Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes
aufnehmen.«
»Und was machen du und Kade?« Quinn sprach die Frage aus, die mir ebenfalls auf den Lippen lag. »Wir statten der Firma, von der diese Waffen stammen, einen kleinen Besuch ab.« Er hielt den Laser mit dem Plastikgehäuse hoch.
Rhoan und ich tauschten einen Blick. Wenn Kade in so etwas einbezogen wurde, war er garantiert kein normaler Bauunternehmer.
Jack warf mir ein Telefon zu. »Komm nicht in die Nähe dieses Clubs, bevor wir dich anrufen.« »Passt nur auf, dass ihr mich morgen vor drei Uhr anruft. Ich schätze, Misha wartet nicht gern.« »Er wird warten. Ihm ist an dem Ganzen vermutlich ebenso viel gelegen wie uns. Vergiss das nicht. Gehen wir, Kade.« Er ging zur Tür und warf noch über die Schulter zurück: »Rhoan, bestell ein Aufräumkommando und nimm alles mit, was der Abteilung gehört, wenn du gehst.«
Ich warf meinem Bruder einen Blick zu und musste unwillkürlich grinsen. Manchmal fügte sich alles. Er rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf, als er sagte: »Quinn, willst du schon runtergehen und ein Auto besorgen? Ich treffe dich mit Riley draußen.«
Er wartete, bis Quinn gegangen war, nahm den Laptop und gab ihn mir. »Du weißt, dass er genau prüfen wird, ob ich alles mitgenommen habe. Er wird bald merken, dass der Computer fehlt.« »Bis dahin habe ich ihn schon zurückgegeben.« Ich küsste meinen Bruder auf die Wange. »Mach dir keine Sorgen, ich ziehe dich da nicht mit hinein.«
»Wie oft habe ich das schon gehört?«, bemerkte er trocken, und ich grinste. Die Antwort kannten wir beide: »Häufiger als nötig.« Er berührte leicht meinen Ellenbogen und führte mich zu dem Zimmer, in dem ich aufgewacht war. »Packen wir etwas zum Anziehen für dich ein.«
Ich ging in das Zimmer, ließ den Computer auf das Bettende fallen und trat zum Kleiderschrank. »Ich hoffe nur, dass ich mit meinen Passwörtern herausfinden kann, wer Kade ist.« »Wenn du keine vollständigen Codes hast, ist es vielleicht besser nicht die Datenbank der Abteilung anzuzapfen, sondern es bei anderen Quellen zu probieren. Als seine Assistentin hast du Zugang zu den meisten Regierungssystemen.«
Das war eine gute Idee. Dann bekam ich keine Schwierigkeiten mit Jack. »Du meinst, ich könnte dort herausfinden, was er nicht ist?« Er nickte und stieg durch das offene Fenster. Er starrte hinaus in die Nacht und ließ den kühlen Wind durch seine roten Stoppelhaare streichen. So kalt und abweisend, wie er aussah, würde diesen Wesen die Lust auf einen zweiten Angriff vergehen.
»Wenn Kade Bauunternehmer ist, steht er im Handelsregister oder etwas Ähnlichem, sein Geschäft muss irgendwo angemeldet sein. Außerdem solltest du noch andere Hinweise finden, die seine Identität beweisen. Eine Geburtsurkunde oder Schulzeugnisse.« »Und wenn er gelogen hat, prügele ich die verfluchte Wahrheit aus ihm heraus.« Schließlich musste ich den Frust über das, was das Schicksal mir zumutete, ja irgendwo loswerden.
Rhoans spontanes Lächeln vertrieb den kühlen Ausdruck aus seinen Augen. »Oder du reizt ihn und verweigerst ihm dann gewisse sexuelle Privilegien. Dann kommst du ganz schnell an deine Informationen.« Ich lächelte. »Ach, damit tue ich mir ja selbst keinen Gefallen.« »Dort draußen gibt es zahllose Werwölfe, die in diesem Fall sofort bereit stünden.«
»Ein gewisser Vampir würde sicher auch einspringen«, murmelte ich ohne nachzudenken. »Ist er deshalb hier?«, fragte Rhoan. »Weil ihm endlich klargeworden ist, was er an dir hatte?« Ich schnaubte. »Das ist nicht der einzige Grund, nein. Er kommt nie nur meinetwegen nach Melbourne.« Ich klang leicht gereizt und er sah mich erstaunt an. »Ich dachte, wir hätten das geklärt?«
Ich stieß die Luft aus. Ich sollte wirklich lernen, die Klappe zu halten. »Wir schon. Aber ich habe ihm so eine Art Kompromiss angeboten.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht klug.«
Ich verstaute den Laptop in meiner Tasche und polsterte ihn mit Kleidung und ein Paar Schuhen. »Ich weiß, ich weiß. Aber wenn er sich damit abfindet, dass ich andere Partner habe, kann ich nichts Schlimmes daran finden.« »Er wird sich nicht ändern, egal was er sagt. Das ist das Problem.«
Vielleicht. Vielleicht hatte er aber auch eine Chance verdient. »Bis er zu dem Vorschlag ja oder nein sagt, ist das sowieso alles nur Spekulation.« »Wann hast du das denn mit ihm besprochen?« »Oben in Macedon.« »Was hast du da gemacht?«
O, Gott, das hatte ich ihm ja noch gar
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