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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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austragen konnte. Die meisten waren der Ansicht, dass es sich bei mir wie bei einem Maulesel verhielt – es waren zwar alle Teile vorhanden, sie hatten jedoch keinerlei Funktion. Doch Regeln waren Regeln, und die mussten befolgt werden, selbst wenn man nicht auf natürlichem Weg schwanger werden konnte.
    »Was passiert, wenn du schwanger werden willst?« »Du zahlst den Regierungsärzten fünfhundert Dollar, damit sie den Chip herausnehmen, und dann bist du innerhalb von vierundzwanzig Stunden wieder fruchtbar.« »Und die Regierung unterstützt das?« »Ja.« Er schnaubte leise. »Erstaunlich. Es gibt ein Gesetz für Menschen und ein anderes für den Rest.« »Ich nehme an, sie wollen nicht, dass die Welt von Wölfen übervölkert wird.« »Sie ist von Menschen übervölkert, und die verursachen mehr Schaden, als wir anderen es jemals könnten.« »Das ist aber keine nette Art, über deine Ernährer zu sprechen.«
    Er zuckte mit den Schultern und beließ es dabei. Sein Verhalten war, vorsichtig formuliert, etwas merkwürdig. Endlich war es Mittag, und ich stürmte die Treppe zur Küche im zweiten Untergeschoss hoch, um mich um das Essen für die Wächter zu kümmern. Es gab überwiegend Blut und zwar nicht die synthetische Variante. Nachdem ich alles aufgeladen hatte, fuhr ich den Servierwagen zum Aufzug und hinunter in die vierte Etage.
    Die Türen glitten auseinander, und ich stand im Dunkeln. Ich fluchte leise vor mich hin. Diese Mistkerle trieben wieder einmal ihre Spielchen mit mir. Ich hatte zwar keine Angst im Dunkeln, doch die Tatsache, dass dort über zwanzig Vampire lauerten, die sich nachts alle in Schatten verwandeln konnten, machte mich nervös. Selbst mit meinem Vampirblick konnte ich sie nicht alle erkennen, und die Überwachungskameras funktionierten in der Dunkelheit nicht sonderlich gut.
    »Wenn ihr Idioten nicht das Licht anmacht, kriegt ihr nichts zu essen.« Das Licht ging wieder an, und der widerliche Gautier schlenderte auf mich zu. »Wohl Angst im Dunkeln, was?«
    Ich schnaubte verächtlich und betätigte den Knopf am Servierwagen. Mit einem elektrischen Surren rollte der Wagen in Richtung Esszimmer. »Wieso gehst du nicht duschen, Stinktier? Du riechst wie eine Kloake.« Er lächelte und zeigte seine Zähne, auf denen vereinzelt Blutreste zu sehen waren. Er hatte schon getrunken, bevor er gekommen war, und ich fragte mich, von wem. Handelte es sich um eine offizielle Quelle, oder hatte er auf eigene Faust jemand erlegt? »Es ist nur Blut, und ich finde den Geruch berauschend.« »Glaub mir, ich weiß, wie Blut riecht, und du stinkst ganz bestimmt nicht danach.«
     
    Ich folgte dem Wagen zum Esszimmer. Gautier wiederum folgte mir. Ich konnte die widerliche Kreatur nicht hören, aber ich spürte ihn mehr als deutlich.»Rhoan ist noch nicht zurück«, stellte er fest. »Hast du etwas von ihm gehört?«
    Die kleinen Härchen in meinem Nacken richteten sich auf. Er war so nah, dass ich seinen fauligen Atem an meinem Ohr spürte. Ich ignorierte ihn und lief auch nicht schneller, denn genau darauf wartete er nur. »Er hat einen Auftrag zu erledigen.« »Die Mondhitze treibt euch Wölfe um, stimmt’s?« »Was geht dich das an?« »Ich frage mich nur, wie du ohne deinen Freund zurechtkommst.« Ich schnaubte verächtlich. »Ich suche mir eben einen anderen. Werwölfe leben im Allgemeinen nicht monogam.« Nicht jedenfalls, bis sie ihren Seelenverwandten gefunden und sich beim Mond ewige Liebe geschworen hatten.
    »Schon mal daran gedacht, es mit einem Vampir zu versuchen?« Er legte mir die Hand auf die Schulter und grub seine Finger fest in meine kaum verheilte Wunde. Der Schmerz fuhr heiß durch alle Glieder, und ich ging unwillkürlich in die Knie. Während ich langsam nach unten sackte, schluckte ich die aufsteigende Galle hinunter. Doch dann packte ich, bevor Gautier überhaupt reagieren konnte, blitzschnell seine Eier.
    Er gurgelte und erstarrte. Ob untot oder nicht, Vampire hingen sehr an ihrem Gemächt. »Wenn du mich noch einmal anfasst, stopfe ich dir die hier …« Ich quetschte seine Eier noch ein bisschen stärker zusammen. »… in den Hals.«
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt, und er funkelte mich wütend an. Ich drückte noch einmal beherzt zu und hätte schwören können, dass sich über seinen Brauen ein Schweißfilm gebildet hatte. In Anbetracht von Gautiers Ruf war das natürlich unmöglich, klar. Vielleicht war es ja nur das Licht. »Hast du mich verstanden?«
    Er nickte kaum

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