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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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von einer Firma, die Picknickkörbe verkaufte und für ihre schleppende Zahlungsweise bekannt war. Die offenen Rechnungen waren erschreckend hoch, seit drei Monaten war keine Zahlung eingegangen.
    »Mr Harris, wir sollten ihnen sagen, dass sie zahlen müssen, bevor wir sie beliefern«, erklärte sie.
    Er nickte. In den nächsten zehn Minuten bearbeiteten sie die Aufträge, dann setzte er sich an den Computer, um die Lagerbestände zu überprüfen. In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    Am anderen Ende fragte eine amerikanisch klingende Stimme: »Wie schnell können Sie zweitausendfünfhundert Scampi liefern?«
    »Welche Größe und welcher Termin, Sir?«
    »So groß wie möglich. Bis Ende der Woche. Unser Lieferant hat uns sitzenlassen.«
    Harris bat ihn, einen Augenblick am Apparat zu bleiben, und schaute im Computer nach. »Wir rechnen früh am Mittwochmorgen mit einer Übernachtlieferung aus Schottland. Wenn Sie möchten, kann ich Ihre Bestellung aufnehmen.«
    »Wann muss ich das bestätigen?«
    »So bald wie möglich, Sir. Soll ich Ihnen den Preis nennen?«
    »Der spielt keine Rolle. Aber die Lieferung wäre dann definitiv hier? Sie können mir Mittwochmorgen garantieren?«
    »Wir bekommen jeden Mittwoch eine Lieferung aus Schottland, Sir.«
    »Gut. Ich melde mich wieder.«
    *
    Tooth, der in der Nähe der Räucherei in seinem Mietwagen saß, beendete das Gespräch. Dann wendete er und fuhr die schmale Straße entlang, vorbei an dem Schild mit der Aufschrift SPRINGS SMOKED SALMON – VERKAUF GEÖFFNET.
    Er überlegte einen Moment, ob er sich im Laden umschauen sollte. Andererseits hatte er alles gesehen, was ihn interessierte. Sein Gesicht zu zeigen war ein unnötiges Risiko.
    Außerdem hatte er mit Räucherfisch nichts am Hut.

51
    IN DEN NÄCHSTEN TAGEN machte das Team um Roy Grace keine wesentlichen Fortschritte, obwohl die DNA, die man unter Tulleys Fingernägeln gefunden hatte, zu einem Verdächtigen innerhalb des Gefängnisses führte – einem gigantischen Kerl namens Lee Rogan. Er saß wegen bewaffneten Raubs und schwerer Körperverletzung und sollte in wenigen Monaten auf Bewährung entlassen werden.
    Rogan war verhaftet worden, weil man ihn verdächtigte, Warren Tulley ermordet zu haben, doch er brachte zu seiner Verteidigung vor, dass sie am Abend seines Todes wegen Geld gestritten hätten. Er hatte offenkundig weder offiziell telefoniert noch ein Handy in seiner Zelle versteckt. Falls es ihm um die Belohnung gegangen war, gab es bislang keine Beweise dafür. Doch angesichts der Anzahl illegaler Mobiltelefone, die im Gefängnis in Umlauf waren, war es durchaus denkbar, dass er ein Gerät von einem Mitgefangenen geliehen oder gemietet hatte. Das war praktisch nicht nachzuweisen. Die zuständige Kripo hielt Grace über die Ermittlungen auf dem Laufenden.
    Dank ihres gewieften Rechtsbeistandes namens Leighton Llyod, mit dem Grace schon oft zu tun gehabt hatte, verweigerte Evie Preece inzwischen jede Aussage und war nach achtzehn Stunden auf Kaution freigekommen. Grace ließ ihr Haus überwachen, falls der Bruder zurückkehren sollte. Eigentlich unwahrscheinlich, doch Preece war dumm genug.
    Er hatte außerdem mit Detective Investigator Pat Lanigan, einem hilfsbereiten Ermittler der Staatsanwaltschaft aus New York, gesprochen, der ihm Hintergrundinformationen zu den Eltern des verstorbenen Jungen lieferte. Über die augenblickliche Situation konnte er ihm allerdings nur sagen, dass Fernanda Revere vor Wut getobt hatte, als er ihr die Nachricht vom Tod ihres Sohnes überbrachte. Dies deckte sich mit dem Verhalten, das sie in England an den Tag gelegt hatte.
    Es war immer ein schlechtes Zeichen, wenn Kevin Spinella Roy nicht mehr anrief, und er hatte inzwischen seit mehreren Tagen nichts von ihm gehört. Also berief er für den nächsten Tag eine Pressekonferenz ein, weil er auf neue Hinweise aus der Öffentlichkeit hoffte. Außerdem sollte der Unfallhergang rekonstruiert werden. Er wollte der Familie Revere zeigen, dass man alles unternahm, um den Mann zu finden, der sich beim tödlichen Unfall ihres Sohnes so herzlos verhalten hatte.
    *
    Um elf Uhr morgens drängten sich die Menschen im Besprechungszimmer von Sussex House. Die Verbindung zur Mafia wie auch die gewaltige Belohnung hatten bei den Medien große Aufmerksamkeit geweckt, die Roy Graces Erwartungen bei weitem übertraf. Er appellierte an alle Personen, die sich am Morgen des 21. April im Umkreis der Portland Road befunden hatten, noch einmal

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