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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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ihn Jessie mehrmals geweckt, weil er im Schlaf geweint und geschrien hatte. Er sah noch immer den armen Kerl vor sich, der ihm auf der Straße entgegenschoss, den Lenker fest umklammert. Und im Rückspiegel das abgetrennte Bein, das ein Stück hinter dem Fahrzeug lag.
    Hinzu kam, dass er große Angst um seinen Job gehabt hatte. Er hatte die erlaubte Fahrzeit überschritten, daher drohte ihm eine Anklage wegen schwerer Verkehrsgefährdung. Zu seiner Erleichterung würde man ihn aber nur wegen der Sache mit der überschrittenen Fahrzeit belangen. Trotz des Unfalls liebte er seine Arbeit, und da ihn seine Exfrau Maddie ganz schön ausnahm, brauchte er schon ein vernünftiges Einkommen, um den Unterhalt für sie und die Kinder zu bezahlen.
    Immerhin fühlte er sich inzwischen wieder wohl am Steuer. Sogar viel besser, als er gedacht hatte. Vergangenen Dienstag hatte er die übliche Fahrt nach Sussex richtig vermisst. Die Firma hatte keinen Ersatzwagen frei gehabt und ihm eine Woche Urlaub gegeben. Man unterstützte ihn trotz des drohenden Verfahrens, wobei die Firma es natürlich nicht gutheißen konnte, dass er die Fahrzeit überschritten hatte. Alle wussten jedoch, dass so etwas vorkam. Verdammt, sie befanden sich in einer Wirtschaftskrise, da war man froh über jeden Auftrag.
    Inmitten dieser ganzen Dunkelheit war Jessie, die ihr erstes gemeinsames Kind erwartete, ein Silberstreif am Horizont gewesen und hatte sich liebevoll um ihn gekümmert. Er sehnte sich danach, seine Ladung gefrorener Fische und Meeresfrüchte loszuwerden und zu ihr zurückzukehren. Wenn alles glattging, könnte er sich früh am Donnerstagmorgen zu ihr ins Bett legen und ihren warmen, nackten Körper in die Arme schließen. Er freute sich so sehr darauf und war versucht, sie noch einmal anzurufen. Aber es war schon nach halb zwölf. Zu spät.
    Auch freute er sich in diesem Augenblick auf einen starken Kaffee und etwas Süßes. Ein Donut oder ein Hefeteilchen, dazu ein Schokoriegel, um ihn auf dem letzten Abschnitt bis Sussex wachzuhalten. Wenige Kilometer nördlich von Brighton würde er auf einen Parkplatz fahren und ein paar Stunden schlafen.
    Er stieg aus dem Führerhaus und verschloss die Tür. Als sein rechter Fuß den Asphalt berührte, spürte er einen Schlag am Hals, und in seinem Kopf tanzten wirbelnde weiße Streifen, gefolgt von einem elektrischen Funkenregen. Wie eine psychedelische Lightshow, dachte er noch, bevor alles um ihn dunkel wurde.
    *
    Tooth kniete, den schlaffen Körper des kleinen, stämmigen Mannes in den Armen, und schaute sich um. Auf der Autobahn summte der Verkehr. Ein Dieselmotor sprang lautstark an. Von fern erklang Musik aus einem geparkten Lkw.
    Er schleifte den Mann das kurze Stück bis zu seinem Wagen, wobei die schweren Stiefel laut über den Asphalt schabten. Aber hier würde ihn niemand hören. Er zog ihn auf den Rücksitz, schloss die Türen, fuhr ein kleines Stück und hielt in einer stockdunklen Ecke, in der kein anderes Auto parkte.
    Er zog dem Mann das Polohemd aus der Hose und tastete mit dem Daumen die Wirbelsäule ab, bevor er sorgfältig von oben bis C4 herunterzählte. Dann riss er ihn aus dem Wagen, hob ihn an und ließ den Körper hart auf seine Knie prallen. Er hörte ein Knacken. Den Trick hatte er beim Militär gelernt, um Feinde lautlos zu verkrüppeln. Er hatte eine Stelle ausgewählt, die den Fahrer nicht töten würde. Er konnte nur nicht mehr weglaufen.
    Dann manövrierte er ihn wieder in den Wagen und machte sich an die Arbeit. Zunächst fesselte und knebelte er ihn mit Klebeband. Dann quetschte er ihn in den Spalt zwischen Vorder- und Rücksitz und bedeckte ihn mit einem Teppich, den er dabeihatte, falls ihn die Polizei unverhofft anhalten sollte. Er verschloss die Tür.
    Jetzt blieb nur noch eine Aufgabe, für die er einen Schraubenzieher brauchte. Fünfzehn Minuten später war alles erledigt. Er schlenderte in die Cafeteria der Tankstelle, zog die Baseballkappe noch tiefer ins Gesicht und klappte den Kragen hoch, als er die Überwachungskamera bemerkte. Er wandte sich ab, als er das Gebäude betrat.
    Endlich konnte er auf die Toilette gehen und bestellte sich danach einen großen schwarzen Kaffee und ein Hefeteilchen. Er suchte sich einen Tisch in einer ruhigen Ecke, aß das Teilchen und trank von dem heißen Kaffee. Dann nahm er die Tasse mit nach draußen, lehnte sich an die Wand und zündete sich eine Zigarette an. Die Zigarette schmeckte besonders gut. Er fühlte sich auch gut. Sein

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