Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
großes Unbehagen bereitete. Hier ging es nicht darum, einen Kampf zu verfolgen. Es ging nicht darum, sich an einer Vorstellung zu erfreuen. Es ging um Macht und um Zerstörung. Hier wurde nicht nur geplant, die gesamte Menschheit einfach auszulöschen; sondern man wollte vor allem zunächst sämtliche Hoffnungen zunichtemachen.
    Erst als Berna mich von hinten schubste, merkte ich, dass ich stehen geblieben war. »Was zum Teufel ist los mit dir?«, flüsterte sie gereizt. »Du bist doch eine Bärenwandlerin. Riechst du das nicht?« »Leid«, wisperte Nerida und streifte mich kurz mit ihrem scharfen Blick. Ihre bernsteinfarbenen Augen flackerten ängstlich. »Hier gibt es Unmengen davon.« »Werwölfe«, entgegnete Berna heftig, »sind merkwürdige Wesen.«
    »Nein. Aber alle Hunde verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn, damit sie Spuren verfolgen können. Es gibt auch Gefühle, die starke Gerüche verströmen. Angst zum Beispiel.«
    Ich sah ihr in die Augen, während unser Führer uns zu einem Tisch in der Nähe der Bande und eines fleckigen Holzpfahls führte. »Ich dachte, ein Bärenwandler wüsste das. Schließlich ist dein Geruchssinn genauso scharf, wenn nicht noch schärfer als der eines Wolfs.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Kann sein, aber wir sind mehr auf Körpergerüche und Geräusche eingestellt als auf Gefühle. Wir können beispielsweise hören, wenn in hundert Fuß Entfernung eine Waffe geladen wird, oder nehmen über zwei Meilen hinweg den Geruch eines Kadavers wahr. Aber Gefühle haben für uns keinen Geruch.« »Dann macht dir diese Arena keine Angst?« »Ich werde gut dafür bezahlt, dass ich hier kämpfe.« Sie sah mir in die Augen. »Und wie ist es mit dir?« »Ich habe nichts gegen einen guten Kampf einzuwenden, aber in dieser Arena geht es nicht ums Kämpfen.« Sie hob eine Braue. »Wenn das stimmt, sollten wir drei vieleicht einen kleinen Ausbruch planen.« »Bei den ganzen Kameras? Sie würden uns sofort schnappen.« Obwohl ich trotz der Kameras sicher einen Weg finden könnte, wenn ich wollte . »Du solltest außerdem aufpassen, wo du so etwas sagst, denn hier gibt es nicht nur Kameras, sondern auch Abhöranlagen.«
    Sie nahm auf einem Stuhl an der Wand Platz und sah sich um. »Wirklich? Wo?« Ich deutete mit dem Kopf auf eine schwarze Kuppel über dem Tisch links von uns. »Das sieht aus wie ein PTR-1043. Abhörgerät und Bewegungsmelder.« Als sie mich überrascht anblinzelte, musste ich grinsen und behalf mir mit einer kleinen Lüge. »Ich habe eine Zeit lang mit einem Sicherheitsbeamten gevögelt. Er hat sich gern über solche Geräte ausgelassen.« Nerida schnaubte vernehmlich. »Wie alle Männer.« »Da hast du wohl ein paar nützliche Informationen für deine Einbrüche erhalten«, stellte Berna provozierend fest. Ich wandte ihr meinen Blick zu. Ihre Stimme klang nicht abweisend, dennoch schwappte mir eine Woge von Missachtung entgegen. »Ja.«
    Sie räusperte sich, fügte aber nichts hinzu, verschränkte die Arme und starrte in die Arena. Nerida sah mich ein paar Sekunden durchdringend an, dann sagte sie: »Du wirkst auf mich nicht wie eine Diebin.« Weil ich keine war; aber wenn ich Berna und allen anderen etwas vormachen konnte, wieso dann nicht auch der Fuchswandlerin? Was spürte sie, was den anderen verborgen blieb? Ich versuchte lässig mit den Schultern zu zucken. »Wie sieht denn ein Dieb aus?« »Verschlagen. Verzweifelt. So wirkst du nicht.« »Nun, jetzt bin ich das auch nicht.«
    Bevor sie etwas erwidern konnte, spielten ein paar Trompeten eine Fanfare, und ein unsichtbarer Sprecher forderte uns auf, uns zu erheben. Ich ignorierte Neridas prüfenden Blick und behielt den Haupttisch im Auge, während ich aufstand. Starr betrat wie ein König mit seinen Adjutanten und Gefolgsleuten den Raum.
    Starr war kein Mann, der gleich alle Blicke auf sich zog. Er war klein und dünn, hatte braune Stoppelhaare und blasse Haut. Es war nicht der richtige Starr. Den hatte man vor einiger Zeit umgebracht und ihn durch einen Gestaltwandler ersetzt. Dahinter verbarg sich der Sohn des Mannes, der mit diesem albtraumhaften Klonen angefangen hatte. Starr wurde von seinen beiden Adjutanten flankiert. Moss vorn, Merle hinten, beide Männer waren von der Hüfte aufwärts nackt. Von den dreien war Merle wahrscheinlich der attraktivste. Er war von kräftiger Statur wie ein Adonis, seine Gesichtszüge wirkten katzenartig und seine Haut war gestreift wie bei einem Tiger. In jeder anderen

Weitere Kostenlose Bücher