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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Flip-flop. Zeit, sich zurückzuziehen, bevor ich etwas Dummes tat – beispielsweise den Reizen dieses Vampirs erliegen. »Hör zu, ich muss mich für die Arbeit fertig machen. Willst du einen Mantel oder so etwas haben? Laut Wetterbericht soll es später regnen.« Ein sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber Vampire empfinden keine Kälte.« »Vielleicht nicht, aber mir wird schon kalt, wenn ich dich bloß ansehe.« Eigentlich traf genau das Gegenteil zu, aber das musste er ja nicht wissen. Er zuckte mit den Schultern. »Wenn du dich dann besser fühlst, sollte ich dein Angebot wohl annehmen.«
    Ich stand auf und nahm einen von Rhoans Mänteln, die hinter der Tür hingen. Zumindest würde Frau Russel keinen Herzschlag bekommen, wenn sie ihn zufällig entdeckte. Und auch wenn ich diese miesepetrige Frau gern ärgerte, bezweifelte ich ernstlich, dass wir so leicht eine andere derartig große, preiswerte und zentrale Wohnung finden würden. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, durchwühlte ich den Wäschekorb nach sauberen Klamotten, bis ich einen passenden Rock und eine Bluse fand. Nachdem ich sie gebügelt hatte, war ich bereit, zur Arbeit zu gehen. Quinn saß unverändert im Flur, als ich ging und mich auf den Weg zum Bahnhof machte.
    Der Zug war rappelvoll, und wie üblich presste ich die ganze Fahrt über die Nase gegen die Scheibe und versuchte, etwas frische Luft aus den Ritzen zwischen den Rahmen zu saugen, um gegen den heftigen Geruch von Menschen, Schweiß und Parfüm anzukämpfen.
    Ich stieg an der Spencer Street aus und lief einen Block bis zu dem grünen Glasgebäude, in dem die Abteilung untergebracht war. Nach dem Fingerabdruckscan an der Sicherheitskontrolle fuhr ich mit dem Aufzug hinunter in die unteren Stockwerke und stieg im dritten Untergeschoss aus. Die zehn Stockwerke über der Erde waren das offizielle Vorzeigebild der Abteilung. Hier wurde überwiegend tagsüber gearbeitet, hier gingen die ersten Meldungen über Verbrechen von Nichtmenschen ein, wurden kleinere Vergehen bearbeitet und Standardarbeiten erledigt, wie beispielsweise das Erfassen neuer Vampirnester. Die fünf Stockwerke darunter bildeten das Herz der Abteilung. Über diesen Bereich war in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Dort wurden die unangenehmeren Verbrechen von Nichtmenschen verfolgt und bearbeitet, wie Vergewaltigung und Mord. Auch wenn die Mehrheit der Wächter nur nachts auf die Jagd ging, arbeiteten wir rund um die Uhr.
    Wir waren da unten nur etwa hundert Leute. Siebzig davon waren Wächter. Die anderen dreißig wurden offiziell als Assistenten der Wächter geführt. Wir arbeiteten meist in Acht-Stunden-Schichten und kümmerten uns um Routinearbeiten, die allerdings alles andere als einfach waren. Nichts war einfach, was mit Vampiren zu tun hatte. Wir prüften Informationen über Gewaltverbrechen, leiteten sie weiter, gaben den Wächtern gleich nach Sonnenuntergang ihre Aufträge und sorgten nach Sonnenaufgang dafür, dass ihre Berichte ins Computersystem eingespeist wurden. Die Wächter, die während des Tages vor Ort waren, versorgten wir mit Essen und Getränken.
    Die meisten Menschen glaubten immer noch, dass Vampire tagsüber schlafen mussten. Das war zwar ein Irrtum, doch die meisten Vampire hatten nichts dagegen, dass man das so hartnäckig glaubte. Klar, der größte Teil der Vampire konnte nicht direkt in die Sonne gehen, weil sie fürchten mussten, gegrillt zu werden, doch das hieß nicht, dass sie tagsüber komatös herumlagen. Vampire brauchten Schlaf genauso wenig, wie sie Luft zum Atmen benötigten. Wenn Vampire schliefen, war das nur eine Gewohnheit aus ihrer Zeit als Mensch – oder es geschah aus Langeweile.
    Ich war eine von nur drei Frauen, die einen solchen Posten innehatten. Die anderen beiden waren Vampire. Wächter waren keine sehr umgänglichen Typen, und nur, wer in der Lage war, sich selbst zu verteidigen, wurde mit dieser Aufgabe betraut.
    Als ich Jacks Büro betrat, schaute er von seinem Computermonitor hoch und grinste mich breit an. »Morgen, Honey.« »Morgen, Jack.« Ich streifte meine Jacke ab, ließ mich auf einen Stuhl plumpsen und blickte in den Sicherheitsscanner. Meine Iris wurde überprüft, meine Identität bestätigt, und der Bildschirm begann zu arbeiten. »Warst du wieder die ganze Nacht hier?« »Was soll ein hässlicher alter Kerl wie ich denn sonst tun?« Ich grinste. »Ich weiß nicht – leben vielleicht?« »Ich habe ein

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