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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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warfen ihre wundervoll gewirkten Netze mit atemberaubender Geschicklichkeit in diesem Labyrinth aus nackten Stämmen unterhalb Kronen, die wie die weit ausladenden Köpfe von Pilzen auf den Enden der Stämme saßen.
    Sie waren freundlich. Jede Spezies entlang dem Großen Ozean war Fremden gegenüber freundlich gesonnen. Daran war Louis gewöhnt.
    Das älteste Mädchen fragte: »Welche Gestalt besitzt die Welt?«
    Es wurde still. Sie blickten ihn erwartungsvoll an. War das vielleicht ein Test? »Ich sollte lieber dich fragen, Strill, anstatt es zu verraten. Welche Gestalt besitzt die Welt?«
    »Ein Kreis. Die Gestalt der Unendlichkeit, sagt der Web-Bewohner. Ich verstehe das nicht. Ich sehe einen Bogen, dort …« Strill deutete nach vorn. Kleine konische Dächer ragten unter den Bäumen hervor, ein ansehnliches Dorf, das sich am Flußufer erstreckte. Stromaufwärts spannte sich ein Bogen in die Unendlichkeit. Breit an der Basis, nach oben zu immer schmäler. »… wie das Oberstromtor.«
    So weit, so gut. »Der Bogen ist ein weit entfernter Teil des Rings«, erklärte Louis. Web-Bewohner?
    Er schritt, umringt von Kindern, mit einer besitzergreifenden Hand auf dem neben ihm schwebenden Stapel Frachtpaletten. Es gab Millionen davon im Reparaturzentrum unter der Marskarte. Auf die oberste der schwebenden Scheiben hatte er ein paar erforderliche Ausrüstungsteile geschweißt. Handgriffe, eine Rückenlehne, einen Behälter für Kleidung und einen Behälter für Nahrung und Vorräte sowie einen kleinen Fluglagethruster, ein Ersatzteil für die Sonde des Hintersten. Und außerdem … nun, nach dem Kampf vor elf Jahren war das bereits an Ort und Stelle gewesen: Teela Browns Medikit.
    Pelzige Erwachsene und kleine pelzige Kinder erwarteten die überraschend früh zurückkehrenden Vogelfänger. Die meisten unterbrachen ihre Arbeiten nicht, doch ein Mann und eine Frau standen am Stadttor, um die Ankömmlinge zu begrüßen.
    »Er ist ein Zauberer!« rief Strill begeistert. »Kidada-Sir, er sagt, es sei ein Ring!«
    Der Mann schielte auf die schwebenden Platten. »Weißt du das bestimmt?« fragte er.
    »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen«, erwiderte Louis. »Ich bin Louis Wu vom Kugelvolk.«
    Es hätte ein nichts sagender Begriff für sie sein müssen, doch die älteren rissen die Augen auf, und die Kinder riefen begeistert durcheinander.
    »Louis Wu vom Kugelvolk?« wiederholte die Frau. Das Alter hatte Weiß in ihren goldenen Pelz gewirkt, und noch mehr davon in den des Mannes. Ihre knielangen Kilts bestanden aus kunstvollem Gobelingewebe und wären in jeder Kultur wertvoll gewesen. »Ich bin Sawur, und das hier ist Kidada. Wir gehören dem Rat des Webervolks an. Du kommst nicht vom Bogen, nicht wahr? Der Web-Bewohner hat von deiner Macht und Weisheit gesprochen.«
    »Der Web-Bewohner?« Wie konnte irgendjemand hier von ihm wissen?
    »Der Web-Bewohner stammt ebenfalls von einer anderen Welt«, sagte Kidada. »Er besitzt zwei Köpfe! Und unzählig viele Diener, die aussehen wie er.«
    Au tanj! »Was hat euch der Web-Bewohner sonst noch erzählt?«
    »Er hat uns Bilder von weit oben auf dem Bogen gezeigt, jedenfalls hat er das behauptet.«
    »Was habt ihr gesehen? Vampire?«
    »Seltsame Hominiden, die in der Dunkelheit leben, und eine Allianz aus vielen Spezies, die sie angreifen wollen. Kannst du uns mehr darüber erzählen?«
    »Ich weiß ein wenig über Vampire. Der Web-Bewohner weiß vielleicht mehr, aber ich habe seit sechsunddreißig Falans nicht mehr mit ihm gesprochen.«
    »Wie begeht dein Volk Rishathra?« fragte Sawur, und ringsum ertönte unterdrücktes Kichern.
    Louis mußte grinsen. »So gut wir können. Und das eure?«
    »Man sagt, wir Weber seien sehr gut mit unseren Händen, und Besucher loben das Gefühl bei der Berührung unseres Fells. Eine Frage zuvor: Sollen wir baden?«
    »Gute Idee.«
     
    Weber, so nannten sie sich.
    Ihr Dorf – ihre Stadt – war nicht beengt. Sie zog sich scheinbar endlos über beide Seiten des Flusses unter den Bäumen des ausgedehnten Waldes dahin. Ihre Häuser bestanden aus Korbgeflecht und waren geformt wie niedrige Pilze, den Bäumen nicht unähnlich.
    Louis wurde zu einer senkrechten Klippe aus nacktem Fels geführt. »Siehst du das Wasser, das über die Klippe fließt?« fragte Kidada. »Unser Badeteich befindet sich darunter. Das Sonnenlicht erwärmt das Wasser auf dem Weg nach unten. Ein wenig jedenfalls.«
    Der Teich war lang und schmal. Auf niedrigen Tischen lagen kleine

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