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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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Existenz, ganz zu schweigen von meinem Verstand, davon abhing, dass ich jetzt durchhielt. Ich musste den Atem, der jetzt durch meinen Mund strömte, anhalten und durfte ihn nicht entweichen lassen, ganz gleich, was mit mir geschah.
    Und gerade als ich davon überzeugt war, dass ich nicht länger durchhalten würde, kam aus dem Nichts eine Hand auf mich zu und streckte sich mir von oben entgegen. Dann hörte ich eine Stimme rufen.
    Ich erkannte sofort, dass es Bodhi war.
    Ich streckte ihm meine Finger entgegen und strampelte kräftig mit den Beinen, in dem verzweifelten Versuch, mich nach oben zu bugsieren. Ich spürte undeutlich, wie seine Finger sich um mein Handgelenk legten. Dann wurde ich mit festem Griff aus dem Wasser gezogen, dorthin, wo es Sauerstoff, Luft und Raum zum Atmen gab.
    Ich keuchte und spuckte und blinzelte, um das ölige Wasser aus meinen Augen zu bekommen. Bodhi tauchte verschwommen vor mir auf. Seine Lippen bewegten sich hektisch. »Du musst aufhören, sie anzuschauen. Sofort! Dreh dich zur Wand um, dann hat sie keine andere Wahl und muss dich loslassen. Das ist die einzige Möglichkeit! Tu es, Riley. Tu es sofort! Bitte!«
    Aber ich tat es nicht.
    Ich drehte mich nicht zur Wand um.
    Und wenn mich jemand gefragt hätte, warum nicht … Nun, in diesem Moment hätte ich keine Antwort darauf gehabt.
    Ich schätze, manche Dinge geschehen automatisch.
    Instinktiv.
    Manche Dinge tut man einfach, obwohl alles in dir förmlich schreit, du sollst es lassen.
    Manche Dinge ergeben erst später Sinn.
    Viel später.
    Und das, wie ich noch erfahren sollte, war eines dieser Dinge.

 
    ZWANZIG
     
    B odhi war wütend. Richtig sauer. Er warf mir einen zornigen Blick zu. »Verflixt, Riley, ich bin dein Führer. Das bedeutet, dass du tun musst, was ich dir sage!«
    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Genau deshalb wollte ich dich nicht hierher mitnehmen. Das ist meine Aufgabe, nicht deine. Ich bin der Einzige, der das erledigen kann. Also bitte ich dich zum letzten Mal, dich wegzudrehen! Bitte!«
    Aber auch nach alldem schaute ich weiter hin. Ich blieb, wo ich war, trieb im Wasser, kämpfte darum, meinen Kopf über Wasser zu halten, bis sich die Wogen um mich herum glätteten. Und ich war froh, dass mein Hund so klug gewesen war und sich davor gedrückt hatte.
    »Was soll das alles?«, fragte ich. Meine Stimme klang schwach, verängstigt und so hilfsbedürftig, dass es mir peinlich war und ihn auf die Palme brachte. »Und wo genau sind wir jetzt? Ich verstehe das alles nicht.«
    Bodhi sah mich an. Sein Haar war feucht und klebte an seinen Wangen. In dem Strudel hatte er seine Jacke verloren, und ich hoffte, dass seine Streberbrille auch untergegangen war.
    »Wir befinden uns jetzt in ihrer Welt«, erklärte er. Seine Stimme klang resigniert und gab mir zu verstehen, dass er es wirklich satthatte, sich mit mir herumzustreiten. »Und diese Welt ist gefährlich. Kein Ort für Kinder, und ganz sicher kein Ort für Menschen mit schwachen Nerven. Wenn du dich also schon weigerst, zu tun, worum ich dich bitte, wenn du dich nicht abwenden und dich damit retten willst, dann verhalte dich bitte zumindest ruhig. Das Wasser sollte sich beruhigt haben. Es ist jetzt so still, dass ich dich hier allein lassen kann. Aber ich warne dich, Riley – was immer auch als Nächstes geschehen wird, ganz gleich, was du siehst oder hörst, halte dich von dem Felsen fern. So schrecklich alles auch werden mag – hier ist es viel sicherer für dich. Also tu bitte, was ich dir gesagt habe, und rühr dich nicht vom Fleck. Misch dich nicht ein, ganz gleich, wie schlimm die Dinge werden mögen. Okay? Kannst du mir diesen Gefallen tun?«
    Ich nickte. Ich war mir nicht sicher, ob ich dieses Versprechen würde halten könne, vor allem, wenn so grässliche Sachen passieren würden, wie er offensichtlich befürchtete. Ganz zu schweigen davon, wenn die Wellen wieder beängstigend hochschlugen und sich Strudel bildeten. Dann wäre der Felsen der Ort, auf den ich sofort zusteuern würde. Aber ich wusste, dass er meine Zustimmung brauchte, um mit seiner Aufgabe fortfahren zu können, also nickte ich bestätigend.
    Ich beobachtete, wie er davonschwamm und wendig wie ein Fisch durch die Strömung glitt. Dann kletterte er auf eine Art kleine Insel irgendwo in der Ferne, die sich, bei näherem Hinsehen als großer, zerklüfteter Felsen entpuppte, der aus dem Wasser ragte.
    Und dann sah ich es.
    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass auch er es genau

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