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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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das zu sehen, was es in Wahrheit war – eine ständige Erinnerung an das, was ich falsch gemacht hatte. Ein schmerzhaftes Andenken an das, was ich bereits gelernt hatte. Und das mit mir herumschleppen zu müssen, tat mir nicht gerade gut.
    Messalina besaß kein Glühen, ebenso wenig wie die anderen Geister, die ich im Ludus gesehen hatte. Und wenn mein Ziel darin bestand, mich ihnen so gut wie möglich anzupassen, nun, dann war es ganz klar, dass mein Glühen vorerst verschwinden musste.
    Ich senkte meinen Blick und stellte mir vor, wie ich ohne dieses grünstichige Schimmern aussehen würde – und als ich wieder nach oben schaute, war es verschwunden. Kinderleicht – einfach so. Und zurück blieb eine perfekte Version meines neuen, herrlichen Ichs.
    Messalina starrte mich besorgt an. Ihre Augen glänzten, und sie spielte mit den Ringen an ihren Fingern, während sie gespannt auf meine Reaktion wartete, um
zu erfahren, wie ich meine plötzliche Verwandlung fand. Ich musste sie rasch erlösen.
    »Genau davon habe ich schon so lange geträumt!« Ich ließ meine Hände über das Kleid gleiten, während sich ein strahlendes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. »Ich fühle mich wie ein Schmetterling, der endlich aus seinem Kokon geschlüpft ist.« Ich sah ihr in die Augen und fragte mich, wie ich meine tief empfundene Dankbarkeit am besten ausdrücken konnte. »Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich dir dafür jemals genug danken kann«, sagte ich und meinte jedes Wort ernst.
    Messalina lächelte und streckte ihren Arm aus. Sie ergriff meine Hand und führte mich durch den Raum. »Darüber sollten wir uns im Augenblick keine Gedanken machen«, meinte sie. »Dafür haben wir sicher später noch genügend Zeit. Jetzt sollten wir das Werk noch vollenden.« Sie blieb vor einem hübschen Tablett stehen, hob eine Hand voll glitzernder Goldringe hoch und betrachtete sie sorgfältig, bevor sie zwei aussuchte und sie mir reichte. »Das sind genaue Kopien von denen, die ich trage.« Sie hob lächelnd eine Hand und bewegte die Finger hin und her, damit ich die Ringe sehen konnte. »Ich hoffe, du betrachtest das als Besiegelung und Zeichen unserer Freundschaft.« Ihr Lächeln wurde noch strahlender, während sie mir zusah, wie ich die Ringe über meine Finger streifte. »Eigentlich stehen wir uns jetzt sogar noch näher, als es bei Freundinnen der Fall ist – wir sind eher wie Schwestern, findest du nicht?«

    Ich runzelte die Stirn und wollte ihr widersprechen. Mit ihr befreundet zu sein, war eine Sache, aber so zu tun, als sei sie meine Schwester, war etwas ganz anderes. Ich hatte bereits eine Schwester – eine Schwester, die ich liebte, bewunderte und sehr vermisste, und die niemals, niemals durch jemanden ersetzt werden konnte.
    Genau das wollte ich Messalina gerade sagen, als sie mit einem Finger zart über meine Stirn strich und damit ein merkwürdiges Gefühl in mir erweckte. Ich spürte Freundlichkeit und Anerkennung und fühlte mich plötzlich nicht mehr so einsam wie bisher. Unwillkürlich fuhr mir der Gedanke durch den Kopf: Ach, was soll’s? Was kann es schon schaden, wenn ich so tue als ob?
    Und bevor ich mich versah, lachte und kicherte ich und war bereit, ihr zu folgen, wohin sie mich auch führen mochte. Sie hakte sich bei mir unter. »So, Schwesterchen, nun müssen wir uns beeilen«, erklärte sie. »Ein rauschendes Fest wartet auf uns!«

SIEBEN
    I ch weiß, es klingt eingebildet. Und selbstverliebt und ziemlich unmöglich. Aber ich konnte einfach nicht anders  – ich konnte nicht aufhören, mich selbst anzustarren.
    Ich nutzte jede spiegelnde Fläche, an der ich vorbeiging, mich mit offenem Mund zu bestaunen und meinem neuen strahlenden Ich ganz unverhohlen verliebte Blicke zuzuwerfen.
    »Du siehst sehr hübsch aus, glaub mir«, flüsterte Messalina mir zu. Ihre Stimme klang nicht ungehalten, sondern vielmehr belustigt. Sie legte mir eine Hand fest auf den Rücken und schob mich durch einen sehr großen Raum. »Das ist sicher aufregend für dich, richtig?«
    Ein Bediensteter kam mit einer langen Servierplatte aus Silber auf uns zu, die sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Die aufgehäuften Früchte in der Mitte interessierten mich nicht, sondern ich schaute auf die Kanten, die mein Spiegelbild zurückwarfen, zwar unvollständig und verzerrt, aber schöner anzusehen als je zuvor.
    »Also, wo sind wir hier?«, fragte ich, nachdem der Diener weitergegangen war. Es wurde Zeit, dass ich mich wieder

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