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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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jedoch, dass sie auf einem Podest stand und in dem engen Rock nur wenig Bewegungsfreiheit hatte. Also blieb sie stehen und lächelte stattdessen.
    »Mein Handy. Mein Handy, bitte. Macht ein Foto«, befahl sie und zeigte auf ihre Hermès Birkin, die sie auf einem Stuhl abgestellt hatte.
    Talli fand Edwinas I-Phone, machte eine Aufnahme und gab Edwina das Handy. Edwina wählte eine Nummer und hielt es an ihr Ohr.
    »Darling, ich hab eins! Ja, es ist perfekt! Ich schick dir kurz ein Foto. Nein, auf so einen Unfug stehe ich nicht. Ich hab mit dir gevögelt, da ist es für Traditionen und Aberglaube ein bisschen spät, meinst du nicht auch? Ich will wissen, wie du es findest. Was? Klar. Ja, sie ist hier. Mit Zac, meinem Trainer. Super. Okay, Darling. Küsschen!«
    Edwina beendete ihr Telefonat und warf der Zicke ihr Handy zu. »Hier, Schätzchen. Dein Bruder ist so aufgeregt, er besteht darauf, uns alle heute Abend zum Essen einzuladen.«
    »Nein!«
    Ihr simultaner Protest überraschte sie beide. Verwundert stellte Zac fest, dass er und Talli zum ersten Mal einer Meinung waren.
    »Ich finde … das ist doch echt nicht nötig. Und ich wollte … äh … ich wollte den Abend heute mal wieder mit Domenic verbringen.«
    Sie geriet richtig ins Stottern, und Zac konnte es gut nachvollziehen. Er hatte auch keine Lust, den Abend mit Edwina und ihrem Anhang zu verbringen. Seit über zwei Wochen sah er sie nun jeden Tag, er bekam schon Albträume von ihr. Ehrlich gesagt hatte er sich so auf einen ruhigen Abend gefreut. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten würde er allein im Bett liegen, auf Laken, die nicht von Kikis Selbstbräuner verschmiert waren, und ohne endlose Wiederholungen ihrer Show anschauen zu müssen. Sie bestand jeden Abend darauf, sich ihre »Performance«, wie sie es nannte, noch mal anzuschauen.
    Edwina diskutierte immer noch mit der Zicke.
    »Domenic ist natürlich auch eingeladen – Simmy ruft ihn gleich an.«
    »Oh«, antwortete Talli schwach.
    Das verkniffene Lächeln ließ darauf schließen, dass ihre Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte soeben geschreddert worden war. In diesem Moment wurde Zac klar, dass er die Zeit besser nutzen sollte, um sich selbst eine gute Ausrede auszudenken. Verflucht!
    »Okay, dann wäre das abgemacht! Jetzt holt mich aus diesem Kleid, bevor ich an Sauerstoffmangel krepiere.«
    In der Sekunde, als Edwina in der Umkleide verschwand, lehnte Talli den Kopf gegen die Wand.
    »Na, das wird ja spaßig«, seufzte Zac. Er sah, dass ihre Augen ein bisschen feucht waren. Sicher hatte sie Probleme mit ihren Kontaktlinsen. »Und ich lerne deinen Glückspilz kennen. Noch ein Pluspunkt.«
    Er stürzte den Champagner herunter und stellte das Glas neben sich ab. Komisch, dass es ihm plötzlich gar nicht mehr so viel Spaß machte, sie zu ärgern.

9. Kapitel
    Am liebsten hätte Talli geweint. So dramatisch, dass es jeden in ihrer Umgebung peinlich berühren und ihren Vater dazu veranlassen würde, sie wegen des Verdachts auf Trunkenheit auf der Stelle nach Hause ins Bett zu schicken.
    »Alles okay, Süße? Du bist heute Abend so still.«
    Domenic sprach leise, sein Gesicht war voller Sorge. Gott, wie hatte sie ihn vermisst! Das alles hier. Mit den Leuten, die sie gernhatte, am Tisch zu sitzen und über Gott und die Welt zu reden. Diesem Gedanken folgte sofort eine Selbstrüge. Wie konnte sie bloß so pathetisch sein? Sie benahm sich wie eine dieser Tussen bei Big Brother oder Dschungelcamp , die rumheulten, weil sie nach achtundvierzig Stunden Abwesenheit von zu Hause ihre Granny vermissten. Höchste Zeit, dass sie sich zusammenriss. Schließlich verbrachte sie nur ein paar Tage in Chelmsford und nicht im australischen Regenwald.
    Diese ganzen Lovin’-Essex –Folgen brachten ihr emotionales Gleichgewicht völlig durcheinander. Einige der Mädchen, vor allem Kiki und Porsche, heulten ständig. Und sie schienen irgendeine revolutionäre Mascara zu benutzen, auf jeden Fall verschmierte bei ihnen nie etwas. Das war bei Talli anders. Sie gehörte zu den Frauen, die nur dann eine Träne verdrückten, wenn es absolut unumgänglich war, denn ihr Gesicht sah danach immer aus wie eine große zerquetschte Tomate. In diesem Augenblick fiel ihr auf, dass Domenic sie immer noch fragend ansah.
    »Alles gut, ehrlich. Ich … höre nur zu, was die anderen erzählen. Ich habe euch alle so vermisst.«
    Aufmunternd tätschelte Domenic unter dem Tisch ihren Schenkel. Er war so ein Schatz. Wenn sie das alles hinter sich

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