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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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beruhigte und mich auf meine vor mir liegende
Aufgabe konzentrierte. Aber bei all der Spannung, die in der Luft lag, und bei der Pracht, die mich umgab, fiel mir das zunehmend schwerer.
    Ich konnte mich gar nicht schnell genug umschauen, um so viel Extravaganz, so viel Üppigkeit und Fülle und all den Glanz und Glamour aufzunehmen.
    Jede Oberfläche schimmerte. Jeder Tisch bog sich unter Bergen von Süßspeisen und Leckereien und aufgetürmten Delikatessen, die von einer Parade von Dienern ständig nachgefüllt wurden. Überall in dem Saal befanden sich Springbrunnen mit Blütenblättern, und die Böden waren mit kunstvollen Mosaikbildern verziert, aber trotz der prächtigen Ausstattung galt meine Aufmerksamkeit in erster Linie den anderen Gästen.
    Die Frauen trugen wunderschöne Kleider aus Satin und Seide und funkelnde, beinahe faustgroße Schmuckstücke. Und die Männer standen ihnen in nichts nach. Ihre kunstvoll gefertigten Tuniken waren am Halsausschnitt und am Saum mit glitzernden Borten verziert, und um den Hals hatten sie sich schwere Goldketten geschlungen.
    An diese Art von Leben konnte man sich mühelos gewöhnen  – und sich leicht darin verlieren. Selbst nach der kurzen Zeit, die ich hier verbracht hatte, konnte ich bereits verstehen, warum einige der anderen Seelenfänger sich zum Bleiben entschieden hatten. Es war das Gegenteil von der Welt, in die ich zuerst gestolpert war – so unterschiedlich zu dem Ludus wie es nur sein konnte.

    »Morgen beginnen die Spiele.« Messalina ließ ihren Blick über die ausgesuchte Gästeschar gleiten, bevor sie sich wieder mir zuwandte. »Und obwohl die Spiele den besten Teil der Festivitäten darstellen, ist das hier eine Art … Feier zum Auftakt.« Sie schenkte mir ein Lächeln, das sich jedoch nicht in ihren Augen widerspiegelte. »Ein Fest, um den Beginn der Spiele zu feiern.«
    Die Spiele, richtig. Gladiatoren. Theocoles. Der eigentliche Grund, warum du hier bist. Lass dich nicht ablenken! Meine Güte, Riley!
    »Die Party findet also im Rahmen der Spiele statt?«, fragte ich. Mir war klar, dass das eine unnötige Wiederholung war, aber ich war entschlossen, zum eigentlichen Thema zurückzukommen.
    »Richtig.« Sie nickte. »Diese Spiele werden veranstaltet, um den toten Kaiser zu ehren. Es handelt sich wie bei den meisten Spielen um Leichenspiele, mit denen man machtvollen Männern, deren Zeit gekommen ist, Ehre erbringen will. Je länger die Spiele andauern, umso wichtiger ist dieser Mann – so ist es zumindest gedacht. Und glaub mir, diese speziellen Spiele werden das größte, sensationellste Spektakel aller Zeiten bieten. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, wie du sehen wirst.« Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, als suchte sie jemanden. »Hunderte Gladiatoren werden gegeneinander antreten, und Tausende wilde Tiere wurden von weit entfernten Ländern wie Afrika hierher gebracht, um daran teilzunehmen.«

    Es fiel mir schwer, mir ein solches Unterfangen vorzustellen. Schließlich durfte ich nicht vergessen, dass ich mich in einer Zeit befand, in der es noch keine Autos, keine Flugzeuge, keine Straßenbahnen und Züge gegeben hatte. Eine solche Reise schien eigentlich unmöglich zu sein.
    »Sie wurden auf einer Reihe von Booten und Flößen transportiert und dann auf Pferdewagen verladen, nur um hier einen spektakulären Tod zu sterben – vor einer blutrünstigen Menge, die sich mit nichts anderem zufriedengibt.« Sie seufzte. »Und auch die Gladiatoren werden auf ähnliche Weise sterben. Einige von ihnen haben diese Reise zusammen mit den Tieren gemacht.«
    »Das klingt schrecklich.« Meine Stimme hörte sich plötzlich sehr ernst an, denn meine Begeisterung über mein neues, herrliches Ich war verflogen.
    »Das ist es auch.« Sie nickte. »Und ich muss zugeben, dass ich früher nicht besser war als der Rest.« Sie deutete auf die glanzvolle Menge. »Panem et circenses. « Sie sprach die Wörter so mühelos und wunderbar melodisch aus, wie es mir nie gelingen würde. »Das bedeutet übersetzt Brot und Zirkusspiele. Das Brot wird der Menge während der Spiele zugeworfen, damit diese ihren Hunger stillen kann. ›Beschwichtigt die unteren Schichten mit Brot und Spielen, und sie werden Wachs in euren Händen sein‹ – so oder so ähnlich hieß es damals. Aber fass das nicht falsch auf – die oberen Stände waren davon ebenso gefesselt. Auch ich habe früher einmal die Spiele
und alle diese schrecklichen Tode als die höchste

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