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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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fragen sich sicher, warum jemand, der nur noch drei Wochen abzusitzen hatte, die Biege gemacht hat, oder?«
    Wieder überlegte Grace genau, bevor er antwortete. Diese Frage hatte er sich auch schon gestellt, hatte versucht, sich in die Position des Häftlings zu versetzen. Das war schwierig, weil der Mann ein notorischer Wiederholungstäter war. Doch nur ein Idiot würde drei Wochen vor Ende seiner Haftstrafe fliehen, solange er keinen absolut triftigen Grund dafür hatte. Eifersucht war eine Möglichkeit; ein geschäftlicher Coup eine andere.
    Oder war er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen? Warum aber war er in einem Lieferwagen durch Brighton gefahren, wenn er eigentlich auf einer Baustelle in Arundel arbeiten sollte?
    »Ich bin mir sicher, die Belohnung von 100000 Dollar wird Ihnen dabei helfen, den Fahrer des Lieferwagens zu finden. Vermutlich sind schon eine Menge Anrufe hereingekommen.«
    In Wahrheit waren es erstaunlich wenige gewesen, was Grace überraschte. Normalerweise meldeten sich bei einer Belohnung alle möglichen Idioten und Verrückten. Andererseits konnte er Spinellas Anruf nutzen und Druck auf alle ausüben, die wussten, wo sich Preece aufhielt.
    »Ja«, log er. »Die Reaktionen der Öffentlichkeit sind erfreulich, und wir gehen einigen vielversprechenden Hinweisen nach, die als Reaktion auf die beträchtliche Belohnung eingegangen sind.«
    »Darf ich Sie damit zitieren?«
    »Sicher.«
    Grace beendete das Gespräch und betrat die Soko-Zentrale 1.
    Im Raum herrschte eine konzentrierte Atmosphäre, die nur vom Klingeln der Handys unterbrochen wurde.
    Norman Potting telefonierte und machte sich dabei Notizen. Grace hatte nach den zwei unterbrochenen Anrufen noch immer nicht mit ihm gesprochen. Er setzte sich auf einen freien Platz und legte seine Notizen vor sich hin.
    »Also!« Er hob die Stimme, als Potting sein Telefonat beendet hatte. »Samstag, 24. April, 18.30 Uhr. Dies ist die siebte Besprechung der Operation Violin.« Er schaute die Leiterin der Spurensicherung an. »Tracy, ich hörte, es gibt eine neue Entwicklung?«
    »Ja, Chef«, antwortete Stocker. »Wir haben eine positive Identifizierung des Lieferwagens von Ford. Sie haben die Seriennummer des Außenspiegels analysiert und bestätigt, dass sie zum Modell des Jahrgangs 2006 gehört. Betrachtet man die Zeit und den Fundort des Bruchstücks, können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es von unserem verdächtigen Ford Transit stammt.« Sie zeigte auf die Tafel. »Fahrzeug 1 auf der Zeichnung.«
    »Wissen wir, wie viele dieser Lieferwagen in dem betreffenden Jahr gebaut wurden?«, erkundigte sich Emma-Jane Boutwood.
    »Ja. Im Jahr 2006 wurden in Großbritannien 57434 Ford Transit verkauft. Davon waren dreiundneunzig Prozent weiß, mit anderen Worten, unsere Beschreibung passt auf 53413 Lieferwagen«, sagte sie trocken.
    Sergeant Paul Wood von der Unfalluntersuchung meldete sich zu Wort: »Es wäre sinnvoll, alle Werkstätten zu kontaktieren und nachzufragen, ob jemand einen Transit mit kaputtem Außenspiegel gebracht hat. Die werden häufig beschädigt.«
    Grace machte sich eine Notiz und nickte. »Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Aber derjenige müsste ganz schön blöd sein, wenn er ihn so schnell zur Reparatur brächte. Vermutlich hat er ihn irgendwo untergestellt.«
    »Ewan Preece scheint kein großes Kirchenlicht zu sein«, warf Glenn Branson ein. »Wir sollten die Möglichkeit nicht ausschließen, Chef.«
    »Dann werden wir ein Team darauf ansetzen.« Dann wandte er sich an Potting. »Norman, haben Sie etwas Neues aus dem Ford Prison gehört?«
    Der Kollege schürzte die Lippen, bevor er antwortete: »Ja, Chef.«
    In einer anderen Ära hätte Grace ihn sich als sturköpfigen Sergeant vom Dienst in einem entlegenen Landstädtchen vorgestellt. Er sprach langsam und methodisch, teils aus dem Gedächtnis, teils nach einem Blick in sein Notizbuch. Zwischendurch blinzelte er, um seine eigene Handschrift zu entziffern.
    »Ich habe mit Lisa Setterington, einer leitenden Angestellten des Gefängnisses, gesprochen, zu der Sie auch Kontakt hatten.«
    Grace nickte.
    »Sie hat bestätigt, dass Preece als Mustergefangener galt, der fest entschlossen war, ein neues Leben anzufangen.«
    Er wurde vom Schnauben einiger Kollegen unterbrochen, die schon mit dem Mann zu tun gehabt hatten.
    »Wenn er so ein Mustergefangener war«, bemerkte Bella Moy sarkastisch, »wieso saß er dann am Mittwochmorgen in einem

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