Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
den Schultern. »Interessiert mich nicht.«
Starr vermutlich auch nicht. Zumindest nicht, nachdem er sich des Problems auf eher unkonventionelle Weise entledigt hatte, indem er sie beispielsweise beerdigte. Tote waren schweigsam. Abgesehen von Vampiren natürlich. Und Starr gehörte zu der Sorte, die erst den Pflock hineinstieß und anschließend Fragen stellte.
Ich hing mir Decke und Gurt über die Schulter und trat in den dämmerigen Stall. Nach sorgfältiger Prüfung der Decke war dämmerigen Stall. Nach sorgfältiger Prüfung der Decke war ich mir sicher, dass hier offenbar weder Kameras noch Mikrofone installiert waren. Vieleicht nahmen sie an, dass hier im Stall nichts Interessantes passierte, und hatten deshalb darauf verzichtet. Dafür war ich überaus dankbar. Hier konnte ich mich nach Dienstschluss verstecken, ohne Angst haben zu müssen, dass man mich entdeckte.
Es roch intensiv nach Pferden, Heu und Dung. Als ich den Gang hinunterlief, wandten mir die Pferde ihre Köpfe zu. Die dunklen Augen glänzten im Dämmerlicht. Sie waren alle groß und kräftig, die meisten von ihnen kastanienfarben oder braun. Alle reagierten ängstlich auf meine Anwesenheit, schnauften oder wichen zurück. Pferde und Werwölfe waren keine gute Kombination. Kade, ein wundervoller, mahagonifarbener Hengst, stand am anderen Ende des Stalls.
»He, großer Junge«, sagte ich für den Stallburschen, der die gegenüberliegende Box ausmistete. »Hast du Lust auf einen Ritt?« Kade stampfte mit dem Huf auf und schnaubte, wobei seine samtbraunen Augen mich erwartungsvoll anstrahlten. Ich grinste und öffnete die Stalltür, ohne sie wieder zu schließen, denn Kade würde nicht weglaufen. Ich schob das Halfter über Maul und Ohren und warf die Zügel über seinen Kopf, dann legte ich die Decke auf seinen Rücken. Als ich mich hinunterbeugte, um den Gurt zu schließen, bemerkte ich seine Erektion.
»Da freut sich aber jemand, mich zu sehen«, murmelte ich und kassierte dafür einen Stüber. Ich lachte und zog mich auf seinen Rücken hoch. Kade lief los, bevor ich überhaupt richtig saß, trabte den Gang hinunter und verfiel in Galopp, kaum dass wir die Koppel erreicht hatten. Ich passte mich seinem Rhythmus an, genoss den Wind auf meiner Haut und in meinen Haaren ebenso wie das Gefühl, mit seiner Kraft zu verschmelzen.
Meine wippenden Brüste fühlten sich allerdings weniger angenehm an, sie taten sogar richtig weh, aber das interessierte die begeisterten Pfeifer am Zaun nicht. Wir absolvierten unsere halbe Stunde, dann galoppierten wir am Rand des Sees entlang und zwischen den Bäumen hindurch, bis wir einen kleinen Strom mitten im dunklen, schattigen Wald erreichten.
Ich ließ mich von Kades Rücken gleiten und trat zurück, als der goldene Schimmer der Verwandlung auf seiner Nase zu tanzen begann und sich flirrend auf seinem ganzen Körper ausbreitete. Er sah als Mensch ebenso überwältigend aus wie als Pferd. Seine mahagonifarbene Haut bildete zusammen mit den schwarzen Haaren und den samtbraunen Augen eine den schwarzen Haaren und den samtbraunen Augen eine wirklich beeindruckende Mischung. Er war wie ein Rassepferd gebaut, hatte breite Schultern, eine kräftige Brust, schmale Hüften und lange, muskulöse Beine. Ich kannte die Kraft dieser Beine und wusste, wie es sich anfühlte, wenn er sie fest um mich schlang und tief in mich eindrang.
Das wollte ich wieder erleben. Unbedingt.
Er befreite sich von Decke und Gurt und ließ mich nicht aus den Augen, während er das Halfter von seinem Hals entfernte.
»Weißt du, wie lange ich nicht mehr mit einer Frau zusammen war?«, fragte er mit tiefer, leicht heiserer Stimme. Ich ließ den Blick hinunter zu seiner Erektion gleiten. »Dem Anblick nach zu urteilen bereits eine ganze Weile.« »Drei Wochen«, murmelte er, während er auf mich zukam. »Drei schreckliche, qualvolle Wochen, in denen das Paradies so nah und doch so weit weg war.« Ich grinste, als er eine Hand auf meine Schulter legte und mich rückwärts schob, bis ich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm stieß. »Du meinst wohl die nackten Frauen, die auf dir reiten?«
Wir standen dicht voreinander. Seine Lust brannte auf meiner Haut, und die Luft roch köstlich nach seinem Moschusduft und seinem Begehren. Ich schmolz augenblicklich dahin und wollte ihn so sehr, wie ich schon lange niemanden mehr begehrt hatte. Nun, zumindest in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht, und für einen Werwolf war das eine lange
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