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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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merklich. Hinter uns fing jemand an zu klatschen. »Gut gemacht, Riley.« Kellys sanfte, erotische Stimme ertönte dicht hinter mir, und ich entspannte mich ein bisschen. Sie gab mir Rückendeckung. »Könntest du noch einmal extra für mich zudrücken? Es ist ein seltener, aber sehr erfreulicher Anblick, den großartigen Gautier so leiden zu sehen.«
    Gautier starrte sie an mir vorbei böse an. »Pass du heute Nacht bloß auf, Schlampe. Du könntest Ärger bekommen.« »Oh, jetzt hab ich aber Angst«, bemerkte Kelly trocken.
    Ich musste lächeln, widerstand jedoch der Versuchung zu tun, worum sie mich gebeten hatte, und ließ ihn stattdessen los. Ich war kein Idiot. Wenn ich ihn zu sehr quälte, würde ich nicht nur höllischen Ärger mit der Abteilung bekommen, sondern auch mit Gautier selbst. Er war sich nicht zu schade, jemandem aufzulauern, und obwohl ich so dick aufgetragen hatte, war ich nicht wirklich scharf darauf, mich mit diesem Widerling anzulegen.
    Ich stand auf und drehte ihm den Rücken zu, was für einen Vampir wie Gautier an sich bereits die höchste Form der Beleidigung darstellte. Ich spürte seine Wut förmlich auf meiner Haut, doch ich zuckte nicht, sondern ging einfach weiter. Kelly lehnte mit einem breiten Grinsen in dem schmalen Gesicht am Eingang zum Esszimmer. »Wir sind aber ganz schön in Fahrt, was?« Ich grinste ebenfalls und schob ihr das Essen hin. »Ich habe es lediglich satt, mich bedrohen zu lassen.« »Das war deutlich. Den Griff muss ich mir merken. Eine todsichere Methode, männliche Gegner unschädlich zu machen.«
    Ich spähte zu Gautier. Seine Miene als düster zu bezeichnen, wäre wahrhaftig untertrieben. Wahrscheinlich war ich verrückt, aber seine Wut amüsierte mich ungemein. »Hast du irgendwelche Pläne für Dienstag- oder Mittwochabend?« Ich hielt den Servierwagen an und klappte die Seiten auf, so dass die Wächter sich bedienen konnten. Kelly schüttelte den Kopf. Ihre schwarzen Haare schimmerten unter dem grellen Neonlicht bläulich. »Nein. Wieso?« »Es ist bald Vollmond, und wenn du immer noch Lust auf einen Werwolf hast …« Ich ließ den Satz in der Luft hängen und feixte. »Oh, ja, bitte.« Ihre grauen Augen strahlten voller Vorfreude. »Eure Männer haben einem Vampirmädchen sicher einiges zu bieten.«
    Unbedingt. »Ich rufe dich Dienstag an, dann machen wir eine Zeit aus.« Sie nickte und beugte sich ein bisschen vor. »Ich habe hier übrigens nichts von Rhoans Auftrag gehört. Jack schickt mich aber heute Nacht auf die Suche nach ihm los. Sobald ich irgendetwas herausfinde, rufe ich dich an.« »Danke. Pass auf dich auf.« Sie lächelte und berührte leicht meinen Arm. »Der große Gautier macht mir keine Angst.«
    Vielleicht nicht, aber mir machte er schon Sorgen. Die Art, wie er uns beobachtete, gefiel mir überhaupt nicht. »Ich dachte eigentlich mehr an die Leute, die verschwunden sind, als an Gautier. Ich will nicht, dass du auch noch abhanden kommst.« »Das habe ich nicht vor, glaub mir«, versicherte sie trocken. »Aber ich werde vorsichtig sein.« »Gut.«
    Nachdem die Blutkonserven von dem Wagen verschwunden waren, servierten wir zu zweit den Kaffee. Die ganze Zeit über spürte ich, wie Gautier mich zornig beobachtete. Sein Blick erinnerte mich an den Mann, der auf mich geschossen hatte, und ich beschloss, mich bei Jack nach Gautiers Hintergrund zu erkundigen. Nachdem wir mit dem Servieren fertig waren, brachte ich den Wagen zurück in die Küche. Jack lächelte mich freundlich an, als ich zurück ins Büro kam. »Gefällt mir, wie du mit Gautier umgehst.«
    Ich schnitt eine Grimasse. »Ich hoffe, unsere Chefs sind nicht sauer, dass ich ihren Starwächter aufgemischt habe.« »Du musst den Wächtern zeigen, dass du dich locker gegen sie zur Wehr setzen kannst, ansonsten hast du ein Problem.«
    Ich nickte. Wächter schienen ein absolut anderes Wertesystem als der Rest der Bevölkerung zu haben. Zeigte man nur die leiseste Schwäche, dachten sie, sie könnten mit einem machen, was sie wollten. Die Vorgesetzten ließen dieses Verhalten zwar nicht unkommentiert, drückten aber manchmal ein Auge zu, insbesondere wenn die Wächter ihr »Spielzeug« nicht umbrachten.
    Ich fragte mich oft, was wohl geschehen würde, wenn die Öffentlichkeit oder die Presse jemals von den düsteren Gewohnheiten ihrer angestellten Beschützer erfuhr. Ganz zu schweigen von dem eigentlichen Zweck der Wächtertruppe, die ohne die Zustimmung eines Gerichtes töten durfte.

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