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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Plan funktionierte, wie alle seine Pläne.
    Mit Fehlversuchen hatte er nichts am Hut.

59
    ALS STUART FERGUSON AUFWACHTE, war er durcheinander. Einen Moment lang glaubte er, er wäre zu Hause bei seiner Exfrau Maddie, doch das Zimmer kam ihm fremd vor. Jessie? War er bei Jessie? Um ihn herum waren nur Dunkelheit und Leere. Sein Kopf hämmerte. Er hörte ein Geräusch, ein Summen, das schwache Heulen von Reifen auf Asphalt. Sein Kopf wackelte, vibrierte, schaukelte leicht, als triebe er in der Schwerelosigkeit dahin.
    War er in seiner Kabine?
    Er versuchte, klar zu denken. Er hatte an der Raststätte gehalten, um etwas zu essen und sich auszuruhen. War er im Wagen eingeschlafen? Er wollte nach dem Lichtschalter greifen, doch es tat sich nichts – es war, als hätte er vergessen, wie man seinen Arm bewegte. Er versuchte es noch einmal. Noch immer nichts. Lag er darauf? Dann begriff er, dass er seine Gliedmaßen nicht spürte.
    Sein Kopf wurde heiß vor Panik. Schweiß rann ihm übers Gesicht. Er horchte auf das Summen. Das Heulen. Er wollte sprechen, konnte aber auch den Mund nicht bewegen.
    Er lag mit dem Gesicht nach unten. War er gefesselt? Warum spürte er nichts? Hatte er einen Unfall gehabt? Brachte man ihn gerade ins Krankenhaus?
    Der Schweiß lief ihm in die Augen. Er blinzelte, weil das Salz brannte. Seine linke Wange juckte. Was war passiert? Scheiße. Er konzentrierte sich auf sein Gehör. Er befand sich definitiv in einem fahrenden Auto. Er nahm Lichter wahr. Scheinwerfer. Dann auf einmal ein sehr helles Licht, aber er konnte trotzdem nicht sehen, wo er sich befand. Es roch nach staubigem Teppich.
    Irgend etwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Angst und Panik erfassten ihn. Er wollte zu Jessie. Sie in die Arme nehmen. Ihre Stimme hören. Er horchte und versuchte, den Kopf zu drehen. Jetzt hörte er ein Klicken. Regelmäßig, alle paar Sekunden, klick-klick-klick . Der Wagen wurde langsamer. Seine Angst größer.
    Er dachte an Jessie. Jessie. Er sehnte sich verzweifelt nach ihr. Er wollte schreien, doch durch seinen zugeklebten Mund drang kein einziger Laut.

60
    DAVID HARRIS, wie üblich in dicker Fleecejacke, Jeans, Kappe und Gummistiefeln, schaute zum Himmel empor, als er seinen morgendlichen Rundgang durch die Räucherei machte. Die dichte Wolkendecke schien aufzubrechen, und in den Lücken erschienen kleine blaue Flecken. Auch die Luft war ein bisschen wärmer geworden. Der Frühling kam spät, doch vielleicht war er nun endlich da.
    Er warf einen Blick auf die Uhr: 7.45 Uhr. Der Fahrer der Aberdeen Ocean Fisheries, ein fröhlicher kleiner Schotte namens Stuart Ferguson, traf gewöhnlich jeden Mittwoch pünktlich um 7.30 Uhr ein. Der Mann war schnell und effizient, lud aus, half Harris und seinen Mitarbeitern dabei, die Ladung in die Schuppen zu bringen, überprüfte alles und hakte es auf seinem Lieferschein ab, ließ ihn unterschreiben und fuhr wieder los. Er schien es immer eilig zu haben.
    Letzte Woche war zum ersten Mal seit vielen Jahren keine Lieferung aus Aberdeen gekommen. Der Lkw war eine Woche zuvor in den schlimmen Unfall verwickelt gewesen, über den überall berichtet wurde. Der Sohn irgendeiner großen Verbrecherfamilie aus New York war dabei getötet worden. Ferguson hatte den Lkw gefahren, der Unfall musste kurz nach seiner Abfahrt aus der Räucherei passiert sein.
    Harris fragte sich, ob heute wieder Ferguson oder ein anderer Fahrer kommen würde. Er hoffte auf Ferguson, weil er ihn gerne gefragt hätte, was eigentlich passiert war. Aber vielleicht hatte er seine Stelle verloren. Oder war beurlaubt worden. Er sah wieder auf die Uhr und horchte, ob der Lkw zu hören war. Doch da war nichts außer dem schwachen, hartnäckigen Blöken der Schafe oben auf den Downs. Sicher ein neuer Fahrer, dachte er, der entweder einen anderen Lieferplan oder sich verirrt hatte, was auf den engen, gewundenen Straßen, die zur Räucherei führten, nicht selten vorkam.
    Er ging zwischen zwei niedrigen Gebäuden hindurch, vorbei an seinen Lieferwagen, und entdeckte zu seiner Überraschung, dass das Vorhängeschloss an der ersten Tür des Räucherhauses offen am Bügel hing. Dabei schlossen seine Mitarbeiter jeden Abend als Letztes die Türen ab. Er verspürte ein leises Unbehagen. In jedem der Räucherhäuser befanden sich Fische im Wert von mehreren tausend Pfund. Da in der Geschichte der Firma nie eingebrochen worden war, hatte er es nicht für nötig gehalten, teure Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen

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