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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wer wollte schon sagen, ob in der Nähe nicht ein Ghoul alles beobachtet hatte?
    Genau genommen …
    Der Hinterste übersah Louis’ plötzliches Grinsen. »Diese Weber scheinen gastfreundlich zu sein«, sagte er.
    »Jede Spezies entlang dem Großen Ozean ist freundlich, wenn man auf seine Worte achtgibt.«
    »Gibt es Neuigkeiten von deinen Kameraden?«
    »Chmeee hat ein Sturmfahrzeug in Besitz genommen, das seine Ausrüstung transportiert. Hast du etwa kein Web-Auge dort?«
    »Er hat es vergraben«, gestand der Hinterste.
    Louis mußte lachen.
    »Chmeee kann es wieder ausgraben, wenn er es benötigt. Was ist mit den Städtebauern?«
    »Kawaresksenjajok und Harkabeeparolyn müssen zwei Kinder aufziehen, ein drittes war unterwegs«, erwiderte Louis. »Ich würde nicht sagen, daß wir voneinander genug hatten, aber … egal. Ich habe sie in der Nähe einer Stadt stromabwärts mit einem der Sturmboote abgesetzt. Sie unterrichten dort und entlang dem gesamten Ufer. Wie geht es dir?«
    »Nicht besonders gut, Louis …« Die drei silbernen Klumpen, die die Faust Gottes hinunterrollten, wichen dem Anblick von strahlend hellem Schnee. Ein Bergkamm im vollen Tageslicht. Ein grüner Pfeil deutete blinkend auf zwei Punkte, die sich durch eine Schlucht über den Kamm bewegten. »Sieh dir das hier an, Louis. Vor zehn Jahren habe ich dir gezeigt …«
    »Ich erinnere mich. Ist das die gleiche Perspektive?«
    »Ja. Die Aufnahme ist drei Tage alt. Sie stammt vom Rand eines schwebenden Gebäudes, in dessen Schatten sich Vampire eingenistet haben.«
    »Ist es das, was du den Webern gezeigt hast?«
    »Ja.« Ein Ausschnitt zoomte heran. Die Punkte wuchsen zu gewaltigen sechsrädrigen Fahrzeugen, wahrscheinlich durch Dampfmaschinen angetrieben. Eines der Fahrzeuge machte kehrt und fuhr über den Paß zurück. Der Ausschnitt zoomte auf das zweite Fahrzeug auf die Steuerbank. »Sind das Angehörige des Maschinenvolks?«
    Louis sah genauer hin. »Richtig. Achte auf ihre Bärte. Die Fahrzeuge sehen ebenfalls so aus. Was …«
    »Louis, das Erkennungsprogramm meines Computers …«
    »Das ist Valavirgilin …!«

 
KAPITEL SECHS
DER SCHNEERENNERPASS
     
     
    Man hatte der Flammenbarriere ein niedriges, erodiertes Aussehen verliehen.
    Niemand außer Valavirgilin würde Berge auf diese Weise betrachten. Louis Wu vom Kugelvolk hatte sie gelehrt, die Welt wie eine Maske zu sehen. Er und seine merkwürdigen Kameraden hatten auf die schwarze Unterseite der Maske gesehen, wo Meere Auswölbungen und Bergketten Reihen von Vertiefungen waren und wo gewaltige Rohre den Flup vom Meeresboden abtransportierten, um ihn an den Randwällen zu entsorgen, wo schließlich Schüttberge daraus wurden.
    Irgendein Wesen hatte die Flammenbarriere modelliert, um ästhetischen Launen gerecht zu werden. Es hatte zur Bequemlichkeit Reisender Pässe durch die Bergkette gelegt. Zahlreiche Stämme der Roten waren mitsamt ihren Herden den zurückweichenden Spiegelblumenwäldern über den Schneerennerpaß gefolgt. Zwei dieser Roten lotsten nun die beiden Prärieschoner der Maschinenleute.
    Die Nacht biß die erste Ecke aus der Sonnenscheibe, als die Schoner die Paßhöhe überquerten. Viele Falans lang hatte keiner der Hominiden an Bord die Sonne oder blauen Himmel gesehen. Jetzt badeten sie darin. Unter ihnen breitete sich eine geschlossene Wolkendecke aus. Schnee bedeckte den Boden, nicht hoch, aber genug, um die Räder durchdrehen zu lassen. Valavirgilin hatte Schwierigkeiten, ihren Schoner auf Kurs zu halten. Zur Linken und Rechten standen die Berge in Flammen: pralles Sonnenlicht, das von Schneefeldern reflektiert wurde.
    Unter und hinter der Steuerbank erzählte Waast einem ungesehenen Zuhörer: »Als wir den Paß überquerten, gab es keinen Schnee. Die Spiegelblumen hatten ihn weggebrannt.« Ihr massiger Körper hatte Tegger halb verborgen. »Spiegelblumen mögen keine Wolken«, erwiderte er. »Sie verbrennen alles, was sich bewegt. Waast, ist es wirklich eine gute Idee, die Wagen so kurz vor Einbruch der Nacht aufzuteilen?«
    »Wir müssen uns entscheiden«, sagte sie fest.
    Der Rote Herder runzelte die Stirn. »Natürlich erteilt der Fahrer die Befehle. Aber sieh es mal so: Paare wurden getrennt. Valavirgilin und Kaywerbrimmis. Trauriges Rohr und Harfner. Kaywerbrimmis und Chitakumishad sind beide männlich. Was, wenn Vampire uns angreifen? Warvia und ich sind sicher, auch wenn wir getrennt sind. Beedj ist bei dir. Paroom ist bei Twuk, Manack ist bei Coriack. Was

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