella davon wohl noch nichts gehört hatte.
    DC David Howes fragte: »Was wissen wir über ihn?«
    »Er hatte noch zwei Monate abzusitzen. Verheiratet, drei kleine Kinder, mit der Ehe war anscheinend alles in Ordnung. Lisa Setterington kannte ihn auch. Sie versicherte mir, er habe sich auf seine Entlassung und das Wiedersehen mit den Kindern gefreut.«
    »Also keine offensichtlichen Motive für einen Selbstmord?« Howes, der früher Verbindungsbeamter für die Gefängnisse gewesen war, hakte nach.
    »Sieht nicht danach aus.«
    »Das ist jetzt reine Spekulation, aber für mich hört es sich an, als hätte Warren Tulley gewusst, wo Preece zu finden ist«, meinte Howes.
    »Und deshalb ist er gestorben?«, fragte Grace. »Es war also kein Selbstmord?«
    »Die Ermittlungen wurden eingeleitet. Das Gefängnis arbeitet eng mit der Abteilung Kapitalverbrechen der West Area zusammen«, antwortete Potting. »Die Sache kommt ihnen nicht ganz koscher vor.«
    »Wie schwer ist es, sich in diesem Gefängnis zu erhängen?«, erkundigte sich Glenn Branson.
    »Leichter als in den meisten. Sie haben alle Einzelzellen, ähnlich wie Motelzimmer«, sagte Potting. »Da es ein offener Vollzug ist, haben die Gefangenen sehr viel mehr Bewegungsfreiheit und sind öfter allein. Wenn man sich erhängen möchte, dürfte das kein Problem sein.«
    »Und auch nicht, jemand anderen zu erhängen?«, fragte Howes.
    Es folgte eine langes, unbehagliches Schweigen.
    »100000 Dollar sind eine Menge Geld für jemanden, der im Knast sitzt«, sagte Glenn.
    »Es ist für jeden eine Menge Geld«, bemerkte Nick Nicholas dazu.
    »Jedenfalls mehr als genug, um dafür zu töten«, fügte Howes düster hinzu.
    PC Alec Davies hob die Hand und sagte schüchtern: »Sir, angenommen, Warren Tulley wusste, wo Preece ist, und wurde wegen der Belohnung getötet. Dann muss der Täter ebenfalls wissen, wo Preece ist.«

39
    FERNANDA REVERE HOCKTE auf der Kante des grünen Sofas. Mit einer Hand hielt sie ein Glas umklammert, mit der anderen eine Zigarette. Sie klopfte die Asche alle paar Sekunden ungeduldig in einen Kristallaschenbecher. Dann legte sie die Zigarette abrupt hin, griff nach ihrem Handy und funkelte es an.
    Draußen tobte ein Sturm. Wind und Regen peitschten über den Atlantik, durch die Dünen, das wilde Gras und die Büsche. Sie hörte den Regen gegen die Fensterscheiben klatschen.
    Das gewaltige Wohnzimmer mit seiner Musikantengalerie, den verschnörkelten Möbeln und den Wandteppichen kam ihr an diesem Abend wie ein Museum vor. Im Kamin knisterte ein Feuer, doch es schenkte ihr keine Wärme. Im Fernsehen lief ein Footballspiel, die New York Giants gegen wen auch immer, und ihr Bruder schrie dann und wann auf. Fernanda interessierte sich einen Scheißdreck für Football. Ein blödes Männerspiel.
    »Warum rufen diese Idioten aus England nicht zurück?«, fragte sie und schaute ihr Telefon drohend an.
    »Da ist es mitten in der Nacht, Schatz«, erwiderte ihr Ehemann und sah auf die Uhr. »Fünf Stunden später als bei uns. Ein Uhr morgens.«
    »Na und?« Wieder zog sie wütend an ihrer Zigarette und stieß den Rauch sofort wieder aus. »Wo ist denn

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