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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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nicht erzählt. Ich holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus.
    »Was verschweigst du mir?«, fragte er, diesmal mit mehr Nachdruck. Wir teilten vielleicht nicht die Telepathie anderer Zwillinge, aber in vielerlei Hinsicht brauchten wir das auch nicht. »Ich hatte einen Termin bei diesem Arzt, der sich auf Empfängnis von Werwölfen spezialisiert hat.« Er schwieg eine ganze Weile. »Und?« »Ich bin vorübergehend fruchtbar.«
    Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Der Schock war deutlich. »Was?« »Ich kann das Risiko nicht eingehen, Rhoan. Nicht mit ARC1-23 im Körper.« »Oh, Jesus.« Er fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare, dann kam er zu mir. Er nahm mich in die Arme, drückte mich fest und sagte leise: »Das tut mir leid, Schwesterherz.«
    Er hielt mich so fest, dass ich kaum nicken konnte. »Misha weiß es, stimmt’s?« »Ja.« »Deshalb will er dich also treffen.« »Ja.« Er wollte mich benutzen, um sich mit mir fortzupflanzen. Scheinbar wollten das alle.
    Alle außer Kade, der sich einfach nur amüsieren wollte, und Quinn, der mich ganz für sich haben wollte. Allerdings wollte er die Frau ohne den Wolf, und er konnte das eine nun einmal nicht ohne das andere bekommen.
    »Ich weiß, wie sehr du dir ein Kind wünschst, aber das kannst du nicht machen.« »Ich weiß.« Ich rückte von ihm ab. »Ich bin gegen eine Schwangerschaft geschützt. Quinn weiß als Einziger davon.« »Ich kann mir vorstellen, wie er das aufgenommen hat.« Rhoan verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ja, er hat irgendetwas erzählt, dass ich mich für die Abteilung prostituieren würde.«
    »Er ist zwar ein sehr alter Vampir, aber er ist immer noch ziemlich menschlich. Sie sehen Sex einfach nicht als etwas, das man teilen und feiern sollte. Deshalb …« »Nicht«, unterbrach ich. »Halt mir keinen Vortrag mehr zu dem Thema, Bruder. Ich habe ihm ein Angebot gemacht, und dazu stehe ich.« »Ich glaube zwar nicht, dass das eine gute Idee ist, halte aber den Mund.« Er küsste mich auf die Stirn. »Gehen wir, bevor diese blauen Wabbelviecher wiederkommen.«
    Ich sah zu dem kaputten Fenster. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie uns bald noch einmal angreifen, oder?« »Wahrscheinlich nicht, aber diese Kerle haben eine Vorliebe für Überraschungen.«
    Ja. Zum Beispiel, einen Autounfall zu verursachen und mich zu Forschungszwecken zu entführen, als wir gerade alle dachten, ich wäre in Sicherheit. Verdammt, wieso waren sie ausgerechnet hinter mir her? Was war so verdammt wichtig an meinen Genen? Und wieso interessierten sie sich nicht für Rhoan? Schließlich hatte er dieselben Gene.
    »Dann kann ich das also behalten?« Ich hielt die kleine Laserwaffe hoch, die er mir vorher gegeben hatte. »Ja. Jack wird zwar einen Herzinfarkt bekommen, weil diese Waffen ausschließlich für Wächter bestimmt sind, aber das ist mir jetzt egal.« Er nahm mir die Tasche von der Schulter. »Es gibt eine Betäubungsfunktion, wenn du lieber zuerst schießen und später Fragen stellen willst.«
    »Schon kapiert, Bruder.« Er lächelte. »Halt dich hinter mir und hüll dich in Schatten.«
    Das tat ich, und wir kamen ohne Zwischenfall die Treppen hinunter. Quinn war nur eine dunkle Schattierung in der Nacht, aber auch ohne dass ich auf Infrarotsicht umschaltete, wusste ich, dass er da war. Sein intensiver Geruch wehte warm durch die Nachtluft.
    »Wir werden von diversen Kameras beobachtet«, bemerkte er, während er mir die Beifahrertür aufhielt. »Ich weiß nicht, ob es Infrarotkameras sind, aber ich sehe zu, dass wir den Wagen so schnell wie möglich wieder loswerden.« »Gut.« Rhoan wandte sich zu mir. »Sei vorsichtig.« Er meinte mit Quinn. Ich beugte mich vor und küsste ihn auf die Wange. »Du auch.«
    Er wartete, bis ich eingestiegen war, dann reichte er mir die Tasche. »Ruf an, wenn es Schwierigkeiten gibt.« »Ich pass auf sie auf«, sagte Quinn. »Das ist auch besser so.« Rhoan trat zurück, und Quinn schlug die Tür zu. Fünf Sekunden später war mein Bruder wieder im Gebäude verschwunden und wir unterwegs.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte ich nach einigen Minuten. »Nachdem wir das Auto losgeworden sind? Ich bin offen für Vorschläge. Weder bei dir noch bei mir sind wir wohl momentan sicher, und Hotelverzeichnisse können leicht eingesehen werden.«
    Da um diese Uhrzeit kaum Leute eincheckten, waren wir auch nicht sicher, wenn wir uns irgendwo unter falschem Namen anmeldeten. Ich rieb müde meine Stirn. Hinter

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