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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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aufpasste, würde er noch merken, dass hier gerade noch etwas anderes außer Sex stattfand.
    Auf einmal riss der Klebstoff wie ein zu stark gespanntes Gummiband. Mein Kopf vibrierte, doch ich konnte mich frei in Merles Gedankenstrom bewegen. Strom war allerdings deutlich übertrieben. Wenn man von ihm auf andere Männer schließen konnte, dachten sie beim Sex wirklich nur an ihre eigene Befriedigung.
    Ich glitt vorsichtig durch seine oberste Gedankenschicht, die ausschließlich mit seiner Lust beschäftigt war, und drang in die tieferen Bereiche zu den nicht aktiven Gedanken vor. Der Bus, von dem Starr vorhin gesprochen hatte, brachte Frischfleisch zur Unterhaltung der Gäste. Wie vermutet befanden sich unter den Gästen sowohl »Abteilungsleiter« seiner eigenen Organisation wie auch Vertreter anderer Kartelle.
    Überraschenderweise hatte Starr nicht vor, sie umzubringen. Er wollte ihr Vertrauen gewinnen, um anschließend die eigentlichen Anführer der anderen Verbrechensorganisationen in sein Nest zu locken. Aber er plante keinen Massenmord, sondern einen Massenaustausch. Starr stammte vom Helkirudel ab, und die Helkiwölfe waren Gestaltwandler. Sie konnten jede menschliche Gestalt annehmen. Starr wollte seine eigenen Leute an die Spitzen dieser Organisationen schleusen, ohne dass die Kartelle etwas davon merkten.
    Merle begann seinen Körper heftiger an meinem zu reiben, und die Begeisterung in seinem Kopf wuchs. Ich sollte mich lieber beeilen, bevor er wieder zur Besinnung kam und mich in seinen Gedanken erwischte. Ich drang noch ein Stück weiter vor und versuchte etwas über Dias Kind oder den Standort des Labors herauszufinden. Nichts. Entweder war ich noch nicht tief genug oder Merle war eher schlicht gestrickt und dachte nur über Dinge nach, die unmittelbar bevorstanden. Deshalb fand ich vermutlich so viele Informationen über den Bus und die anderen Kartelle.
    Ein Gedanke führte zum nächsten. Merle kam zum Höhepunkt und begann krampfartig zu zucken. Ich musste aus seinem Kopf verschwinden. Sofort. Ich wich durch den Kleber zurück, was mir diesmal deutlich leichter vorkam. Vieleicht kam man leichter heraus als hinein. Als ich die Augen aufschlug, ertönte ein schrilles Klingeln.
    Ich erschrak zu Tode. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, und ich erstarrte wie ein Hase, der von einem Lichtkegel erfasst wird. Hatte jemand meine kleine Erkundungstour bemerkt?
    Merle fluchte leise, stieg von mir herunter, und ich bemerkte, dass das Klingeln von einem Telefon stammte. Es war kein Alarm. Erleichtert atmete ich tief durch, setzte mich auf und zog die Knie an die Brust. Ich atmete tief ein und aus, um mein Zittern in den Griff zu bekommen, das teils von der Erschöpfung herrührte, teils von meiner Angst. Dann blickte ich mich um und bemerkte auf der Kommode neben dem Gang zum Bad einen kleinen Schlüsselbund.
    D Der Fahrstuhl, mit dem ich hergekommen war, wurde mit einem Schlüssel bedient. Den Code hatte ich, ich brauchte also nur noch den Schlüssel. Keine Ahnung, ob einer der Schlüssel zu dem Fahrstuhl passte, aber ich war wild entschlossen, es herauszufinden. Es war natürlich kein Kinderspiel, den Bund zu klauen und damit unbemerkt zu entkommen. Zumal ich nackt war und die Schlüssel nirgends verstecken konnte.
    Nun, eine Stele gab es. Es war allerdings nicht gerade praktisch, sie dort hineinzuschieben, und es wäre etwas auffällig. Kaltes Metall war aber immer noch besser als der verdorbene Schwanz von Merle.
    Merle stöhnte und knallte den Hörer auf. Er sah mich noch nicht einmal an, griff sich nur ein paar Sachen von dem Kleiderhaufen auf einem Stuhl und zog sich an. »Iktar«, sagte er, während er sein Hemd anzog. Eine Geisterechse erschien im Eingang. Keine Ahnung, ob es die von vorhin bei Moss war. Diese Viecher sahen alle gleich aus. »Bring sie zurück nach oben.« Ich gab mir große Mühe, empört zu wirken. »Was? Kein ›Danke, hat echt Spaß gemacht‹? Noch nicht einmal eine Dusche?« Er schnaubte, während er nach den besagten Schlüsseln griff und sie in seine Tasche schob. »Nein. Beweg deinen Hintern hier raus.«
    Ich stürmte aus dem Bett und dem Zimmer hinaus. Es war eine grandiose Vorstelung, die allerdings niemand zu bemerken schien. Das schwarze Wesen führte mich aus Merles farblosen Räumen den sterilen Flur hinunter und gab den Code für den Fahrstuhl ein. Ein leises Klingeln kündigte die Ankunft des Aufzugs an. Als die Türen auseinanderglitten, stapfte Merle mit finsterer

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