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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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scharf war.«
    »Gilt da nicht auch die Frage mit der Kamera?«, gab Bella Moy zu bedenken. »Weshalb sollten sie die Kamera einfach wegwerfen?«
    »Wir dürfen nicht vergessen, mit welchem Wortlaut die Belohnung ausgesetzt wurde. Nicht wie üblich für Informationen, die zur Verhaftung und Verurteilung führen .« Er suchte in seinen Unterlagen und las vor: »Die Belohnung wird für Informationen ausgesetzt, die zur Identifizierung des Fahrers führen, der für den Tod des Sohnes verantwortlich ist. Das ist ein Riesenunterschied.«
    »Meinen Sie, etwas ist schiefgelaufen, Roy?«, fragte Nick Nicholas. »Vielleicht wollte der Mörder, dass Preece vor laufender Kamera ein Geständnis ablegt.«
    »Mag sein«, sagte Glenn Branson. »Die Kamera hat etwas übertragen – wir wissen nur nicht was oder an wen.«
    »Unter Wasser hatte er vermutlich nicht mehr viel zu sagen«, gluckste Norman Potting.
    Einige mussten ein Grinsen unterdrücken.
    »Ich möchte nicht darüber spekulieren, ob irgendetwas schiefgelaufen ist«, sagte Grace zu Nicholas. »Unsere dritte Theorie geht angesichts der Verbindung der Familie zum organisierten Verbrechen von einem Auftragsmord aus, für den ein Profi angeheuert wurde. Bislang haben meine ersten Nachforschungen in den USA keine Hinweise auf einen Auftrag dieser Art ergeben, aber wir müssen uns die Sache genauer anschauen.« Er wandte sich an Crocker. »Duncan, ich beauftrage Sie, weitere und bessere Informationen über die Familie Revere und ihre Verbindungen zu beschaffen.«
    »Ja, Boss«, sagte der DS und notierte sich etwas.
    »Um halb vier habe ich eine Besprechung beim ACC. Ich muss irgendetwas vorweisen, damit er sieht, dass wir nicht eingeschlafen sind.«
    In diesem Moment klingelte sein Handy. Er hob entschuldigend die Hand und meldete sich. Am anderen Ende war Kevin Spinella, und was der ihm erzählte, verschlechterte seine Laune noch zusehends.

62
    DIESER MITTWOCH VERSPRACH auch nicht gerade einer der besten Tage in Carlys Leben zu werden. Um Viertel nach neun war sie mit ihrem Anwalt und Kollegen Ken Acott vor dem Gerichtsgebäude verabredet. Sie wollten vor ihrem Termin noch einen Kaffee trinken.
    Ken hatte sie überflüssigerweise davor gewarnt, mit dem Auto zu kommen, da sie mit großer Wahrscheinlichkeit und sofortiger Wirkung ihren Führerschein verlieren würde. Da ihr kaputter Audi noch immer beschlagnahmt war, hatte sie ohnehin ein Taxi nehmen müssen.
    Sie trug ein schlichtes marineblaues Kostüm, eine weiße Bluse und ein konservatives Seidentuch von Cornelia James. Dazu schlichte dunkelblaue Schuhe mit kleinem Absatz. Ken hatte ihr geraten, adrett und seriös aufzutreten – bloß nicht mit Schmuck überladen.
    Als wenn sie so etwas jemals tun würde!
    Von Acott war noch nichts zu sehen. Einige Teenager und eine wütend aussehende, dürre Frau in mittleren Jahren standen in ihrer Nähe. Einer der Jugendlichen in Jogginganzug und Baseballkappe ließ jämmerlich die Schultern hängen, während der andere im Kapuzenpulli selbstbewusster wirkte. Alle drei rauchten. Vermutlich war die Frau die Mutter der beiden. Die Jungen wirkten rau und hart, als hätten sie schon einige Erfahrung auf der Straße gesammelt.
    Carly spürte die Wärme der Sonne, doch der schöne Tag konnte die dunkle Kälte in ihrem Inneren nicht vertreiben. Sie war schrecklich nervös. Acott hatte sie schon gewarnt, dass viel davon abhing, welche drei Richter an diesem Morgen die Verhandlung führen würden. Im besten Fall konnte sie mit einem einjährigen Führerscheinentzug – der Mindeststrafe für Alkohol am Steuer – und einem saftigen Bußgeld rechnen. Wenn sie Pech hatte, würde die Sache viel schlimmer ausgehen. Die Richter könnten auch die Höchststrafe verhängen, obwohl die Polizei sie nicht wegen fahrlässiger Tötung belangen würde. Das könnte Führerscheinentzug für drei Jahre oder länger und eine Geldstrafe von mehreren Tausend Pfund bedeuten.
    Zum Glück hatte sie seit Kes’ Tod keine Geldprobleme gehabt, aber Anwaltskanzleien in der Provinz bezahlten nicht sehr gut, und im nächsten Jahr würde Tyler auf die Public School gehen, deren Gebühren dreimal so hoch waren wie die von St Christopher’s. Dann würde es knapp. Die Aussicht, drei Jahre lang Taxi zu fahren und eine gewaltige Geldstrafe bezahlen zu müssen, machte ihr zu schaffen, ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Geschichte in den Lokalnachrichten breitgetreten werden würde.
    Sie lehnte sich an die Mauer, während

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