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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Peter Rigg betrat, kochte er noch immer beim Gedanken an das Gespräch mit Kevin Spinella. Der ACC sah sehr elegant aus in seinem Nadelstreifenanzug und der buntgetupften Krawatte. Er bot ihm einen Tee an, den Grace gerne annahm. Er hoffte, dass es auch ein paar Kekse dazugeben würde, da er nicht zu Mittag gegessen hatte. Er hatte den ganzen Tag lang gearbeitet und versucht, einige positive Informationen zusammenzutragen, die er seinem Chef anbieten konnte, doch es war bitter wenig dabei herausgekommen. Er hatte einen braunen Umschlag bei sich, in dem die aktuellen Beweismittel aufgelistet waren.
    »Und, wie läuft es, Roy?«, fragte Rigg fröhlich.
    Grace brachte ihn über die drei Ermittlungsansätze auf den neuesten Stand und berichtete von der Untersuchung des Mordes an Warren Tulley. Dann reichte er ihm eine Übersicht und ging die wichtigsten Punkte mit Rigg durch.
    »Das mit der Kamera gefällt mir nicht, Roy«, sagte der ACC. »Da passt etwas nicht zusammen.«
    »Was denken Sie, Sir?«
    Riggs’ Sekretärin brachte ein Tablett mit einer Teetasse, einer Zuckerschale und einem Teller Kekse. Das hatte es bei Riggs’ Vorgängerin für ihn nicht gegeben. Sein Chef bat ihn, sich zu bedienen, und er verschlang einen Keks mit Marmelade und nahm einen mit Schokofüllung ins Visier. Leider machte sich sein Chef selbst darüber her.
    Kauend sagte Rigg: »Es kommt öfter vor, dass Straftäter ihre Gewalttaten mit der Handykamera filmen, Happy Slapping usw. Aber das hier ist zu ausgeklügelt. Weshalb sollte sich jemand so viel Mühe machen – und vor allem so viel Geld investieren?«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht, Sir.«
    »Und zu welchem Schluss sind Sie gelangt?«
    »Ich bleibe für alles offen. Aber ich denke, dass jemand hinter der Belohnung her war. Das bringt mich zu einer anderen Frage. Wir haben ein echtes Problem mit Kevin Spinella, dem Kriminalreporter vom Argus .«
    »Ach ja?«
    Rigg schnappte sich einen weiteren Keks, den Grace ebenfalls im Auge gehabt hatte.
    »Er hat mich vorhin angerufen. Obwohl wir uns nach Kräften bemüht haben, die Tatsache, dass die Hände von Ewan Preece ans Lenkrad geklebt waren, vor der Presse geheimzuhalten, hat er davon erfahren.«
    Grace berichtete von der undichten Stelle, durch die Spinella seit einem Jahr Informationen erhielt.
    »Haben Sie irgendeinen Verdacht?«
    »Bisher nicht.«
    »Also wird der Argus die Geschichte mit dem Sekundenkleber bringen?«
    »Nein. Ich konnte Spinella überreden, sie vorerst zurückzuhalten.«
    »Gut gemacht.«
    Sein Handy klingelte. Er entschuldigte sich und ging ran.
    Es war Tracy Stocker, und sie hatte keine guten Neuigkeiten.
    Grace stellte einige kurze Fragen, beendete das Gespräch und schaute seinen Chef an, der die Übersicht der Ermittlungsansätze eingehend studierte. Er warf einen Blick auf die Kekse, doch ihm war der Appetit vergangen. Rigg legte die Liste beiseite und schaute ihn fragend an.
    »Bedauere, aber wir haben noch eine Leiche, Sir.«
    Er verließ das Büro und eilte zu seinem Wagen.

65
    ZU DEN VIELEN DINGEN, die Roy Grace an Brighton liebte, gehörte auch die klare Trennung zwischen Stadt und umliegender Landschaft. Die Vororte wucherten nicht in die Umgebung hinein; die vierspurige A27 bildete eine klare Trennungslinie zwischen der Stadt und den Hügeln der Downs.
    Selbst an diesem Nachmittag flößte ihm die Gegend, der so genannte Devil’s Dyke, wie immer Ehrfurcht ein.
    Es war ein malerisches Tal, in dem er oft mit Sandy gewesen war, bevor sie geheiratet hatten. Auch später waren sie an den Wochenenden häufig in dieser Gegend gewesen und durch die Felder gewandert, von denen sich spektakuläre Aussichten über die welligen Hügel und das Meer boten. Sie waren an dem alten, verfallenen Fort vorbeigekommen, das ein wenig unheimlich wirkte und das er als Kind so gern mit seinen Eltern besucht hatte. Er und seine Schwester hatten zwischen den bröckelnden Mauern Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm gespielt, wobei sie immer aufpassen mussten, nicht in einen der zahlreichen Kuhfladen zu treten.
    Wenn es oben auf der Anhöhe zu windig war, stiegen er und Sandy die steilen Hänge hinunter ins Tal. Nach der Legende hatte der Teufel hier einen breiten Graben ausgehoben – in Wirklichkeit dieses wunderschöne, naturbelassene Tal –, damit das Meer hineinströmen und alle Kirchen in Sussex überfluten konnte. Dies immerhin war nur ein Mythos in der an düsteren Legenden reichen Geschichte dieser

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