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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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beantwortete er mit einem Nicken.
    »Natürlich. Ich helfe dir gern.«
    Seine Stimme klang immer noch merkwürdig. War das Erleichterung?
    »Ich komme auch mit, wenn ihr nichts dagegen habt.« Dessi klimperte mit ihren Wimpern »Girls, wir sehen uns morgen zum Frühstück.«
    India und Verity nickten. Alle wussten, dass das früher Nachmittag und Brunch hieß.
    Mit einer geschickten Manövriertechnik, die dem eines Öltankers bei einer 180-Grad-Wende ähnelte, schafften sie Giles ins Auto, wieder hinaus, ins Haus und dort in sein Schlafzimmer. Sobald er im Bett lag, zog Zac sich zurück. Um es nicht noch peinlicher werden zu lassen, zog Talli ihrem Dad die Krawatte und die Socken aus, ließ den Rest aber an. Er summte nun leise Mandy von Barry Manilow vor sich hin. Ihrer Mutter würde die Narbe aufreißen, wenn sie ihn so sähe: volltrunken auf der Kaschmirüberdecke, die sie bei Harrods zum Preis eines kleinen Autos erworben hatte. Dad wurde normalerweise auf die Couch in seinem Arbeitszimmer verwiesen, wenn er getrunken hatte.
    Wenn er sich auf diese Decke erbrach oder sie sonstwie ruinierte, müssten sie aus dem Land flüchten und irgendwo, wo Mummy sie niemals finden würde, um politisches Asyl ersuchen.
    Talli blieb noch eine Zeitlang bei ihrem Vater sitzen, bis er wieder einschlief. Sie nahm sich fest vor, am nächsten Tag ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen. Sie musste wissen, ob sein Verhalten nur eine verspätete Midlife-Crisis war oder ob etwas anderes dahintersteckte. Jetzt war sie erst einmal froh, dass er schlief. Leise schlich sie aus dem Raum und ging nach unten.
    So ungern sie es zugab, aber sie schuldete Zac ein großes Dankeschön. Er hatte ihr sehr geholfen und sich super verhalten. Die anderen Jungs waren völlig nutzlos gewesen, das galt sowohl für Simmy als auch für Domenic, der nur dann von Nutzen gewesen wäre, wenn man ihn gebeten hätte, das Potenzial der stimmlichen Qualitäten ihres Vaters als Mitglied eines Westlife Tribute Acts zu bewerten.
    Okay, sie schaffte das! Sie würde Zac suchen, über ihren eigenen Schatten springen und ihm für seine rasche Hilfe danken. Das hieß ja nicht, dass sie danach unbedingt Freunde werden mussten. Sie würde einfach danke sagen und basta.
    Wo konnte er sein? War er schon ins Bett gegangen? Sollte sie kurz nach oben gehen und an die Tür des Gästezimmers klopfen, in dem er schlief? Nein, das wäre viel zu peinlich.
    Sie würde kurz unten nachschauen, ob er dort war. Wenn nicht, musste das Dankeschön eben bis zum kommenden Tag warten. Als sie ins Erdgeschoss kam, fiel ihr sofort auf, dass die Küchentür einen Spalt offen stand. Gedämpfte Stimmen waren zu hören. Klar. Beim Nachhausekommen hatte Dessi angekündigt, dass sie noch eine Kanne Tee kochen würde.
    Gut. Dann konnte sie das Dankeschön schnell hinter sich bringen, und eine Tasse Tee war eine super Idee.
    Sie wollte die Tür gerade ganz aufstoßen, als sie Dessis Worte hörte.
    »… vom ersten Moment an, als ich dich heute Abend gesehen habe.«
    »Ach wirklich?«, antwortete Zac. Er musste mit dem Rücken zur Tür stehen und war daher nur schwer zu verstehen.
    »Ich bin immer für Klarheit«, fuhr Dessi fort, und ihre Stimme klang sehr sexy. »Mein Vorschlag: nach oben. Jetzt. Nackt.«
    Stühle wurden geschoben, und Talli huschte hastig davon. Sie lief die Treppe hinauf, ihr Magen drehte sich.
    Sie hatte den großen heroischen Akt ganz falsch eingeschätzt. Deshalb hatte er sich am Abend so beeindruckend verhalten. Frustriert zog sie sich aus und kuschelte sich in ihr behagliches Bett. Er hatte von Anfang an nur versucht, sich in das La-Perla-Höschen ihrer Schwester zu schmeicheln.

10. Kapitel
    Zac erwachte und streckte instinktiv die Hand nach Kikis schlafendem Körper aus. Erstaunt registrierte er, dass er nichts fühlte außer kühler Luft.
    Er öffnete ein Auge und stöhnte, als ihm klar wurde, wo er sich befand.
    Also war das alles doch kein böser Traum.
    Er ging ins angrenzende Bad und blieb nicht wie sonst jeden Morgen kurz vor dem Spiegel stehen, um zu checken, ob seine Bauchmuskeln noch perfekt in Form waren. Stattdessen drehte er das kalte Wasser auf, stellte sich unter die Dusche und versuchte, einen klaren Kopf zu kriegen.
    Was für eine beschissene Nacht!
    Alles hatte gut angefangen: nettes Restaurant, unverfängliches Geplauder. Edwinas Verlobter war ganz okay, wenn man über die Tatsache hinwegsah, dass er beim Lachen schnaufte. Bei diesem Domenic war er da nicht so

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