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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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und mit mir nach Courchevel fährst. Und dass deine Entscheidung unumstößlich ist.«
    Mit mir nach Courchevel fährst … Aha. Er hatte sich also schon entschieden.
    Plötzlich wurde Talli klar, dass er von ihr verlangte, sich gegen ihre Mutter zu stellen und das zu tun, was er wollte. Interessierte eigentlich irgendjemanden, was sie wollte?
    Bei dem Gedanken krümmte sie sich innerlich. Verflucht, dieser ganze Stress machte sie völlig irre. Natürlich wollte sie mit Domenic und der Clique fahren. Oder der Gang. Oder wie immer er es sonst nannte. Sie würden sich richtig gut amüsieren. Aber sie wusste, wenn sie sich ihrer Mutter widersetzte, würde Arabella irgendwelche alten Kontakte zu Interpol wiederbeleben, sie aufspüren und in einem Louis-Vuitton-Koffer nach Chelsea zurückbringen lassen, damit sie dort ihre Pflicht erfüllte.
    Eine Viertelstunde später kam ihr Essen. Domenic hatte inzwischen erkannt, dass jede weitere Argumentation sinnlos war, und schmollte lautlos vor sich hin. Talli wusste, dass er recht hatte und einfach nur enttäuscht war. Nach einigen halbherzigen Versuchen, ein Gespräch mit ihm anzufangen, gab sie auf und verzehrte den Rest ihres Kinderessens schweigend.
    »Dessert oder Kaffee?«, fragte der Kellner, als er ihre leeren Teller abräumte.
    »Nein, danke«, antwortete Talli, obwohl sie das dringende Bedürfnis nach einer intimen Begegnung mit einem Tiramisu verspürte. Aber das würde Domenic nur noch mehr reizen – er aß nämlich keine Milchprodukte.
    Sie schob den Ärmel ihres Cardigans hoch, warf einen Blick auf die Omega-Armbanduhr, die sie von ihren Eltern zum letzten Geburtstag bekommen hatte, und streckte ihre Hand versöhnlich über den Tisch.
    »Hör mal, ich muss jetzt los. Ich treffe Edwina in zwei Stunden in Essex und muss noch rausfinden, wie ich am schnellsten dorthin komme.«
    Er bot ihr nicht an, ihr zu helfen. Himmel, musste er sauer sein. Er machte nicht mal den Versuch, sein enzyklopädisches Wissen über Londons Verkehrssysteme zu nutzen, das er durch jahrelange Konzertbesuche an den absurdesten Orten erworben hatte – immer bestrebt, den nächsten Puff Diddy unter Vertrag zu nehmen. Oder Daddy. Oder Puffy. Talli war sich da nie ganz sicher. Sie stand eher auf Snow Patrol.
    Sie trennten sich mit einem flüchtigen Wangenküsschen, dann machte Domenic sich auf den Weg ins Büro. Talli seufzte. Alles außer ihrem Magen fühlte sich völlig leer an. Offenbar hatte sie gerade die nationale Verkrach-dich-mit-den-Menschen-die-du-liebst-Woche.
    »Hey, Schwesterherz, was tust du denn hier? Ist das Domenics großartiger Arsch, der da gerade um die Ecke biegt?«
    »Wie lautet die Höchststrafe für Totschlag mit einer Mulberry-Tasche?«
    Talli sah die kichernde Dessi an. Das Wesen vor ihr hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der jungen Frau, die sie am Morgen in der Küche getroffen hatte. Dessi war zur Glamourgöttin mutiert: knallenge weiße Jeans, Overknee-Lederstiefel von Louboutin, ein weißes hauchzartes Top, darüber eine mit Nieten besetzte schwarze Dolce-&-Gabbana-Jacke, die so eng saß wie ein Handschuh. Über der Schulter trug sie lässig eine Chanel 2.55 mit Silberbeschlägen, perfekt passend dazu die Sonnenbrille, die sie über die Locken geschoben hatte. Eine Sonnenbrille im Oktober! Dessi war wie eine Seite aus der italienischen Cosmopolitain , die man einfach auf der Kensington High Street abgestellt und mit der Stimme ihrer liebsten Familienangehörigen ausgestattet hatte.
    »Bei einer Mulberry kriegst du sicher nur eine Sozialstrafe«, antwortete Dessi grinsend. »Bei Chanel würde ich allerdings Höchstmaß fordern und Theresa verbieten, Marmorkuchen mit Nagelfeilen in deine Zelle zu schmuggeln.«
    Talli musste laut lachen. Auf ihre Schwester konnte sie einfach nicht böse sein. »Mit wem triffst du dich?«
    »Mit Verity und India. Ich glaube, Simmy kommt auch. Er ist in der City, weil er … Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so genau, was er hier macht … Wenn es um Arbeit geht, höre ich immer weg.«
    Talli seufzte. Vielleicht sollte sie den Satz, dass sie auf ihre Schwester nicht böse sein konnte, doch noch mal überdenken. Oder auf ihren Bruder. Immerhin hatte er mit seinen Hochzeitsplänen ihr Leben ganz schön durcheinandergebracht. Und jetzt ging er gemütlich zum Essen, während sie ihre Mahlzeit extra abgekürzt hatte, um für ihn zu arbeiten.
    »Simmy? Aber … aber …«
    »Da kommt er ja! Super! Das nenne ich perfektes

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