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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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aber durchgehen, warum auch immer. Vielleicht fand er, dass er einen Pferdewandler in seiner neuen Truppe gut gebrauchen konnte. Er drehte sich wieder zu dem Bildschirm herum: »Umgebungskarte«, sagte er und sah Kade an. »Zeigst du uns grob, wo das Gelände liegt? Wir werden einige Leute in Gang setzen, die es aus der Luft erkunden.«
    Kade ging zu ihm und deutete auf einen Teil des Bildschirms. »Ich glaube, wir können es uns nicht leisten, auf Verstärkung zu warten. Denen ist sicher klar, dass sie durch unsere Flucht in Gefahr sind. Ich möchte wetten, dass sie bereits ihre Sachen packen.«
    Jack blickte hoch zu Kade, dann zu mir. Ich wusste, was er fragen wollte, doch er sagte zunächst etwas anderes. »Können wir den Laden denn zu fünft angreifen?« »Eigentlich nicht«, erwiderte Kade. »Aber wenn wir auch nur einen dieser Mistkerle erwischen wollen, müssen wir das Risiko eingehen.«
    Es war riskant. Sehr riskant, sogar. Das war allen im Raum klar. Aber Jack zog den Vorschlag dennoch in Erwägung. Das musste er, wenn wir diesen Irren endlich auf die Spur kommen wollten.
    Ich hielt seinem Blick stand und grübelte über seine unausgesprochene Frage nach. Sollte ich seiner Forderung nachkommen, an diesem Angriff teilnehmen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Wächter tun? Wenn ich mich darauf einließ, willigte ich zugleich ein, die Sache durchzuziehen, was komplett dem widersprach, was ich mir auf dem Hügel vor Genoveve geschworen hatte.
    »Riley ist kein Wächter«, sprang mir Rhoan zur Seite. Und obwohl er es nicht sagte, hing das Wort »noch nicht« in der Luft. »Du kannst sie bei einem solchen Angriff nicht mit einplanen. Das ist viel zu gefährlich.« Jacks Blick zuckte kurz zu ihm. »Ihre Sinnesorgane und Reflexe sind ebenso gut wie deine. Allein dadurch ist sie den meisten anderen Rassen überlegen.«
    »Wenn sie wieder angegriffen wird, bedeuten ein guter Geruchssinn und ein paar Reflexe gar nichts.« »Ich bin nicht dumm. Ich werde sie doch nicht allein dort hineinschicken.«
    Er sah mich unverwandt an und wartete auf meine Antwort. Er wusste, dass ich keine Wahl hatte, denn ich wollte ebenso sehr wie er, dass das hier endlich ein Ende hatte. Schließlich waren diese Mistkerle ständig hinter mir her, nicht hinter ihm. Das allein war Grund genug.
    Selbst wenn es mich noch mehr in meiner Freiheit einschränkte und mich von dem Leben abhielt, von dem ich immer geträumt hatte. »Ich bin dabei«, sagte ich, obwohl sich bei der Vorstellung, wieder dorthin zu gehen, mein Magen verknotete. »Kade hat recht. Wir müssen uns beeilen.«
    Ein zufriedenes Lächeln umspielte Jacks Mundwinkel, aber er sagte nur: »Rhoan, rüste Riley mit Waffen aus, dann bring sie ins andere Zimmer, damit sie sich ein bisschen ausruhen kann. Kade, du bleibst hier und gibst mir ein Bild von der Anlage.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Wir brechen um fünf auf …«
    »Aber das ist erst in zwei Stunden«, unterbrach Kade. »Wir müssen so schnell wie möglich dorthin.« »Ich bin ein Vampir, das hält uns leider ein bisschen auf. Etwas Tageslicht macht mir nichts aus, aber zu viel ist schlecht für meinen Teint.«
    Kade brummte leise etwas und nickte dann. Rhoan warf Jack einen finsteren Blick zu, dann bedeutete er mir, ihm zu folgen.
    Mein Blick glitt zu Quinn. Sein Gesicht wirkte zwar ziemlich gleichgültig, und dennoch ahnte ich, wie er sich fühlte. Vielleicht kam es durch die Verbindung, die wir zwischen uns aufgebaut hatten. Es war eine geistige Verbindung, die gerade eigentlich nicht aktiv war, aber irgendwie dann wieder doch. Vielleicht war es auch nur mein Wunschdenken. Keine Ahnung. Quinn war jedenfalls ebenso unglücklich wie Rhoan, dass ich bei diesem Angriff dabei war.
    Tja, Pech. Mit seiner letzten Abfuhr hatte er jedes Recht verspielt, sich noch in mein Leben einzumischen.
    Ich folgte Rhoan aus der Tür und hinüber zu dem schwarzen Transporter. Über uns strahlte der Himmel klar und blau, und es waren keine fliegenden Gestaltwandler zu sehen. Doch der Tag war unnatürlich ruhig. In den Büschen um das Hotel herum zwitscherte kein einziger Vogel, obwohl diese Pflanzen eigentlich gern von Vögeln aufgesucht wurden. Ich ließ den Blick über die Baumwipfel neben den Hütten gleiten. Meine Haut kribbelte, ich hatte ein ungutes Gefühl.
    »Hörst du das?«, fragte ich, als Rhoan die Tür des Transporters aufschob. »Was?«, fragte er und warf mir einen Seitenblick zu. »Genau das meine ich. Es ist so

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