Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
zurück: Sie kannten die Geschichte bereits. Kidada war ein guter Geschichtenerzähler, obwohl Louis die Narbe nach Kidadas Worten eher vorn erwartet hätte.
    Bei Sonnenuntergang verschwanden die Weber einer nach dem anderen in ihren Häusern. Sawur führte Louis zu einem Kreis aus Zelten. Unter ihren Füßen knackte trockenes Geäst.
    Flußschiffer und Fischer blieben am langsam verglimmenden Holzkohlefeuer sitzen und unterhielten sich leise. Einer rief Louis hinterher: »Lauf nicht in der Nacht herum! Nur Nachtvolk ist in der Nacht unterwegs.«
    Sie bückten sich durch einen niedrigen Eingang. Sawur rollte sich gegen Louis und war auf der Stelle eingeschlafen. Louis verspürte einen Anflug von Ärger; Spezies unterschieden sich eben.
    Das Schlafen an ungewohnten Orten hatte Louis in vielen Falans nie etwas ausgemacht. Genauso wenig wie das Schlafen in den Armen einer fremden Frau, oder das Ankuscheln an flauschigen Pelz … es erinnerte ihn an einen großen Hund im Bett. Doch das Bewußtsein des nahen Web-Auges, des Hintersten in seiner Nähe, dieses Bewußtsein raubte ihm für einige Zeit den Schlaf.
    Irgendwann in der Nacht träumte Louis, daß ein Monster die Zähne in sein Bein senkte. Er erwachte und unterdrückte einen Schrei.
    Sawur sprach mit ihm, ohne die Augen zu öffnen. »Was ist los, Lehrer?«
    »Ein Krampf. In meinem Bein.« Louis rollte sich aus ihren Armen und kroch zum Eingang.
    »Ich habe auch manchmal Krämpfe. Gehen hilft.« Dann schlief Sawur auch schon wieder ein.
    Louis humpelte nach draußen. Die Seite seines Oberschenkels bereitete ihm höllische Schmerzen. Er haßte Muskelkrämpfe!
    Die vom Tageslicht beschienen Abschnitte des Ringweltbogens reflektierten weit mehr Helligkeit als der irdische Vollmond. Das Medikit hielt sicher ein Mittel gegen Krämpfe bereit, aber es wirkte wahrscheinlich nicht schneller als ein Spaziergang.
    Unter seinen Füßen knirschten trockene Äste.
    Niedrige trockene Büsche umgaben die Hütten der Gäste. So freundlich sie auch waren, die Weber besaßen sicherlich eine Möglichkeit, Diebe zu entmutigen. Vielleicht war das trockene Zeug ihr Trick.
    Der Krampf hatte nachgelassen, doch Louis war hellwach. Seine Frachtpaletten schwebten vor dem Gästezelt. Er zog sich hinauf und schwebte ohne einen Laut über die Buschbarriere und zwischen den hohen Stämmen hindurch.
    Kein bißchen nachtaktiv, dieses Webervolk. Kein Zeichen von irgendeinem von ihnen. Wenn sie schliefen wie die Toten, wie wollten sie dann einen Dieb fangen? Auch die fremden Gäste hatten sich zum Schlafen zurückgezogen. Laternen beleuchteten Bug und Heck eines langen, flachen Segelbootes, das Louis zuvor nicht aufgefallen war.
    Nach ein oder zwei Minuten schwebte Louis lautlos über dem Teich, beleuchtet von echtem und reflektiertem Licht des Ringweltbogens.
    Eine Bewegung an der Klippe – und grelles Licht blendete ihn. Louis blinzelte fluchend. Er blickte in die Helligkeit … durch ein Fenster mit ausgefransten Ecken und auf einen beeindruckenden konischen Zylinder, der anscheinend von schmutzigem Schnee bedeckt war. Auf einer normalen Welt hätte Louis das Gebilde als Vulkan eingestuft. Hier auf der Ringwelt konnte es die Unterseite eines Meteorkraters sein. Der Berg ähnelte sehr der Faust Gottes. Er erstreckte sich bis ins Vakuum, und die Spitze bildete nacktes Ringweltmaterial. Scrith.
    Eine Botschaft vom Hintersten?
    Sobald der Puppenspieler gewußt hatte, daß Louis sich flußaufwärts bewegte, konnte er seine Sonde vorausgeschickt haben. Er hatte ein Web-Auge auf die Klippe gesprüht und ganz ohne Zweifel auch noch anderswo. Er hatte zu den Webern gesprochen … das war offensichtlich, aber warum sollte Louis sich deswegen Gedanken machen? Was wollte der Hinterste von ihm?
    Der Krater spuckte irgendetwas aus. Zweimal, dreimal innerhalb von zehn Sekunden.
    »Das liegt sechshundertzehn Stunden zurück«, sagte eine vertraute Kontraaltstimme. »Sieh hin.«
    Das Bild zoomte auf die drei Objekte. Linsenförmige Raumfahrzeuge, groß. Kzinti-Design, dachte Louis. Sie verharrten direkt oberhalb des Gipfels, dann begannen sie mit dem Abstieg, zwei oder drei Meter über dem glasigen Kraterwall.
    »Die Kriegsschiffe bewegen sich ziemlich langsam. Ich werde dir eine Zeitrafferaufnahme vorspielen«, sagte der Hinterste. Die Kriegsschiffe rasten plötzlich nach unten. Wolkenfelder kamen in Sicht und jagten vorüber. »In zwei Stunden und zwanzig Minuten legten sie bei knapp Unterschallgeschwindigkeit

Weitere Kostenlose Bücher