Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
hatte sie nichts mit den Kämpfen zu tun und kannte sich mit den Gepflogenheiten nicht so genau zu tun und kannte sich mit den Gepflogenheiten nicht so genau aus. Vieleicht wusste sie über andere Bereiche ebenfalls nicht wirklich Bescheid.
Na, toll!
Er schenkte mir ein weiteres gemeines Grinsen. »Wir wollten nicht, dass ihr gleich wieder geht.« »Werden die Kämpfe in der Arena nackt ausgetragen?« »Und im Schlamm.« Er fasste sich auf die Art an die Hose, wie es alle Männer tun, wenn sie sich von einer Frau angezogen fühlen. »Das ist sehr aufregend.« »Bestimmt«, erwiderte ich trocken.
Wir gelangten in einen weiteren Flur, von dessen Ende laute Stimmen zu uns herübertönten. Eine von ihnen gehörte Berna. »Deine Unterkunft«, erklärte er. »Du kannst dir aussuchen, mit wem du das Zimmer teilen willst. Das ist uns egal.« »Cool.« »Um sieben Uhr gibt es im großen Speisesaal Abendessen. Dort besteht Anwesenheitspflicht, bei den anderen Mahlzeiten nicht.« Er blieb an der ersten Tür stehen. »Vor und nach der Abendvorstellung kannst du alle Einrichtungen hier nutzen. Ich oder einer der anderen Wächter bringen dich dann um viertel vor sieben zum Speisesaal. Sei pünktlich.« »Oder was?«
Er zeigte ein gemeines Lächeln, und ich musste mich ernsthaft beherrschen, um ihm nicht in seine schmallippige Visage zu schlagen. »Entweder wird dir der Lohn gekürzt oder man bestraft dich auf andere Weise.« »Was soll das heißen?« »Heute Abend beim Essen wirst du ein Beispiel erleben.«
Seine Augen strahlten voller Vorfreude, und ich war mir sicher, dass es sich um etwas handelte, an dem normale, vernünftige Leute keinen Spaß hatten. Ich nickte. Nachdem er noch einen Blick auf meinen Busen geworfen hatte, drehte er sich um und ging. Dem Klang von Bernas Stimme folgend lief ich an einigen Zimmern vorbei, die bereits belegt waren, und blieb im letzten Eingang stehen. Die Bärenwandlerin stand in der Mitte des Raumes und hatte ihre riesigen Pranken auf die breiten Hüften gestemmt.
Ihre kurzen dunklen Haare standen ihr vor Wut zu Berge. Vor ihr hatte sich Nerida, die Fuchsdame, aufgebaut. Ihr stand die Verachtung deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie war mutig, das musste man ihr lassen. Berna war doppelt so groß wie sie und viermal so dick. »Ich war zuerst hier«, sagte sie. »Das Bett am Fenster gehört mir.« »Ich brauche frische Luft oder ich schnarche. Und glaub mir, wenn dir dein Schlaf wichtig ist, willst du das nicht.«
Der ganze Aufruhr wegen eines verfluchten Fensters?
»Wirklich, Mädels, das lässt sich doch leicht regeln.« Als ich ins Zimmer trat, strafte Berna mich mit finsterem Blick.
»Wir wollen hier keine Diebe.« »Seine Freunde beklaut man nicht. Außerdem ist kein anderes Bett mehr frei. Das wird schwierig.« Ich ging zu dem fraglichen Bett am Fenster und zog meinen Mantel aus. »Wenn zwei sich streiten, freut sich die Dritte. Ich nehme das Bett.«
Nerida hob den Blick zu Berna, dann traten die beiden Nerida hob den Blick zu Berna, dann traten die beiden gemeinsam auf mich zu. Irgendetwas daran ließ mich aufmerken. Der Auftritt mich zu. Irgendetwas daran ließ mich aufmerken. Der Auftritt wirkte etwas zu geübt, so als hätten sie diese Bewegung schon häufig zusammen ausgeführt.
Vieleicht war Nerida auch eine Ringerin. Oder es steckte noch mehr dahinter. Dia hatte erwähnt, dass eine aus der Gruppe sich für jemand anders ausgab. Vieleicht nicht nur eine. Wieso täuschten sie einen Streit vor? Damit aufmerksame Beobachter nicht merkten, dass sie befreundet waren? Wozu sollte das gut sein?
»Ich bin ungefähr dreimal so breit wie du, Werwolf, und wahrscheinlich doppelt so stark. Ich könnte dich ungespitzt in den Boden rammen.« »Das kannst du gern versuchen«, erwiderte ich leise. »Ich glaube aber nicht, dass du das schaffst.« »Willst du mich herausfordern?«, reagierte sie empört. Ich zuckte mit den Schultern und kickte meine Schuhe von mir. Ich gab mich desinteressiert, ließ die beiden aber nicht aus den Augen und lauerte auf eine Bewegung. Irgendeine Regung. »Wenn du so willst.«
Ich wandte mich ab, und in der Sekunde setzte die Füchsin zum Sprung an. Ich duckte mich und schlüpfte unter ihr hindurch, dann packte ich sie, wirbelte sie herum und ließ sie los. Ich hatte sie auf das Bett werfen wollen, konnte aber nicht mehr sehen, ob sie auch dort landete, denn die Luft zischte und warnte mich, dass ein Schlag drohte. Ich richtete mich auf, fing mit beiden
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