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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Wolfsrudel zeigten sich Mischlingen gegenüber tolerant. Unseres nicht. Wir hatten eigentlich nur überlebt, weil unsere Mutter die Tochter des Alphatiers war und gedroht hatte, das Rudel zu verlassen, wenn man uns etwas antun würde. Doch als wir endlich fortgegangen waren, war sie genauso erleichtert wie wir. Wir wussten beide, dass sie uns liebte, aber sie hatte unmissverständlich klargemacht, dass sie uns nie wiedersehen wollte. Das war schmerzhaft gewesen – es tat immer noch weh -, und dennoch konnte ich verstehen, dass sie sich danach gesehnt hatte, endlich wieder ihr normales Rudelleben aufzunehmen. Es war sicher nicht einfach gewesen, zwei Welpen großzuziehen, die niemand außer ihr haben wollte.
    »Also sind die Mitglieder der roten Rudel nicht so dürr wie die anderen Wölfe?«, fragte mein schlammiger Vampir. »Die meisten nicht, nein.«
    Er nickte und ließ seinen Blick genüsslich über meinen Körper gleiten. Es fühlte sich an, als würde ich ein Sonnenbad nehmen. Merkwürdig, dass ein Wesen der Nacht ein solches Gefühl in mir auslösen konnte. Obwohl Vampire in der Regel eigentlich nicht die Eisblöcke waren, für die Menschen sie hielten. Sie wurden nur eiskalt, wenn sie nicht genug zu essen bekamen.
    Ich räusperte mich. »Das solltest du lieber lassen.« Er sah mich amüsiert an. »Warum?« »Du weißt genau wieso.« Er musste unwillkürlich lächeln, und mir blieb fast die Luft weg. Verdammt, wann waren untote Männer nur so attraktiv geworden? »Ich hätte nichts dagegen.«
    Nun, ich ja eigentlich auch nicht, aber ich hatte meine Prinzipien. Zumindest bis das Mondfieber richtig einsetzte. »Du bist hier, weil du meinen Mitbewohner treffen willst, nicht mich.« Ich zögerte. »Gestern Nacht hast du gesagt, dass jemand versucht hat, dich umzubringen. Wenn dem so ist, wieso sitzt du dann so ruhig hier in meinem Flur?« »Weil sie mich als tot zurückgelassen haben. Ich bezweifle, dass sie noch einmal zurückgekommen sind, um nachzusehen, ob sie auch tatsächlich erfolgreich waren.« »Und wieso bist du nackt und voller Schlamm?« »Weil man mich nackt auf dem Schlammboden zwischen einem Hügel Mulch und einem Hügel Mutterboden gepfählt hat.«
    Ich starrte ihn an. Meinte er es wirklich ernst? »Du bist in einem Gartencenter erstochen worden?« »Offensichtlich. Zu meinem Glück haben sie beschlossen, mir den Pflock nicht ins Herz zu jagen, sondern haben sich damit zufriedengegeben, zuzusehen, wie die Sonne aufging und mich verbrannte.« »Was sie offensichtlich nicht getan hat.«
    Er lächelte wieder, doch diesmal lag zusätzlich etwas Grausames darin. »Das ist das Gute, wenn man über hundert Jahre alt geworden ist. Dann ist man bis zu einem gewissen Punkt unempfindlich gegen die Sonne. Offenbar wussten meine Angreifer das nicht. Als die Sonne aufging, fing ich an zu schreien. Sie gerieten in Panik und rannten weg.« Vielleicht waren die Männer, die ihn angegriffen hatten, ja neu im Vampirjägerspiel. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und stellte meinen halbleeren Teller auf den staubigen Holzboden. »Wieso hast du nicht einfach ihre Gedanken unter deine Kontrolle gebracht, um sie loszuwerden?« »Das habe ich versucht. Sie waren blockiert.« Er musterte mich einen Augenblick. »Genau wie deine.«
    Ich runzelte die Stirn. Rhoan hatte mir erzählt, dass eine Gruppe Menschen auf der Jagd nach Vampiren durch die Stadt zog, aber ich dachte, dass es sich dabei um Jugendliche handelte. Sie wären wohl kaum stark genug gewesen, diesen Vampir zu überwältigen, ganz zu schweigen davon, dass sie ihre Gedanken ausreichend vor ihm abschirmen konnten. Es gab zwar elektronische Abschirmtechnik, die sogar funktionierte, aber sie war so teuer, dass sie sich nur wenige leisten konnten.
    »Waren sie jung?« »Nein, mindestens dreißig. Alles Männer.« Das hörte sich nicht gut an. »Vielleicht solltest du besser zur Abteilung gehen. Sie sollte darüber informiert werden, wenn eine Bande Vampirkiller in der Stadt unterwegs ist.« »Ich kann nicht.« »Wieso? Mein Mitbewohner taucht vielleicht erst in ein paar Tagen wieder auf, und jemand muss diesen Vorfall melden.« »Rhoan hat mich gebeten, ihn zu besuchen, und zwar nur ihn.«
    Ich hob eine Braue. »Ich dachte, du kennst meinen Mitbewohner nicht? Und wenn doch, wieso hast du dann letzte Nacht seinen Namen nicht erwähnt?« »Weil ich mich letzte Nacht nicht an seinen Namen erinnern konnte, sondern nur an seine Adresse. Und ich habe nie gesagt, ob ich

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