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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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dass ihr Bruder im Haus gewesen sei und irgendein Fahrzeug in ihrer Garage abgestellt habe, obwohl es Beweise für das Gegenteil gab. Der Erste war eine Pfütze Motoröl auf dem Boden, die frisch aussah. Der zweite und noch wichtigere Hinweis war die Tatsache, dass man im Haus Männerkleidung entdeckt hatte – ein Paar Turnschuhe und Jeans im Gästezimmer sowie ein T-Shirt in der Waschmaschine, alles in Ewan Preeces Größe.
    Grace hatte angeordnet, Evie wegen des Verdachts der Beherbergung eines flüchtigen Strafgefangenen und Behinderung der Polizei zu verhaften. Bella Moy, die ausgebildete Verhörspezialistin war, sollte eine passende Strategie für die Befragung entwickeln.
    Daneben hatte er einen sehr erfahrenen Suchexperten samt Team darauf angesetzt, das gesamte Anwesen zu durchkämmen. Sie hatten die Pfütze und die Männerkleidung gefunden und außerdem Spuren an der Tür, die von der Küche in den Garten führten und auf ein gewaltsames Eindringen hinwiesen. Die fragliche Person kannte sich vermutlich mit Schlössern aus und hatte einen Schraubenzieher benutzt.
    Für Grace stand damit fest, dass der Täter nicht aus der engeren Bekanntschaft von Ewan Preeces Schwester stammen konnte. Diese Leute, die auf Geld oder Drogen aus waren, hätten einfach ein Fenster eingeworfen oder das Schloss aufgebrochen. Wer immer hier eingedrungen war, hatte sich geschickt angestellt. Nicht nur beim Einbruch, sondern auch beim Überfall und der Fesselung. Bislang hatten sie keine Fingerabdrücke gefunden, keine DNA-Spuren oder sonstige Hinweise. Sie standen noch am Anfang, doch es sah nicht gut aus.

50
    WIE AN JEDEM MORGEN in den vergangenen einundvierzig Jahren begann David Harris seinen Arbeitstag um sieben Uhr früh. Er trug eine dicke Fleecejacke, eine warme Jeans, eine gefütterte Mütze und Gummistiefel und überprüfte zunächst die Reihen der Schuppen, in denen die Fische über Nacht geräuchert worden waren. Er war gutgelaunt: Die Geschäfte liefen trotz der Rezession prima, und er liebte seine Arbeit.
    Vor allem liebte er den würzigen Duft des brennenden Holzes und den üppigen, öligen Fischgeruch. Es war ein schöner, sonniger Morgen, die Luft war noch kühl. Solche Morgen mochte er am liebsten. Der Tau schimmerte auf den grasbewachsenen Hängen der South Downs, die hinter der Räucherei emporstiegen. So lange er schon hier arbeiten mochte, diesen Anblick wurde er nie leid.
    Springs Smoked Salmon war in ganz Europa ein Begriff, und die Familie war stolz auf die Qualität ihrer Ware. Harris führte die Firma, die seine Eltern gegründet hatten. Die Räucherei befand sich in einem Tal der South Downs unweit von Brighton, wo niemand eine derartige Firma vermutete, und die gesamte Anlage wirkte eher bescheiden – ein Sammelsurium eingeschossiger Gebäude, die an eine heruntergekommene Farm erinnerten. Doch die Firma war eine internationale Legende.
    Er ging an einem Gabelstapler und einer Reihe von Lieferwagen vorbei und zwischen den Kühlhäusern hindurch, in denen reihenweise kopflose schottische Lachse und Forellen hingen, die Spezialität der Firma. Sie baumelten von Stangen an der Decke, die sich über dreißig Meter, die gesamte Länge der Gebäude, erstreckten oder waren schon in weiße Styroporkisten verpackt. Von hier aus wurden sie an Delikatessengeschäfte, Restaurants und Partyservices in aller Welt verschickt. Auf Paletten stapelten sich weitere Fische und Meeresfrüchte, von denen die meisten aus Schottland stammten.
    Er öffnete das Vorhängeschloss der ersten Tür und überprüfte die Temperatur. Danach checkte er auch die nächsten drei Schuppen, bevor er zu den Räucheröfen ging. Sie waren fast fünfzig Jahre alt, liefen aber noch einwandfrei. Riesige, schmutzige Kästen aus Ziegelsteinen und Stahl mit einem holzbefeuerten Brennofen und Stangen und Haken an der Decke, an denen Reihen von rosa und goldbraunen Fischfilets hingen.
    Als er seinen Rundgang beendet hatte, betrat er den Laden. Er befand sich in einem langen, schmalen Gebäude, das auf einer Seite von der Theke gesäumt wurde, auf der anderen von Regalen mit allen nur erdenklichen Fischkonserven, Pasteten und Marmeladen. Seine drei Mitarbeiter im Verkauf trugen weiße Schürzen und Mützen. Sie bereiteten gerade die Auslage mit dem frischen Räucherfisch vor und stellten die Aufträge zusammen, die über Nacht per Telefon und E-Mail hereingekommen waren.
    Jane, die Managerin, kam mit einem Problem zu ihm. Eine der Bestellungen stammte

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