Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
Augen durchdringend an und berührte mich tief. Ich konnte jedoch nicht genau sagen, ob ich Angst oder Freude empfand. »Ich kann und will nicht gehen. Noch will ich dich gehen lassen. Wenn ich mich damit abfinden muss, dass du hundert andere Wölfe vögelst, dann ist das halt so. Was zwischen uns ist, ist es wert, und du wirst dich an unsere Abmachung halten.«
    Ich hob die Brauen. »Das hört sich fast wie eine Drohung an.« »Wenn du meinst.« »Für mich klang es wie eine Drohung, und ich möchte wissen, was sonst passiert?« Er zeigte mir immer noch sein gleichgültiges Vampirgesicht, aber hinter dieser Maske war er aufgewühlt. Verzweifelt. »Das willst du nicht wissen.« »Dann hätte ich wohl kaum gefragt.« Er zögerte. »Ich habe die Macht, dich zu gewissen Dingen zu zwingen.«
    Ich starrte ihn an und war nicht sicher, ob ich mich verhört hatte. Ich wollte nicht glauben, dass ich ihn richtig verstanden hatte. »Was?« Sein Blick war unnachgiebig. »Wir haben mein Blut geteilt. Dadurch habe ich die Macht, dich zu gewissen Handlungen zu zwingen.« »Noch eine Kleinigkeit, die du vergessen hast, mir zu sagen, als wir das Blut geteilt haben«, sagte ich gleichgültig und zeigte ihm nicht, dass ich vor Wut kochte.
    »Du warst damals außer dir wegen des Mondfiebers. Hättest du mein Blut abgelehnt, wenn ich dir die Folgen detailliert geschildert hätte?« »Nein, aber du hättest mich im Nachhinein warnen können.« Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Das traf auf meinen Fall allerdings nicht zu. »Habe ich bislang irgendwie eingeschränkt?« Ich lachte bitter. »Nein. Aber woher weiß ich, dass du es nicht in Zukunft tun wirst?« »Das werde ich nicht.«
    »Würde ich es denn überhaupt merken?« Er gab keine Antwort, und ich schüttelte den Kopf. »Du weißt, was du getan hast, oder? Nach dieser Drohung sehe ich dich mit völlig neuen Augen.« Er runzelte die Stirn. »Was meinst du?« »Auf einmal gehörst du für mich zu der Kategorie von Männern, die mich für ihre Zwecke benutzen.«
    »Verdammt, Riley, du weißt genau …«
    »Ich weiß«, unterbrach ich ihn grob, »dass von den drei Männern, mit denen ich zur Zeit tanze, Kade der Einzige ist, der vollkommen unabhängig von Sex für mich da war und sich um mich gekümmert hat. Willst du wissen, was er heute für mich getan hat? Er hat mich zu dem Haus einer Stute gebracht, mir ein Bad einlaufen lassen, mir die Haare gewaschen, mich anschließend ins Bett gesteckt und mich allein gelassen. Er war für mich da und hat mich verwöhnt, weil er genau wusste, dass ich das gebraucht habe. Was hast du getan, außer dass du widerwillig Sex mit mir hattest und Blut von mir getrunken hast, was du beides dringend brauchtest? Oh, und dass du Forderungen gestellt hast und in meine Gedanken eingedrungen bist?«
    Er hob eine Braue. »Was willst du mir eigentlich sagen? Dass ich dich verwöhnen, dich umwerben und dein Herz erobern soll?« »Das wäre jedenfalls eindeutig besser als mich als Hure zu bezeichnen oder mir zu drohen.« Ich stieß die Luft aus. »Wie in dem Lied ›Girls Just Want to Have Fun‹.«
    Er warf mir einen verächtlichen Blick zu. Entweder stand er nicht auf alte Popmusik – oder er war in der Zeit mit Ohrstöpseln herumgelaufen und hatte keine Ahnung, wovon ich sprach. Ich fügte hinzu: »Hör zu, ich habe dir diese Vereinbarung vorgeschlagen, und ich stehe dazu, auch wenn du gemein wirst. Aber ich verspreche mir davon nicht mehr als eine nette Zeit. Ich werde nicht ausschließlich mit dir zusammen sein, Quinn. Das kann ich mir nicht erlauben.«
    »Ich will lediglich eine Chance.« »Die kriegst du. Aber ich warne dich: Wenn du versuchst, mich zu irgendetwas zu zwingen, mache ich sofort Schluss. Ich finde einen Weg, mich deinen Befehlen zu entziehen und gehe. Ich lasse mich nicht missbrauchen. Ich bin ein Werwolf und keine Hure.« »Das ist kein Missbrauch …«
    »Was ist es denn sonst, wenn du jemand zwingst, etwas gegen seinen Willen zu tun?« »In diesem Fall würde ich es vernünftig nennen.« »Zwang ist Zwang, egal aus welchem Grund. Versuch das nie bei mir, Quinn. Nie.«
    Er schwieg, und ich sah zu, dass ich aus dem Zimmer kam.

11
    Die Dämmerung war hereingebrochen und in eine kühle Nacht übergegangen. Der Wind war so eisig als käme er direkt aus der Antarktis. Ich rieb mir zitternd die Arme und wünschte, ich hätte mir etwas Wärmeres angezogen als nur ein langärmeliges Baumwoll-Shirt. Glücklicherweise hatte ich mich wenigstens noch

Weitere Kostenlose Bücher