Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
Kämpfer von Rhoans Format aufnehmen konnte. Ich würde untergehen, und ich würde bluten. Wir hatten keine andere Wahl. Der freudlose Blick meines Bruders, der sich kurz mit meinem kreuzte, verriet, dass er zu demselben Ergebnis gekommen war.
»Das wird lustig«, freute sich Merle, packte meinen Arm und zog mich nach oben. »Nichts ist so anregend für einen Mann wie ein bisschen Blutvergießen.« Ich musterte ihn lässig von oben bis unten. »Sieht aus, als könntest du es gebrauchen. Bei dir scheint ja gerade nicht viel los zu sein.« Er packte mich fester, und beinahe wäre ich hingefallen, als er mich um den Tisch herumzerrte. »Dafür wirst du später büßen, kleiner Wolf. Das kannst du mir glauben.« »Ich kann es kaum erwarten«, bemerkte ich trocken, woraufhin er ein halb menschliches, halb katzenartiges Fauchen von sich gab, das überaus unangenehm klang. »Gut, denn du wirst nicht lange warten müssen. Ich freue mich schon darauf, das Blut von deiner Haut zu lecken, während ich dich ficke.«
Und ich freute mich darauf, in sein Bewusstsein einzudringen und mir die nötigen Informationen zu besorgen, damit wir endlich aus diesem Irrenhaus wegkamen. Merle schmiss mich regelrecht in die Arena. Ich taumelte ein paar Schritte, bevor ich das Gleichgewicht wiederfand, dann paar Schritte, bevor ich das Gleichgewicht wiederfand, dann drehte ich mich zu Rhoan um. »Gib dein Bestes, Werwolf.« Ein leichtes Lächeln, das nur ich sehen konnte, umspielte seine Lippen. »Ich verspreche, dein hübsches Gesicht nicht allzu sehr zu malträtieren. Für deinen Körper übernehme ich Allerdings keine Garantie.« »Als ob ich irgendetwas von dem glauben würde, das hier gesagt wird.« Ich verlagerte mein Gewicht und versuchte mich an das Stroh unter meinen Füßen zu gewöhnen. Es war rutschiger als der Sand, den ich vom Training her gewohnt war, und bot weniger Halt. Ich musste vorsichtig sein.
»Ich setze fünf auf die Zicke«, rief Moss. »Und wenn sie gewinnt, gehört sie heute Nacht mir.« Wenn mich etwas dazu brachte zu verlieren, dann das. »Abgemacht.« Merle stand mit verschränkten Armen und gierigem Blick an der Seitenlinie. »Aber ich schwöre dir, ich werde ihr Blut lecken.« »Der Gewinner gehört mir«, erklärte Starr seelenruhig. »Ich finde beide unterhaltsam.«
Das gab mir den Rest. Ich würde verlieren. Ich konnte Starrs Verdorbenheit so schon kaum ertragen. Mit ihm allein zu sein wäre mir unmöglich. Ich würde sterben, vieleicht nicht körperlich, aber seelisch. Ich war keine geübte Empathin, und meine neue Fähigkeit war noch nicht ausgereift genug, um den widerlichen Ausdünstungen von Starrs Aura lange standzuhalten. Nicht, dass ich gewollt hätte, dass mein Bruder sich ihm stellen musste, aber er hatte zumindest keine übersinnliche Wahrnehmung und außerdem jahrelanges Training hinter sich. Für ihn war es weniger riskant.
»Der Kampf kann beginnen.«
Starr hatte die Worte kaum ausgesprochen, als mein Bruder sich schon mit Armen, Beinen und bösen, heftigen Schlägen auf mich stürzte. Ich zog mich zurück, duckte mich und wich den Schlägen aus, so gut ich konnte. Die Wucht eines jeden Schlages fegte wie ein Wirbelsturm über meine Haut hinweg und jagte mir Schauer den Rücken hinunter. Aber ich hatte meinen Bruder bereits vorher kämpfen sehen und wusste, dass er nicht annähernd seine Möglichkeiten ausschöpfte.
Das war beängstigend, denn er war bereits jetzt unglaublich schnell.
Ich rutschte auf dem Stroh aus, und als ich versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, pfiff etwas heran. Ich drehte mich abrupt um, wich einem Schlag aus und spürte von der plötzlichen Bewegung einen Schmerz in der Seite. Als eine Faust an meiner Wange vorbeischrammte, schrie ich kurz auf. Ich blutete. Dennoch hatte hinter dem Stoß nicht die volle Kraft eines Werwolfs gesteckt. Rhoan hielt sein Versprechen und nahm sich zurück. Das war riskant. Ich ließ mich fallen, wirbelte herum und trat ihm die Beine weg. Als er auf den Boden knallte, blitzten seine Augen kurz amüsiert auf, dann war er in einer geschmeidigen Bewegung bei mir. In den folgenden Minuten ließ er mich spüren, wie sehr er sich tatsächlich zurückgehalten hatte. Wenn ich jetzt ich selbst und nicht Poppy gewesen wäre, wäre ich auf ihn losgegangen und hätte mich wenigstens gewehrt. Aber diese Alternative gab es hier nicht. Poppy war zur Hälfte ein Mensch und nicht zur Hälfte ein Vampir, und es wurde Zeit zu bluten.
Ich wich einem
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