Ring frei fuer die Liebe
gewöhnlich aus. Und sie hatte sich Wie ein einziger Tag mindestens zehnmal angeschaut.
Edwina hämmerte auf den Stoppknopf des Laufbands. »Sorry, ich hab ganz vergessen, euch vorzustellen. Talli, das ist Zac Parker, mein Personal Trainer. Zac, das ist Talli, meine zukünftige Schwägerin. So. Scheiße. Was kommt als Nächstes?«
6. Kapitel
Zac ärgerte sich, dass er den Blick vom Kalorienzähler an Edwinas Laufband gelöst und der Neuankommenden zugewandt hatte. Fokussier dich, Junge. Job ist Job. Konzentrier dich auf das Wesentliche. Schon oft genug hatte er erlebt, dass Jungs vom Weg abgekommen waren, weil sie genau das nicht getan hatten. Aus Größenwahn. Oder wegen Alkohol. Oder wegen einer Mieze – wie der, die neben Edwinas Laufband stand.
Mann, war das ein Schuss! Keine Schminke, nur pralle natürliche Haut und langes volles Haar, das garantiert nicht auf dem Kopf einer anderen gewachsen war.
Allerdings schien sie ziemlich schickimicki zu sein. Und eine Mimose. Das sah man sofort. Ein paar honigfarbene Strähnen hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst, und als sie sie zurückschob, schwankte sie leicht.
Seine Frage schien sie zu irritieren, sie hatte gerade irgendwas in ihr Notebook geschrieben. Und Edwina hatte die Stopptaste des Laufbands gedrückt, zehn Minuten zu früh. Die Zeit würde sie später nachholen müssen. Sie hatte ihm nämlich strikte Anweisungen gegeben: mindestens vier Stunden Training pro Tag – und das war echtes Hardcore-Programm. Aber er musste es unter allen Umständen schaffen, sie bis Weihnachten in ein Größe-38-Kleid zu kriegen.
Davon hing mehr ab als nur die Kohle.
Und wenn er sie so ansah, mit ihrem blau angelaufenen Gesicht, war das noch eine Menge Arbeit. Ihren Body würde er vielleicht trotzdem hinkriegen, aber ihren Charakter würde er nie ändern. Sie war wie die Kreuzung zwischen einem Oberstabsfeldwebel und einer Bulldogge.
»Also, ich stell mir Folgendes vor …« Er hörte zu, wie Edwina ihrer künftigen Schwägerin Befehle erteilte. Wie hieß sie noch? Tabby? Sally? Ach, war ja auch egal. Sie sah jedenfalls aus wie ein in die Ecke gedrängtes Kaninchen. Und Edwina redete immer weiter. »Highdrow Castle ist nur zwanzig Minuten von hier entfernt. Bis wir die neue Staffel unter Dach und Fach haben, wohne ich ein Stück die Straße runter in einem Hotel. Am besten, du ziehst auch dort ein. Wir sollten sämtliche Dienstleister hier aus der Gegend nehmen, das spart ’ne Menge Wege. Meine Assistentin hat ein Zimmer für dich gebucht.«
Sally/Tabby schwankte wieder, ihre Haut hatte eine gräuliche Farbe angenommen. Eine Mischung aus Mitleid und Genervtsein zwang Zac zum Eingreifen.
»Okay, lass uns eine Pause machen, Edwina. Wann macht ihr heute Abend Schluss mit dem Drehen?«
»Um acht. Heute sind wir nur im Spa.«
»Gut, dann treffen wir uns um halb neun noch mal.«
Zac drehte sich auf dem Absatz um und ging, ehe sie ihm widersprechen konnte. Inzwischen hatte er festgestellt, dass das der beste Weg war, um mit Edwina voranzukommen: klar, direkt, autoritär und am besten immer mit Ohrenschützern.
Im Fitnessstudio trainierte an diesem Tag die übliche Mischung. Ein paar junge Frauen saßen nebeneinander auf Spinning Bikes und schwatzten. Einige Männer mittleren Alters bewegten sich ächzend auf ihren Steppern. Und dazwischen sah man überall Leute, die ernsthaft trainierten, die Gesichter hochkonzentriert auf die Koordination von Gehirn und Muskelarbeit. Im Kraftraum saßen zwei Bodybuilder und vollführten im Zeitlupentempo perfekte Curls mit 15-Kilo-Hanteln. Zac nahm sich ein Springseil und machte sich warm.
In einer Stunde kam sein nächster Kunde, das reichte für ein kurzes Workout. Wenn er dem Stress mit all seinen anstrengenden Kunden gewachsen sein wollte, musste er sich fit halten. Aber er hatte noch nie Angst vor harter Arbeit gehabt. Er schuftete nun seit Jahren, und er hatte fest vor, sich nicht unterkriegen zu lassen und seine kleine Krise mithilfe der sechs Riesen von Edwina in den Griff zu kriegen. Eines Tages würde er ein eigenes Studio besitzen, da war er ganz sicher. Sein Businessplan stand, er hatte sogar schon eine kleine Summe angespart. Ja, er war definitiv gut unterwegs gewesen, ehe ihm alles um die Ohren geflogen war.
An der Tür erschienen drei männliche Mitglieder der Lovin’-Essex- Besetzung, Toby, Max und Ramone. Sofort zog jedes weibliche Wesen im Raum den Bauch ein und lächelte in ihre Richtung.
Zac begrüßte sie
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