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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Händen Bernas Faust auf. Die Wucht ihres Schlages erschütterte meine Arme und ließ meine Zähne aufeinanderkrachen, aber ich hielt sie fest.
    »Man sollte Leute nicht nur nach dem Äußeren beurteilen«, sagte ich leise, als ihre braunen Augen überrascht aufblitzten. »Versuch nicht, mich noch einmal anzugreifen.« Ich blickte zu Nerida, die neben dem Bett gelandet war und sich die Hüfte rieb. »Das gilt für euch beide.« Ich schob Berna von mir und ließ sie los, dann zog ich mich weiter aus. »Wisst ihr, was mit unseren Taschen passiert ist?« »Die kommen, wenn wir die Betten aufgeteilt haben.« Ich sah sie an. »Das haben wir.«
    Sie schnaubte verächtlich. Keine Ahnung, ob das hieß, dass sie sich mit den Gegebenheiten abgefunden hatte oder dass ich sie aus dem Bett werfen musste, wenn ich zurückkam.
    »Wieso ziehst du dich aus?«, wollte sie wissen. »Ich gehe auf Erkundungstour.« »Bei einem Werwolf kann man sich immer darauf verlassen, dass er sich irgendwann auszieht«, stichelte Nerida voller Verachtung. »Lieber nackt sein und dafür die Wahl haben.« »Man bezahlt mich fürs Vögeln und fürs Kämpfen. Damit ich mich auch noch entblättere, müssen sie was drauflegen.«
    Ich verstand den Unterschied nicht, und das sagte ich ihr. Sie schnaubte. »Weil du ein Werwolf bist. Jeder weiß, dass Wölfe keine Moral haben.« Ich hob die Brauen. »Was ist denn moralisch daran, für Geld zu kämpfen und zu vögeln?« »Vieleicht nicht viel, aber es gibt Grenzen, die einige von uns nicht überschreiten. Werwölfe kennen offenbar keine Grenzen.« »Was hast du gesagt? Wie viel Erfahrung hast du denn mit Werwölfen?«
    Sie wandte den Blick ab und murmelte vor sich hin. »Keine.« Ich schnaubte. »Werwölfe beurteilen Personen nach ihren Taten, sie haben keine Vorurteile. Das ist das Gute an ihnen.« Ich zog mein Höschen aus und warf es zu meinen restlichen Klamotten. »Ich bin auf Erkundungstour.«
    Keine der Frauen sagte etwas oder bot an, mich zu begleiten, wofür ich äußerst dankbar war. Ich wollte nicht nur das Haus und das Gelände erkunden, sondern auch nach einem gewissen Hengst suchen. Und vieleicht sogar ein bisschen auf ihm reiten.
    Das Haupthaus schien in Wirklichkeit deutlich größer zu sein, als die Pläne hatten vermuten lassen, und ganz wie Dia gesagt hatte, gab es überall Kameras. Wenn in den Fluren nachts nicht das Licht ausgeschaltet wurde, war es so gut wie unmöglich, sich hier unbemerkt zu bewegen.
    Nachdem ich die frei zugänglichen Räumlichkeiten erkundet hatte, sah ich auf meine Armbanduhr und stellteerleichtert fest, dass ich noch zwei Stunden Zeit hatte, bevor ich zurück sein musste. Ich fand eine Tür, die nach draußen führte, und folgte dem weißen Kiesweg zu der Weide, auf der sich die Stallungen und die Pferde befanden. Ein paar Frauen ritten, einige von ihnen nackt, andere nicht. Männer in dunklen Uniformen hingen am Zaun, pfiffen den Frauen anerkennend hinterher und riefen ihnen anzügliche Bemerkungen zu. Als ob wir das erregend fänden. Manche Männer wurden einfach nie erwachsen.
    Ein Mann mit faltigem, wettergegerbtem Gesicht, der mindestens achtzig sein musste, trat aus dem Stall, als ich auf ihn zulief. »Willst du reiten?« Ich nickte, blickte an ihm vorbei und suchte in der Dämmerung nach Kade. Ich konnte ihn nicht gleich entdecken, aber der Stall war riesig, und er konnte überall sein. »Kennst du die Regeln?« Ich nickte wieder. »Wir dürfen überall reiten, oder?« »Wenn du deine halbe Stunde für die Kerle in der vorderen Koppel abgeleistet hast, kannst du dich überall auf dem Anwesen frei bewegen. Innerhalb der Grenzen natürlich.«
    Wenn wir im Wald verschwanden, machten wir uns also nicht verdächtig. Hervorragend. »Dürfen wir zumindest eine Satteldecke benutzen? Meine Intimzone steht nicht so auf Pferdehaare.« Das wusste ich aus Erfahrung. Er lachte kurz auf. »Das stimmt, Mädchen.« Er griff hinter die Tür und reichte mir eine Decke, Gurt und Halfter. »Such dir einen von den Jungs aus.« Ich hob die Brauen. »Sind das alles Hengste?« »Die meisten. Manchmal bringt der Chef eine rossige Stute mit, nur um die Jungs kämpfen zu sehen.« »Das ist gemein.« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist Natur pur.« Oder purer Wahnsinn. »Danke.«
    Er nickte. »Denk nur daran, dass wir keine Verantwortung übernehmen, wenn du dich verletzt.« »Hat sich irgendwann schon einmal eine verletzt?« »Ja.« »Was ist mit ihr passiert?« Er zuckte erneut mit

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