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Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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schlimmen Augenblick fest, den er jemals erlebt hatte, und nun fühlte er sich so, als hätte er nie etwas anderes kennen gelernt.
    Also machte ich das Einzige, was mir einfiel – ich rollte mich neben ihm zusammen und kraulte weiter die Stelle zwischen seinen Ohren. Ich versuchte, meine Gedanken auf all die lebhaften, glücklichen Erinnerungen zu lenken und an all den Spaß zu denken, den wir miteinander gehabt hatten, in der Hoffnung, dass das irgendwie einen Weg in sein Gehirn finden würde und vielleicht Platz für diese süße, beruhigende Stille schaffen konnte, wo er sich hineinschleichen konnte.
    Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis das Winseln leiser wurde. Buttercup hob seinen Kopf, schlug die Augen auf und sprang auf die Füße.
    Bodhi stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, und ich schlang die Arme um meinen Hund und drückte ihn ganz fest. Ich nahm seine Schnauze in beide Hände und sah ihm prüfend in seine großen braunen Augen, um mich zu vergewissern, dass er wirklich wieder da war.
    Dann schaute ich Bodhi an und sagte: »Wir müssen uns auf die Suche nach dem Prinzen machen.«
    Aber Bodhi schüttelte den Kopf.
    Er hob seinen Arm und deutete zu der Stelle, an der Rebecca stand.

 

ACHTZEHN
     
    I hr Hund befand sich an ihrer Seite, sah allerdings ganz anders aus als der Höllenhund, also Snarly Yow oder Black Shuck, an den ich mich erinnerte.
    Dieser Hund war winzig.
    Und nervös.
    Er gehörte zu der Art Hunde, die ständig kläfften und ihre Pfoten nie stillhalten konnten.
    Während wir Buttercup gesucht hatten, hatte ich mein Bestes gegeben, um Bodhi in alles einzuweihen, was ich über Rebecca erfahren hatte. Ich hatte versucht, ihm klarzumachen, wie schlecht und böse sie war, aber ein Blick auf sein Gesicht reichte, um zu erkennen, dass er sich nicht sicher war, ob er mir glauben sollte.
    Er war hin- und hergerissen.
    Trotz allem, was ich ihm erzählt hatte, ließ er sich so sehr von ihrem zuckersüßen Aussehen in ihrem mit Schleifen besetzten Kleid beeinflussen. Er bezweifelte ernsthaft, dass jemand, der so harmlos und sanft wirkte, dazu fähig war, eine solche Höllenblase zu erschaffen.
    Jungs.
    Sie sind alle gleich.
    Alle lassen sich so leicht von einem strahlenden, glänzenden, zuckersüßen Auftreten beeinflussen.
    Mein Körper verkrampfte sich, als sie auf uns zukam. Ich beobachtete, wie sie den Boden unter ihren Füßen in einen blühenden, federnden, dichten Teppich aus grünem Gras mit gelben Blüten verwandelte, die genau zu der großen Schleife an ihrem Kleid passten. Ihr Lächeln wirkte ein wenig steif, aber trotzdem strahlend, und ihre Augen verbargen eine Welt voller Geheimnisse, die ich nicht einmal ansatzweise erraten konnte. Sie streckte ihre Hand aus und bot uns ein großes, beschlagenes Glas mit irgendeiner eiskalten, trüben Flüssigkeit an.
    »Durstig?«, fragte sie. Ihre Stimme klang so hoch und honigsüß, dass ich bei dem Klang das gleiche Gefühl hatte, wie an Halloween, wenn ich zu viele Süßigkeiten in mich hineingestopft hatte. Schnell griff ich nach Buttercup. Ich wollte ihn nah an meiner Seite haben und war fest entschlossen, ihn nicht in die Nähe ihres kleinen Köters zu lassen, der sich jederzeit wieder in ein grässliches Höllenvieh verwandeln konnte.
    Ich warf Bodhi einen Blick zu, um zu überprüfen, auf welche Weise er sie anschaute. Ich beobachtete ihn genau, so als würde ich eine Art Mittelweg zwischen all den Dingen, die ich ihm erzählt hatte, und dem, was seine Augen ihm sagten, finden wollen. Er machte ein finsteres Gesicht, und sein Strohhalm, der normalerweise zwischen seinen Lippen auf und ab hüpfte, war komplett zum Stillstand gekommen.
    »Warum gönnst du dir nicht eine kleine Pause mit einem köstlichen Getränk? Nach allem, was du durchgemacht hast, hast du dir das verdient.« Sie hielt ihm das Glas entgegen und sah ihm tief in die Augen, aber Bodhi blieb unbeweglich stehen und musterte sie. Er kniff seine Augen so fest zusammen, dass ich nicht in ihnen lesen konnte und keine Möglichkeit hatte herauszufinden, was er denken mochte.
    »Du solltest nicht so hart mit dir ins Gericht gehen, weißt du. Du solltest mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dir nicht mehr böse bin, weil du dich so feige verhalten hast und so sehr in deiner schwachen Persönlichkeit gefangen warst, dass du keine Anstalten gemacht hast, mir zu helfen.«
    Ich starrte beide an, und obwohl ich immer noch nicht genau erkennen konnte, was Bodhi sah,

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