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Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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ging zu ihrer Beerdigung.« Er ließ seine Schultern fallen. »Und ich habe jeden Tag auf meinem Heimweg von der Schule eine Blume in ihren Briefkasten gesteckt. Zumindest bis sie dann weggezogen sind.«
    »Und die anderen Kids? Die sie so schikaniert haben? «, fragte ich. Ich fühlte mich beinahe ebenso mies wie er.
    Er schüttelte den Kopf, als wäre er der Welt überdrüssig. »Damals war alles noch anders. Eine Verwarnung, ein Vortrag über Anti-Mobbing in der Aula der Schule und eine Menge Unsinn darüber, dass Kinder eben nun mal Kinder sind.«
    »Und das ist der Grund, warum du hier feststeckst?« Ich rümpfte die Nase und sah ihn prüfend an. »Weil du glaubst, dass du dafür verantwortlich bist?«
    »Ich habe durch mein Schweigen mitgemacht.« Er zuckte die Schultern. »Ich war mitverantwortlich. Ich habe nichts getan, um das zu unterbinden.«
    Ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Also tat ich das Einzige, was mir einfiel – ich drückte seine Hand ganz fest und stellte mir eine goldene Seifenblase voll Liebe und Vergebung vor, die ihn schimmernd umgab. Ich dachte daran, dass das schon einmal funktioniert hatte, und hoffte, dass es abermals klappen würde.
    Und als er mich anschaute, tja, da sah ich es. Ich sah, wie der Hass und der Zorn in seinem Blick von einem kleinen Funken der Stille verdrängt wurden.
    »Halte das fest«, beschwor ich ihn. »Halte daran fest, so lange du kannst. Dann gibt es für die schlechten Dinge keinen Platz mehr.«
    Er beantwortete die Frage in meinen Gedanken, ob er sie jemals wiedergesehen hatte. »Das Hier und Jetzt ist ein großer Ort, Riley.« Er wandte sich ab und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, bevor er diesen zerkauten Strohhalm aus seiner Hemdtasche zog und ihn sich zwischen die Vorderzähne steckte. »Einmal glaubte ich, sie aus einiger Entfernung gesehen zu haben, das war alles.«
    Ich kniff die Augen zusammen. Das reichte mir nicht. Ich konnte nicht glauben, dass er das so stehen lassen wollte.
    »Ich bin nicht auf sie zugegangen, falls es das ist, worauf du hinauswillst. Und ich glaube nicht, dass ich mich hätte rechtfertigen sollen.«
    »Aber warum nicht?« Ich starrte ihn an, verblüfft, dass in ihm immer noch eine kleine Spur des verunsicherten Jungen steckte, der er einmal gewesen war. Zumindest was Nicole betraf. »Warum hast du nicht mit ihr gesprochen? Wahrscheinlich hätte sie sich gefreut, dich zu sehen – zumindest wärst du für sie ein vertrautes Gesicht gewesen, wenn auch nicht mehr.«
    »Glaub mir, ich wäre ihr nicht vertraut vorgekommen. Sie wusste nicht einmal, dass ich existierte.« Er biss heftig auf den Strohhalm und war sichtlich genervt von mir. »Das ist eine Geschichte aus der Highschool, Riley. Etwas, das du nicht verstehst.«
    Ich verdrehte die Augen und wandte mich von ihm ab, aber nicht, bevor ich ihm gezeigt hatte, wie wütend er mich gemacht hatte. Ehrlich, dass war ein Schlag unter die Gürtellinie. Ich meine, es war schließlich nicht meine Schuld, dass ich nie dreizehn werden würde. Tatsächlich war es ja nicht so, dass …
    Finster starrte ich zu Boden. Mein Zorn wuchs, flammte auf und drohte, mich komplett zu verschlingen, bis ich bemerkte, dass sich ein Flecken verbrannter Erde unter meinen Füßen ausbreitete. Ich verbannte diese Gedanken auf der Stelle und beobachtete verblüfft, wie die versengte Erde wieder verschwand.
    Fokussierung, Umsicht und Konzentration – genau wie der Prinz gesagt hatte.
    Ich musste mich vor meinen Stimmungen, meinem Zorn in Acht nehmen, ebenso wie Bodhi. Dieser Ort förderte die Wut, blühte dabei förmlich auf, und ob sie gerechtfertigt war oder nicht, spielte dabei keine Rolle. Für Rebecca war das auf jeden Fall Treibstoff.
    »Siehst du das?«, fragte ich. Ich war nicht sicher, in welcher Welt er sich befand: in der der alten Highschool, in der der verbrannten Erde oder in der, die ich sah – diejenige der verlorenen und gequälten Seelen.
    Er nickte. Als er sich umschaute, sah er, dass es Hunderte waren. »Wir müssen Buttercup finden und so schnell wie möglich von hier verschwinden«, sagte er seufzend.
    Doch ich schüttelte den Kopf. Ich mochte vielleicht die Welt der tragischen Romanzen in der Highschool nicht verstehen, aber dank Prinz Kanta begriff ich diese schreckliche Welt des Hasses.
    »Nein.« Ich wandte mich Bodhi zu. »Zuerst müssen wir Buttercup finden, dann meinen Freund, den Prinzen, und dann müssen wir einen Weg finden, sie alle zu

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