Ring frei fuer die Liebe
sich bereits getrennt hatten, ehe sie mit ihm etwas angefangen hatte. Coco reagierte darauf, indem sie eine Story mit der Überschrift Meine Trennungshölle an die Zeitung verkaufte und sich über ihren Herzschmerz hinwegtröstete, indem sie sich von einem Arsenal-Spieler in seinem Penthouse in Southwark vögeln ließ. Der Playboy hatte ihr hundert Riesen für ein Fotoshooting geboten.
»Ich hätte es auch für fünfzig gemacht«, bemerkte Porsche dazu.
»Baby, du hättest es für ein Titelfoto und einen Wodka Energy gemacht«, antwortete Shiraz. »Na, wenigstens bist du ehrlich. Was man von einer anderen Person ganz und gar nicht behaupten kann.«
»Stopp!«, warnte Lena.
Talli kam zu dem Schluss, dass die Mädels zwar alle atemberaubend aussahen, Minx und Lena sich aber deutlich von den anderen unterschieden, abgesehen von dem pinkfarbenen Miniröckchen, das Lena trug, um ihre endlos langen braunen Beine besser zur Geltung kommen zu lassen.
Im Dezember.
Fran träufelte ein bisschen Öl auf Tallis Nägel und begann, die Nagelhaut jedes einzelnen ihrer Finger der Reihe nach zu massieren. Zwischen den Zwillingen und Zac bestand unbestreitbar eine gewisse Ähnlichkeit. Die gleichen grünen Augen, die gleichen Wangenknochen, die gleiche gerade, perfekt geformte Nase.
Shiraz giftete weiter. »Ich sage nur, was ich denke. Ich kann gar nicht glauben, dass euer Zac das so hinnimmt.«
»Shiraz!« Die Warnung in Lenas Stimme war nicht zu überhören.
»Ich meine ja bloß …«
»Lass es«, unterbrach Lena sie.
Talli war so mit Zuhören beschäftigt, dass sie gar nicht merkte, dass es an ihrem Hinterteil vibrierte. Erst das vierte Klingeln riss sie in die Gegenwart zurück. Rasch fischte sie ihr Handy aus der Hosentasche.
»Hallo? Oh, hallo, Darling. Nein, da bin ich nicht. Ich bin im Beautysalon und lasse mir die Nägel machen. Ich bin … oh.« Sie verstummte, offenbar hatte ihr die Person am anderen Ende das Wort abgeschnitten.
»Nein, natürlich macht es mir nichts aus. Absolut nicht. Klar. Ich werde sowieso ziemlich beschäftigt sein. Darling, ich verstehe das, ehrlich. Fahr nur. Arbeite nicht zu viel. Bye, liebe dich.«
Sie klappte das Handy zu, dann fiel ihr auf, dass es mucksmäuschenstill um sie herum war und alle sie anstarrten.
»Mein … äh … Freund«, sagte sie.
Weiter Stille. Offenbar reichten hier kurze Erklärungen nicht aus.
»Äh … Domenic.«
Stille. Anscheinend war das immer noch nicht genug. Sie beschloss, auf totale Enthüllung zu setzen.
»Er arbeitet für ein Musiklabel. Gerade hat er einen neuen Vertrag unterschrieben; jetzt will er mit der Neuverpflichtung für zwei Wochen nach Norwegen fahren, um dort mit irgendeinem Produzenten Aufnahmen zu machen. Das wollte er mir nur sagen.«
»Weiblich?«, fragte Shiraz.
»Wer?«
»Na, die Neuverpflichtung.« Lena verdrehte die Augen. »Ist sie weiblich?«
Talli nickte. »Ja. Ein Mädchen namens Luna Ma Dame. Angeblich ist sie die kommende Amy Winehouse.«
»Ich kenne sie«, meinte Porsche. »Sie kommt hier aus der Gegend. Sie war mal mit einem Freund meines Bruders zusammen. Sieht aus wie Kim Kardashian, bloß ohne den Arsch.«
Kollektives tiefes Einatmen folgte, alle Blicke waren auf Talli gerichtet.
»Und? Wo ist das Problem?«
Lena sah sie verständnislos an: »Hör mal, ich will ja nichts beschreien, aber du lässt deinen Freund mit einer heißen Braut allein, die genau weiß, dass er einen Star aus ihr machen kann, und da machst du dir keine Sorgen?«
»Nein, natürlich nicht. Domenic würde nie was tun, weshalb ich mir Sorgen machen müsste. Ich vertraue ihm.«
In diesem Augenblick kam Edwina hereingestürmt. »Perfektes Timing!«, rief Talli.
Edwina kannte Domenic seit fünf Jahren; sie würde den Mädels bestätigen, dass er absolut verlässlich war.
»Ich habe den Mädels hier gerade erzählt, dass ich Domenic völlig entspannt für zwei Wochen mit einer Sängerin verreisen lassen kann, ohne mir Gedanken machen zu müssen, dass er mit ihr was anfängt. Kannst du das bitte bestätigen, Ed?«
Edwina sah sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Red dir das nur weiter ein, Schätzchen. Er ist ein Mann! Und du weißt nie, was Männer machen, es sei denn, du implantierst ihnen eine Kamera in den Schwanz.«
Tallis Wangen brannten, als sie feststellte, dass Kiki und Zac Edwina gefolgt waren. Sie mussten jedes Wort mitangehört haben. Ganz plötzlich gelang es ihr nicht mehr, den Blick von ihren frisch
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