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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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wurde. Mein Hals war vor Angst wie zugeschnürt.
    Die Frau, die auf Roberta Whitby wartete, sollte erschossen werden. Ich sprang auf. Doch zu spät. Die Frau war nicht mehr zu retten. Der Wind trug einen gedämpften Knall zu mir herüber. Mein Blick zuckte zu dem gegenüberliegenden Fenster. Es zersplitterte. Die Frau mit der römischen Nase zuckte zusammen und sackte nach vorn auf den Tisch. Sie war tot.
    Wenn ich dafür eine Erklärung haben wollte, musste ich sofort etwas unternehmen. Ich hätte den Schützen nur allzu gern angegriffen, doch abgesehen von einer weiteren Kugel würde mir das nichts bringen. Ich wusste nicht, wer oder was dort vorne war, aber da ich nichts roch, musste es sich entweder um einen Auftragskiller oder um eine Kreatur aus dem Labor handeln.
    Ich blickte nach vorn und schätzte, wie weit ich springen musste, um über die Blätter und Zweige hinwegzukommen. Dann ging ich in die Hocke und machte einen Satz über das Unterholz hinweg.
    Ich war gerade gelandet, da spürte ich etwas auf mich zukommen. Meine Nackenhaare sträubten sich. Ich blickte über meine Schulter, sah aber nur Autos durch die Nacht fahren. Doch da war noch etwas. Ich konnte es nicht sehen, denn es kam mit Lichtgeschwindigkeit über die Straße auf mich zugerast.
    Ein Vampir. Jack hatte gesagt, dass er Leute hergeschickt hatte, also handelte es sich vermutlich um einen Wächter.
    Wenn der mich entdeckte und Jack berichtete, dass ich hier war, hatte ich ein Problem. Ich unterdrückte den Drang, meine Schutzschilder hochzuziehen und im Schatten zu verschwinden. Das würde ihn nur misstrauisch machen. Der Vampir sollte mich für einen einfachen Hund halten, der wie ein Wolf aussah. Ich musste ihn dazu bringen, meine Gedanken zu streifen.
    Also schob ich alle verdächtigen Gedanken beiseite, senkte leicht ein Schutzschild und dachte nur noch an das Vergnügen, eine Katze zu jagen, richtete meine Nase auf den Boden und schnüffelte herum. Nach ein oder zwei Sekunden nahm ich die Witterung einer Katze auf, und meine Wolfsseele erwachte. Ich trabte davon und folgte der Spur, während ich einen Blick in Richtung des Schützen warf.
    Ich spürte eine Hitze in meinem Kopf, ein scharfer Fühler strich über meine Gedanken, ließ jedoch schnell wieder von mir ab und durchsuchte die Nacht. Einen Augenblick später stieg mir der Geruch von Pinie und Salbei in die Nase.
    Es war Jared, er war noch nicht lange ein Wächter. Er lief weiter bis zum Ende der Bäume. Die Nase auf den Boden gerichtet trottete ich hinter ihm her.
    Ein weiterer gedämpfter Knall drang durch die Nacht. Der dunkle Fleck änderte abrupt die Richtung, und ich schmeckte den Eisengeschmack von Blut in der Luft. Wenn der Schütze in der Lage war, Jared zu sehen, musste er ein Infrarotsichtgerät haben oder selbst ein Vampir sein. Es ertönte ein dritter Knall, gefolgt von einem Stöhnen, das erschreckenderweise abrupt verstummte. Die Schatten um Jared lösten sich auf, er brach auf dem Boden zusammen und was von seinem mageren Gesicht übrig war, wirkte überrascht.
    Bevor ich es verhindern konnte, drang ein Knurren aus meiner Kehle. Ich blieb mit aufgestellten Nackenhaaren stehen und versuchte mich wie ein durchschnittlicher Hund zu verhalten, obwohl meine Wolfsseele sich mit jeder Faser danach sehnte, loszurennen, die Beute zu erlegen, seinen Körper aufzureißen und ihn umzubringen. Ich bleckte die Zähne und zitterte am ganzen Körper.
    Die Zweige bewegten sich, und ein Mann trat hervor. Er war schwarz wie die Nacht und wie ein Vampir kaum zu sehen. Doch er war weder in Schatten gehüllt, noch trug er irgendwelche Kleidung. Ich konnte kaum mehr als seine Umrisse erkennen, eine Gestalt ohne klare Konturen.
    Genau wie das Wesen, das mich in dem Hotel in den Blue Mountains angegriffen hatte.
    Misha hatte einmal behauptet, dass man die Welt beherrschen oder ein Vermögen verdienen könnte, wenn es einem gelang, mithilfe der Gentechnik perfekte Tötungsmaschinen zu schaffen. Wenn man Leuten, die schnell und unkompliziert die Macht übernehmen wollten, Attentäter für besondere Zwecke anbieten würde. Vielleicht waren wir gar nicht mehr so weit entfernt von diesem Albtraum wie wir alle dachten.
    Ich rührte mich nicht, beobachtete die Schemen des Mannes und sah die Waffe in seiner Hand. Er ging zu Jared, kniete sich vorsichtig neben ihn und fühlte seinen Puls. Keine Ahnung, wieso er sich die Mühe gab, denn nicht einmal ein Vampir überlebte es, wenn ihm das halbe

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