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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Gespräch auf ein neutraleres Thema. Ich wollte sie nicht weiter verärgern, und außerdem interessierte mich das wirklich. »Haben sich alle diese Menschen dazu entschlossen, an diesem Ort zu spuken?«
    Ich fragte mich, warum so viele Sklaven sich dafür entschieden hatten, eine so elende, undankbare Rolle zu behalten. Aber, es war wohl so, wie sie mir gerade gesagt hatte – jeder Geist hatte seine eigene Geschichte. Ich hoffte, dass sie alle irgendwann eine Möglichkeit finden würden, endlich weiterzuziehen, doch das war nicht meine Aufgabe. Ich war hier, um etwas über Theocoles zu erfahren und mich auf diese verlorene Seele zu konzentrieren, die mir zugeteilt worden war, mehr nicht.
    »Einige von ihnen sind Geister, andere nicht.« Messalina zuckte die Schultern. »Ich wollte diese Feier so genau wie möglich nach meinen Erinnerungen gestalten, damit du die Welt, in der Theocoles lebt, besser verstehen kannst.«
    »Und wo ist er?« Ich sah mich um, obwohl ich nicht wirklich erwartete, ihn hier zu entdecken. Schließlich war Theocoles ein Sklave, ein Gladiator. Ich bezweifelte, dass er in dieser Welt tatsächlich eine Rolle spielte – zumindest nicht in diesem Teil, der glamourösen Seite davon. »Ist er hier? War es ihm erlaubt, zu solchen Festen zu kommen?«

    Messalina nickte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war vorsichtig und zurückhaltend, als sie den Arm hob und einen Finger ausstreckte. »Er ist dort drüben.«
    Ich folgte ihrer Geste mit meinem Blick und sah eine Gruppe von an Armen und Beinen gefesselten Gladiatoren, die gerade von einigen Partygästen begutachtet wurden. Sie schubsten sich gegenseitig an, als wären die kämpferischen Krieger nur aus einem Grund hier – die kranke Gier nach Vergnügen zu stillen.
    Ich wollte zu ihm hinüberlaufen, doch Messalina schlang ihre langen Finger um mein Handgelenk und hielt mich zurück. »Nicht jetzt.« Sie sah mich an, und ihr Lächeln wirkte angespannt, gezwungen und kein bisschen echt. »Du wirst ihn schon bald kennen lernen, darauf gebe ich dir mein Wort. Aber im Augenblick gibt es Wichtigeres für uns zu tun. Wir müssen einen neuen Namen für dich finden, mit dem ich dich vorstellen kann.«
    Ich musterte sie stirnrunzelnd. Das gefiel mir nicht, ganz und gar nicht. Ich meine, wie konnte das wichtiger sein als ein Treffen mit Theocoles? Und war es denn nicht genug, dass ich mein Aussehen verändert hatte? Musste sie jetzt auch noch an meinem Namen herumpfuschen?
    Aber bevor ich mich darüber beschweren konnte, ging ein Diener mit einem großen Tonkrug an mir vorbei und rempelte mich versehentlich an. Ich verlor beinahe das Gleichgewicht und taumelte herum, so dass ich mich der
gegenüberliegenden Seite des Raums zuwandte. Und dort sah ich etwas so unglaublich Verblüffendes, dass ich erstarrte und wie angewurzelt stehen blieb.
    Dieses Mal war es jedoch keine glänzende Oberfläche, die mein Bild zurückwarf und mich verwirrte.
    Es war ein Junge.
    Ein Junge, der mich auf eine Weise anstarrte … nun, auf eine Weise, auf die mich noch nie jemand angeschaut hatte.
    Neugierig.
    Eindringlich.
    Und mit einem gesunden Maß an unverkennbarem Interesse.
    Die gleiche Weise, auf die Jungs meine Schwester Ever ansahen – und ebenso Messalina –, aber niemals mich. Bisher noch nie.
    Zumindest hatte noch nie jemand die alte Version von mir so angesehen.
    Mein Gesicht wurde heiß, meine Hände begannen zu zittern, und ich blieb stocksteif stehen und kam mir dumm und total albern vor.
    Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Wie ich reagieren sollte. Ich hatte keine Ahnung von den Gebräuchen in diesem Zeitalter – und keinen blassen Schimmer, wie man sich verhielt, wenn man von einem Jungen angestarrt wurde.
    Also blieb ich einfach wie erstarrt stehen und glotzte, bis Messalina schließlich eingriff und mich vor meinem
peinlichen Ich rettete. »Ich habe es dir vorher bereits gesagt: Du musst nicht nur dein Aussehen anpassen, sondern auch dein Auftreten. Komm schon, es wird dir Spaß machen.« Sie fasste mir an die Stirn und fuhr lächelnd mit einem Finger meine Augenbrauen nach, bevor sie mir eine Locke aus dem Gesicht strich. Ihre Berührung beruhigte mich etwas. »Ich habe dir diese schwere Arbeit schon abgenommen und zwei Namen ausgewählt. Beide passen hierher und auch zu dir. Also such dir den Namen aus, der dir besser gefällt: Lauricia oder Aurelia?« Ihre Augen funkelten, und ihre juwelenbesetzten Ohrringe schwangen hin und her. »Beeil

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