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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Branson. »Die Sache wird bevorzugt behandelt, das Ergebnis müsste eigentlich heute oder morgen vorliegen.« Dann schaute er Roy Grace an, als wollte er sich rückversichern. Grace lächelte, er war stolz auf seinen Schützling. »Laut Lisa Setterington, die mit einigen Gefangenen gesprochen hat, die Preece und Tulley näher kannten, hat Tulley ständig von der Belohnung geredet. Sie alle hatten aus dem Fernsehen und dem Argus davon erfahren. Er prahlte damit, dass er wisse, wo Preece sich aufhalte, und wog die Loyalität gegenüber seinem Freund gegen die Versuchung von 100000 Dollar ab.«
    »Wusste er wirklich etwas?«, fragte Bella Moy.
    Branson hob den Finger und tippte auf seine Tastatur. »Jeder Gefangene in einem britischen Gefängnis hat einen PIN-Code für das Gefängnistelefon. Sie müssen die Nummern angeben, die sie anrufen. Erlaubt sind maximal zehn.«
    »Ich dachte, die hätten alle ein Handy«, warf Potting grinsend ein.
    Branson grinste zurück. Es war der übliche Witz. In allen Gefängnissen waren Mobiltelefone streng verboten – und somit noch wertvoller als Drogen.
    »Nun ja, unser Glück, dass dieser Bursche keins hatte. Wir hören jetzt die Aufzeichnung eines Anrufs von Warren Tulley bei Ewan Preece.«
    Er tippte wieder auf die Tastatur, dann hörte man ein lautes Knistern und eine kurze, gedämpfte Konversation zwischen zwei schmierig klingenden Ganovenstimmen.
    »Scheiße, wo steckst du, Ewan? Bist nicht zurückgekommen. Was ist los?«
    »Hab ein kleines Problem.«
    »Scheiße, was für ein Problem? Du schuldest mir was. Da steckt mein Geld drin.«
    »Ja, ja, immer die Ruhe. Hatte einen kleinen Unfall. Bist du am Gefängnistelefon?«
    »Klar.«
    »Warum kein privates?«
    »Weil ich keins hab.«
    »Scheiße. So eine Scheiße. Ich tauch jetzt unter. Klar? Keine Sorge. Wir sehen uns. Verpiss dich.«
    Man hörte ein Scheppern, dann war das Gespräch beendet.
    Branson schaute zu Grace. »Dieses Telefonat wurde um 18.25 Uhr am letzten Donnerstag aufgezeichnet, dem Tag nach dem Unfall. Ich habe auch den Zeitpunkt überprüft. Die Gefangenen arbeiten im Rahmen einer Wiedereingliederung und dürfen das Gefängnis von 7.30 Uhr bis 22.00 Uhr verlassen. Damit hätte er ausreichend Zeit gehabt, um gegen neun Uhr morgens durch die Portland Road zu fahren.«
    »Untertauchen«, sagte Grace nachdenklich. »Um unterzutauchen, muss man jemanden haben, dem man vertraut.« Er stand auf und ging an die Tafel, an der sie den Stammbaum von Ewan Preece skizziert hatten. Dann schaute er Potting an. »Norman, Sie wissen doch ein bisschen über ihn. Irgendeine Ahnung, wer ihm nahesteht?«
    »Ich spreche mal mit den Local Neighbourhood Teams, Chef.«
    »Ich vermute, dass er in Southwick ist, weil der Lieferwagen dort verschwunden ist. Entweder bei einer Freundin oder einem Verwandten.« Er las die Namen auf der Tafel.
    Wie bei den meisten Kindern von alleinerziehenden, sozial schwachen Eltern hatte auch Preece eine Vielzahl von Halb- und Stiefgeschwistern, deren Namen der Polizei häufig nur zu bekannt waren.
    »Chef«, Duncan Crocker stand auf. »Ich habe schon daran gearbeitet.« Er trat an die Tafel. »Preece hat drei Schwestern. Mandy ist vor vier Jahren mit ihrem Mann nach Australien ausgewandert und wohnt jetzt in Perth. Die zweite, Amy, lebt in Saltdean. Ich weiß nicht, wo Evie, die jüngste Schwester, ist, aber sie und Preece haben einander als Kinder ziemlich nahegestanden. Sie wurden verhaftet, als er vierzehn und sie zehn war. Sie waren in eine Wäscherei eingebrochen. Zwei Jahre später war sie bei ihm, als er mit einem geklauten Auto eine Spritztour unternahm. Nach ihr sollten wir Ausschau halten.«
    »Es wäre toll, wenn sie zufällig in Southwick wohnte«, sagte Grace.
    »Ich kenne jemanden, der es uns sagen kann«, erwiderte Crocker. »Ihr Bewährungshelfer.«
    »Wofür wurde sie verurteilt?«, wollte Branson wissen.
    »Hehlerei«, antwortete Crocker. »Für ihren Bruder!«
    »Rufen Sie sofort den Bewährungshelfer an«, wies Grace ihn an.
    Crocker ging ans Ende des Raums, während sie die Besprechung fortsetzten. Zwei Minuten später kam er zurück und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Chef, Evie Preece wohnt in Southwick!«
    Grace spürte, wie Adrenalin durch seinen Körper schoss. Begeistert schlug er mit der Faust auf den Schreibtisch.
    »Gute Arbeit, Duncan. Haben Sie die genaue Adresse?«
    »Natürlich! 209 Manor Hall Road.«
    Die Besprechung erschien plötzlich nicht mehr so wichtig.
    Grace

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