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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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ist jemals ganz hindurchgegangen.«
    »Ihr wart drinnen?«
    »Der größte Teil unseres Stammes und viele Besucher aus der Luft suchten Zuflucht in diesem Tunnel, als das Todeslicht erstrahlte. Wir konnten nur des Nachts nach draußen und jagen. Nachdem das Todeslicht wieder verblaßt war, wurden wir hinausgeworfen. Man hat uns verboten wiederzukehren.«
    Eine hauchige Stimme verlangte: »Beschreibe die Vishnishtee.«
    Teggers Augen suchten den Blick Warvias. Die Stimme aus dem Netz mußte dem Vashnesht Bram gehören, aber sie klang wie die von Wisper.
    »Die Vishnishtee sorgen für uns«, sagte Deb, »aber wir haben nie einen von ihnen gesehen.«
    »Was denn – niemals?«
    »Manchmal verschwand einer von uns. Es gab eine Grenze, wie weit wir in den Tunnel vordringen konnten. Wir wußten, daß der Tod in der Passage lauerte, aber draußen lauerte er ebenfalls.«
    »Konntet ihr euch nicht einen eigenen Unterschlupf graben? Der Fels hätte die Strahlung aufgehalten … das Todeslicht.«
    »Das wußten wir. Versteckt euch in Höhlen, sagten die Vishnishtee. Aber Häuser in die Felsen graben? Der Berg hätte uns unter sich begraben!«
    Die Stimme von Louis Wu sagte: »Meine Begleiter zeigten mir ein Bild, das Dutzende von Tagesmärschen über euch entstanden ist. Es ist erstaunlich, wie viel Einzelheiten man erkennen kann, wenn man weit genug weg ist, Deb. Der Berg, auf dem ihr lebt, ist ein ziemlich flacher Kegel, aber in der Nähe des Tunnels sieht er aus wie eine Sandburg mit einem Rohr, das daraus hervorragt.«
    Sie warteten, daß Louis Wu erklärte, was er meinte.
    »Also schön. Was ich damit sagen will: Die Passage muß älter sein als der Berg und eine ganze Menge mehr aushalten. Sie besteht aus Scrith, jede Wette. Der Berg sackt nach und nach unter seinem eigenen Gewicht zusammen, doch die Passage bleibt, wo sie ist. Die Vishnishtee müssen den Eingang immer wieder freigraben. Könnt ihr mich hindurchführen?«
    »Nein!« riefen Jennawil und Barraye und Saron unisono.
    Deb sagte: »Wir wurden hinausgeworfen! Wenn man uns sieht, werden wir sterben!«
    »Wir sind die ganze Zeit über auf hartem Fels geblieben«, erklärte Saron. »Wir haben keine Spuren und keinen Geruch hinterlassen. Wenn ein Vishnishtee herausfindet, daß wir mit dem Bronzenetz hergekommen sind, werden wir alle sterben.«
    Harfner widersprach. »Das Auge Louis Wus ist von sehr weit her gekommen, um nun nur so wenig zu sehen.«
    »Das ist so, wie es sein mag. Harreed, du bleibst hinter uns. Wenn du Spuren von uns entdeckst, verwischst du sie. Harfner, bist du kräftig genug, um Harreeds Platz einzunehmen?«
    Eine Stimme befahl: »Laßt das Bronzenetz, wo es ist!«
    Die neun Hominiden erstarrten. Tegger sah keinen zehnten. Und – es war weder die Stimme Wispers noch des anderen Protektors, Bram, doch sie klang genauso hauchig wie die der beiden Vishnishtee.
    Die Schüttbergler setzten sich schweigend in Bewegung. Sie zogen sich durch den Spalt zurück und stiegen den Berg wieder hinab. Tegger und Warvia folgten ihnen. Sie mußten die beiden Ghoule führen, die unter dem schwarzen Schatten ihrer breiten Hüte inzwischen so gut wie blind waren. Sie ließen das bronzefarbene Spinnennetz mit seiner steinernen Rückwand stehen, wo es war. Niemand warf auch nur einen Blick zurück.

 
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
COLLIER
     
     
    Sie waren zu viert in der Mannschaftskabine der Hot Needle of Inquiry: Bram, der Hinterste, Louis Wu und Akolyth in seinem schwarzen Sarg, wo früher Chmeees und Louis’ Trainingsraum gewesen war. Sie benutzten alle die gleichen sanitären Einrichtungen und die gleiche Küchenautomatik.
    Das Schlafen war kein Problem. Der Hinterste beanspruchte die Schlafplatten für sich, doch niemand erhob Einwände dagegen. Sie hatten die Frachtpaletten neben das Wasserbett geschoben, in dem Louis schlief.
    Im Augenblick saß er mit untergeschlagenen Beinen auf der schaukelnden Bettfläche und aß etwas Knuspriges, das frei war von Nährstoffen. Die Langeweile verführte ihn dazu, zu viel zu essen. Vielleicht nahm er auch zu viele Schmerzmittel.
    Bram wollte nicht, daß Louis seine Übungen allein im Landerdock absolvierte. Louis war inzwischen wieder weit genug hergestellt, um diesen Wunsch zu verspüren. Er hatte Bram vorgeschlagen, ihm dabei Gesellschaft zu leisten und ihm Yoga oder sogar ein paar Kampfsporttechniken beizubringen, doch Bram weigerte sich. Er wollte an Ort und Stelle sein, wenn …
    Auf was zum Futz wartet Bram? überlegte

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